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Themen - Erich Kykal

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1
Verbrannte Erde / Durchgetaktet
« am: Juli 23, 2024, 09:06:33 »
Lirum larum lebenslänglich
geht der Zeiger seinen Trott,
bleibt dem Herren unverfänglich
und dem Untertan ein Gott,

der bestimmt, wann aufzustehen,
wie er funktionieren muss,
wenn zur Arbeit er zu gehen
hat mit Schauer und Verdruss.

Lirum larum lebensformend
tickt die Uhr und hält nicht an,
alles taktend, alles normend,
was ein Sein erreichen kann.

Geh nur, Drohne, funktioniere,
Sklave deiner kurzen Zeit.
Baue, schaffe, vegetiere,
bis dein Ende dich befreit.

2
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Meditation
« am: Juli 23, 2024, 09:05:48 »
Verweile nur im Augenblick des Fühlens,
da ganz bei dir du bist, so unbeständig
du sonst auch sein magst und im Geiste wendig -
erkenne dich, wo alle Glut erkühlen,

erstarren will zu einem Raum, der deine
erkaufte Größe schwinden lässt und wanken,
und alle deine kreisenden Gedanken
ins Unerforschte wandern und ins Reine.

So finde dich in eines Funkens Dauer
im wirren Kreisen deiner Ultimaten,
bereit für den Moment, den sie erbaten,

wenn keine Schatten mehr dich einzuhüllen
vermögen, wenn dir dein Geschick zu Willen
und formbar ist und voller Wunderschauer.

3
Verbrannte Erde / Stationen eines Lebens
« am: Juli 21, 2024, 07:13:57 »
Kindheit

Ein kindliches Lachen
im Garten der Träume,
wo Drachen erwachen
im Atem der Bäume.

Jugend

Ein Seufzen der Gärung
im Keller der Lüste -
gestrandete Währung
an weltlicher Küste.

Reife

Ein müdes Ertasten
nach ewigen Fragen,
ein inneres Fasten
nach außen getragen.

Alter

Ein trauriges Sehnen,
ein stummes Ertragen,
daran sich zu lehnen
in stillem Entsagen.

Tod

Ein einsames Sterben
in wirren Gedanken.
Gefühllose Erben,
die gierig sich zanken.

4
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Menschenformel
« am: Juli 21, 2024, 06:51:04 »
Leben=Mathematik mal Fantasie hoch Zufall

5
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Diktatoren und ihre Affinen
« am: Juni 19, 2024, 20:35:00 »
Putin und Kim,
die wären nicht schlimm,
wie manche in Österreich meinen,
denn Minus mal Minus
mache ja Plus -
oh, was für ein Stuss!
Hat Nacht mal der Nacht
denn je Tag uns gemacht?
Der Untergang wirkt aus dem Kleinen:

Dem Kleinen in Zeichen
die alle sich gleichen,
wie Wellen, die zäh unterhöhlen,
bis alle nur zanken
in Werken, Gedanken,
und alle Gewissheiten wanken.
Dann kommen die Retter
mit freundlichem Wetter,
wohl wissend, dass alle sie wählen.

Dem Kleinen in Geistern,
die alles verkleistern,
bis keiner mehr weiß: Was ist Lüge?
Dann kommen die Brüller,
die Herzlückenfüller
und Wahrheitsenthüller
von siegunheiligen Gnaden,
bis endlich der grausame Schaden
zu neuer Gemeinschaft sich füge.

Dann tönen die Lieder,
die alten, uns wieder
aus jungen umnachteten Kehlen.
Geschichte wird neu
geschrieben, und frei
erdichtet, was Volksdoktrin sei
für starre und grimmige Zeiten,
da allen verstummten Gescheiten
die völkischen Fäuste befehlen.

6
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Bedürftigkeit III
« am: Mai 25, 2024, 11:49:44 »
Ach, Partei, ich habe keine Richtung,
keinen Plan für meine Existenz.
Komm, bewahre mich vor der Vernichtung,
und ich diene dir in Reverenz!

Ach, Partei, ich habe keine Meinung,
die ich haben dürfte ohne Schuld.
Mach mich zum Adepten der Verneinung
und befreie mich von aller Huld!

Ach, Partei, ich habe kein Gewissen,
darum sollst nur du das meine sein!
Tot gebissen wird der Feind, gerissen
von Parteidoktrin und -wert allein!

Ach, Partei, ich werde für dich leben,
wenn du endlich diese Leere füllst,
die ich fühle ohne das Geschwülst
und das Pathos deiner hehren Reden!

Ach, Partei, jetzt fühle ich mich prächtig,
denn im Rudel diene ich dem Ziel.
Ganz egal, was es am Ende will -
in Gemeinschaft bin ich endlich mächtig!

7
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Bedürftigkeit II
« am: Mai 25, 2024, 11:35:22 »
So manche Frauen werfen Brüste weiter,
je welker sie an Geist und Körper sind,
und alte Männer, unreif wie ein Kind,
beschälen sie und werden nie gescheiter.

Der Trieb erniedrigt sie zu nacktem Grauen,
und der Ästhet ist schon zurecht entsetzt,
wenn so ein Bild entheiligt und verletzt,
woraus Entrückte ihre Ruhe bauen.

Doch eine Fremdschäm-Reihe im TV
daraus zu machen, zeigt, was andre brauchen:
Sich nett zu gruseln und davor zu ekeln,

wie die Bedürftigen, ob Mann, ob Frau,
im Meer der Einsamkeit nach Liebe tauchen
wie die Gezeichneten von Menetekeln.

8
Zwischen Rosen und Romantik / Das Lied der Devoten
« am: Mai 17, 2024, 15:46:46 »
Du füllst mein Sein, das ich an dich vergeude,
du bist der Dämon, den ich mir beschwöre,
um meine Lust begehrenswund
an deinen Schoß zu winken.

Vor dir zu knien ist mir eine Freude,
dir so zu zeigen, dass ich dir gehöre,
und um mit Augen oder Mund
von dir zu trinken.

9
Zwischen Rosen und Romantik / Unterwerfung
« am: Mai 17, 2024, 15:45:37 »
Du hast mich eingeladen, dir zu dienen,
dein Spielzeug soll ich jeden Tag nun sein.
Was immer ich noch werden mag, ist dein,
folgt artig deinen Wünschen oder Mienen.
 
Die Träume, die mir so bedeutend schienen,
von Selbstverwirklichung und Kreation
erscheinen welker und verblassen schon
vor deiner Größe, und was immer ihnen

an Sehnen wuchs, entblättert sich im Lichte
der Gottheit, die du bist. Nur du allein
bestimmst ab jetzt das Ende der Geschichte,

die mich erzählt, und deine großen Hände
befehlen mich zu Strafe oder Lohn,
als ob ich ohne sie kein Glück mehr fände.

10
'Ich glaube nicht an das Schlachthaus!' rief das Kalb und wählte die Metzger.

(Nur die allergrößten Kälber wählen ihre Schlächter selber!)

11
Wiesengeflüster / Tu stupidus Austria
« am: Mai 10, 2024, 20:35:15 »
Ich verstehe es nicht: Wir geben ein Heidengeld aus, um Computersimulationen vom Originalorchester und dem Originalschauplatz der Erstaufführung von Beethoven's Neunter zu generieren, weil wir es so spannend finden, den damaligen Sound zu hören und mit dem heutigen zu vergleichen, und machen sogar noch eine TV-Doku daraus – aber für unterprivilegierte Kinder oder die Opfer von Missbrauch ist nie genug Geld vorhanden! Oder endlich mal wirksame Gesetze für jene, die dringend ein Spenderorgan brauchen?
Ich weiß, ich weiß – völlig unterschiedliche Lebensbereiche. Aber sollten sie das sein? Sollten wir nicht an die wirklich wichtigen Dinge denken, ehe wir uns in versponnenen Liebhabereien verlieren und persönliche Steckenpferde reiten, und zuerst diese in Ordnung bringen? Wäre das Geld dann nicht besser investiert?
Wie kann es angehen, dass Schwerstkranke jahrelang um Frühpensionierung betteln gehen müssen, ohne auch nur ernsthaft angehört zu werden, während andere das System frei flottierend missbrauchen können, sei als es Mietnomaden oder Sozialschmarotzer!? Haben wir wirklich nicht das Geld für ausreichendes Prüfungspersonal solcher Fälle – oder ist es den Entscheidern bloß egal, wie sehr sie dadurch die Demokratie beschädigen, die sie eigentlich stärken sollten?
Warum ist es immer noch möglich, im Internet Unschuldige durch Drohungen, Shitstorms und üble Nachrede in den Suizid zu treiben, ihren Ruf zu zerstören und ihre Existenzen zu vernichten, während die staatlichen Wächterorgane gegen einschlägige Seiten chronisch unterbesetzt und unterbezahlt bleiben und oft nur noch aus Idealismus gegen all den Hass, die Hetze und die gezielte Falschinformation anrennen, die Trolle und Fanatiker aller Arten dort ungestraft auswürgen dürfen?
Es brennt an allen Ecken und Enden, und dann wundern sich manche doch tatsächlich noch, warum immer mehr Menschen sich von der Demokratie abwenden, die ihre Bedürfnisse und Notwendigkeiten ignoriert, weil gefühlt jeder Politiker oder Wirtschaftsmächtige auf dem Rücken dieser Staatsform nur noch sein eigenes Süppchen kocht und sich einen Scheißdreck um die Gemeinschaft schert?
Wäre es anders, unser Land sähe längst anders aus, und die herzkalten rechtslastigen Krakeeler hätten keinerlei ernsthaften Zulauf zu verzeichnen!
Wir bekommen unzählige Dokus über die gute alte Zeit aufgedrückt, von die Habsburger hier bis Schönbrunn da, von den Wiener Palais bis zum Prater, Hochwasserleitung, die Mätressen des Kaisers, die Bahnlinien des Kaiserreichs, vom Semmering bis an die Adria, vom Hofkonditor bis zur Frauenmode des 19. Jahrhunderts – dafür scheint genug Geld vorhanden zu sein, egal, wie viele Österreicher das wirklich interessiert.
Anstatt die ernsten Probleme der Gegenwart in Angriff zu nehmen, schmurgeln wir medienseitig in der 'guten alten Zeit imperialer Größe', werden wir mit Historischem bombardiert, um ein letztes Quäntchen Wir-Gefühl aus dem von unfähigen Staatslenkern ausgelutschten Drops zu quetschen, ehe die Braunen ihn runterschlucken und uns ihre neue Härte diktieren – wieder!
Das Schiff hat Schlagseite, Matrosen, aber nicht der an Bord strömenden Geretteten oder der darbenden Passagiere der dritten Klasse oder der an den Heizkesseln schuftenden Besatzung wegen, sondern weil die wechselnden Kapitäne in ihrer Seitenblicke-Bussi-Bussi-Blase seit Jahrzehnten das Wesentliche aus den Augen verloren haben, oder weil die überbordende Behinderungsbürokratie und Freunderlwirtschaft in diesem Land echte Reformen ohne nackte Gewalt längst verunmöglicht hat – oder weil wir immer schon ein Volk von verkappten Nazis waren, die ihr Heil eher in Pogromen und Fremdenhass suchen als in Aufgeschlossenheit, Toleranz und Vernunft.
Und das Schlimmste: Alle sehen es und wissen, wo es endet, aber alle starren in die blendenden Scheinwerfer der Geschichte wie Rehe auf der Autobahn vor dem heranrasenden Laster mit dem Hakenkreuz auf der Kühlerhaube!
Na denn – ein Prosit auf den ollen Kaiser und auf Beethoven's Neunte!

12
Im Gras wispert Hoffnung / Geburtstag
« am: Mai 07, 2024, 23:40:25 »
Ich werde Sechzig, darf man's glauben?
So viele Jahre ohne Ziel!
Gelegenheit, sich zu berauben,
gab es genug, und oft zuviel.

Ich nahm, ich wurde ausgenommen,
ich gab, doch gab auch nichts zurück.
Ich redete. Ich schwieg beklommen.
Ich hatte Pech. Ich hatte Glück.

Was wird von meinen Jahren bleiben,
die ich mich haltlos umgetan?
Am Ende war es Zeitvertreiben
um eines eitlen Geistes Wahn,

der feige vor den Konsequenzen
kein Leben wagte, das belohnt.
Für die, die ihre Chancen schwänzen,
bleibt nur die Leere, die sie schont.

13
Wo Enzian und Freiheit ist / Maienlust
« am: Mai 07, 2024, 23:39:49 »
Wir springen jauchzend durch das Grün
und grinsen wie Gestörte,
erfreuen uns am Auferblühn
als just davon Betörte.

Hormone sind uns wieder feil
in diesem bunten Reigen,
sogar die Bäume werden geil,
wie ihre Blüten zeigen.

Wer fragt nach einem Sinn darin
nach noch so vielen Jahren?
Das Leben selbst ist der Gewinn,
eh wir zur Grube fahren.

14
Eulenspiegeleien / Amore (=Wollust) unter Palmen
« am: April 30, 2024, 18:33:13 »
Die alten Schachteln, adipös,
voll Falten und im Hirn porös,
von Optik reichlich degustiös
verfügen sich nach Afrika,
dieweil so nette Männer da,
die sie mit Handkuss und Trara
umwerben und von Liebe quaken,
im Trüben fischen ohne Haken.

Hier wird die Armut ausgebeutet!
Es winkt des Westens Bürgerstand,
zieht man so ein Relikt an Land,
bis eine Hochzeitsglocke läutet.
Drum werben sie um welke Leiber,
beschälen sie bis zum Verreiber
vor beutegeilen Fernsehlinsen -
so geht die Würde in die Binsen:

Die jener, die sich gern verhuren
an geriatrische Naturen,
wie jene derer, die das schauen -
in jedem Fall: Das nackte Grauen!
Der Sender, der das Elend zeigt,
hat jede Wertigkeit vergeigt,
wo widerliche Seelen wühlen
im letzten Dreck, den sie noch fühlen!

15
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Wir Deutsch-Nationalen 2024
« am: April 28, 2024, 16:18:57 »
Wir kippen nach rechts,
des wahren Geschlechts
der Arier würdige Erben.
Wir fallen ins Knie
und folgen wie Vieh
dem Ruf, für die Heimat zu sterben.

Wir folgen dem Rufer
ans lockende Ufer
der Angst in den Augen der andern.
Wir beten um Macht,
aus hilfloser Nacht
an die Spitze des Staates zu wandern.

Und müssen wir hassen,
um endlich die Massen
im Ruf nach dem Führer zu einen,
dann folgen wir gern
dem steigenden Stern,
und machen die Herzen zu Steinen.

Wer redet von Schuld?
Wir hatten Geduld
und harrten durch magere Zeiten
auf unsere Chance
nach einer Revanche,
für unsre Werte zu streiten.

Wir wählen dogmatisch
statt blass demokratisch,
verdammen behauptete Zügel
und glauben uns stark,
verachten den Quark,
der Denken erfordert statt Prügel.

So simpel die Welt,
vom Führer bestellt,
so selig die Zukunft vergoldet!
Wer wollte schon wissen,
wie hoch das Gewissen
Erinnerung später besoldet.




(Gilt natürlich genauso für österreichische Braune, die so gern 'deutscheln'!)

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