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Themen - Rocco

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1
XYZ.

Ein auf leichte weise Komplizierter oder
ein auf komplizierte weise Leichter?

*

Alterserotik
Man muss das alte
Eisen schmieden
so lange es sich noch
heiß und jung fühlt

*

Rosen des Zorns

*

Porträt. - Das Große an einem Menschen ist auch darin zu suchen, was er nicht gewesen und
nicht geworden ist.

Hermann Schweppenhäuser


Es beweist also Größe
wenn es von Person X. heißt:
Sie war keine helfende Hand aber
sie wollte es auch nie werden?

*

"Ein... gewöhnlicher... dummer Mensch...
daher treu."

Fred von Hoerschelmann

*

Logik

Verlassen die eingebildeten Ratten
das Schiff
muss es
sinken

*

Frau X. - Sie ist offen
wie ein Buch.
In Geheimschrift

*

Verdorbenes und reifes Obst findet man
nicht nur
unter den Alten

*

Optimisten gehen ins Kabarett -
Pessimisten in sich -
Realisten auf die Straße

*

Frage nicht
ob eine Seele rein ist.
Was ändert das an ihrer Größe?

*

Kaffeehausliterat: die Krone
der Schöpfung

*

Die am Leid zerbrechen
geben sich Illusionen hin.
Die am Leid nicht zerbrechen
auch

*

Es gibt keine Männer. Es gibt
nur Frauen mit und Frauen ohne Eier
in der Hose

*

Die
schlimmsten
Frauen
sind
hysterische
Männer

*

Ertappt

"Nicht nur
dass Du mich aufregst...
Durch Deine sachliche Art
fühle ich mich auch schlecht"

*

Man kann gut sein,
man kann schlecht sein.
Was bringt das,
wenn man kriminell ist?

*

Ich bin
das ausgeplünderte
Produkt
meiner Umwelt

*

Mancher ist harmlos und sympathisch und
darum unschuldig?

*

Ganz unbeirrbarer Geschmack hat nur
der Snob

*

Unbeirrbaren Geschmack hat der Snob;
echt guten: der Gewissenhafte

*

Unbeirrbarer Geschmack: Contradictio
in adiecto

*

Mancher zieht den Schlußstrich
wie ein Henker die Schlaufe

*

Blickwinkelwelt

*

Keine brotlose, aber brotkrustenlose, Kunst

*

Wenn Friedrich Schlegel
die Sokratische Ironie
parodiert, so ist's ein Hinweis darauf, dass er sie ernst nimmt

*

Sokratische Ironie: Erkenntnis;
romantische Ironie: Einstellung

*

Wird Sokratische Ironie
zur Selbstparodie,
ist das: Romantische Ironie.
Oder positiv:
Romantische Ironie ist,
die Umdeutung der Philosophie
in Poesie

*

Indem Friedrich Schlegel
Definitionen vage hält
entlarvt er ihre
Endgültigkeitsanspruch
als vergänglich

*

Romantisches Fragment:
Edelkalauer

*

Das Wissen
wie man zufrieden wird:
ein Jedermann-Luxus

*

Politiker buchstabieren Demokratie:
S-P-A-L-T-U-N-G

*

"Was ich schreibe,
lese ich
wie meinen größten Todfeind."

Jules Renard


Welche Größe hatte dieser Todfeind -
die eines Zwerges? Einer Laus?

*

Auch ein Fortschritt:
Maximen kann man durch Menschen bessern

*

Des Klugen Ansichten seien: lauter oder
lauter

*

Frage nicht
wie die Medizin
Siege erringt.
Für wen?

*

Eine Sackgasse führt nicht weiter.
Aber zusammen und
voran

*

Der Aphoristiker:
ein Mondscheingassenphilosoph

*

Das Leben ist
keine Fata Morgana;
das Leben ist
ein Traum

*

Die Maske
ist das Gesicht
des Durchschnitts

*

Manche Wege
beginnen
mit den ersten
Hundert Schritten

*

Nackt -
bis auf das Nervenkostüm

*

Sich an Abwechslung gewöhnen...
Was heißt: Gewohnheit?

*

er liebt
alle menschen
alle sind ihm:
gleich
gültig

*

Wie sollten Frauen nicht verrückt sein,
die Männer, statt Schokolade, wollen?

*

Dichter: Kaffeefass
ohne Boden

*

Eine Maxime ist kein Brückengeländer

*

Sag nicht:
Chaos -
frag:
Wessen Ordnung?

*

Frühjahrsputz
Vergiss nicht die Spinnweben.
In deinen Bildungslücken

*

Bauernschläue
Glück und Erfolg sind auch eine Art
wie man Recht haben kann

*

Klug
Dichter X. begann mit Gedichten
und schwang sich empor zu Gedanken

*

Ob zusammen
die Meister
der Köche
den Brei
weniger verderben?

*

Sozialarbeiterin
Sie könnte alles belassen -
und es wäre besser.
Aber sie will partout korrekt sein

*

"So mancher ginge den Pfad der Tugend."

Gäb's am Wegrand Bordelle

*

"Die Zeit kuriert."

Nie aus

*

Krieg
Man kann seine Feinde verehren -
aber sie deshalb lieben?

*

Künstlernatur
Sein Ich ist kein anderer.
Sein Ich ist viele Niemande
von denen jeder
ein Original sein will

*

Vielleicht
ist Gewalt
keine Lösung...
für körperlich Schwache?
Geistig Schwache?
Seelisch Schwache?
Menschen allgemein?



Heimat
Wo man gern im Mondschein badet und
dichtet



Blinder Optimismus und Pessimismus -
beide irren
umher
auf Holzwegen



"Fassen wir uns kurz!",
sagte der Autor.
"In der Welt gibt es
zu viele Ellenbogen -
zu wenig Menschenketten"



Wo man Satan malt -
gelb ins Eis -
ist es nicht selten
unverhofft dünn



"Keiner fällt
irgendwem gerne in die Hände",
sagte der Schmöker.
Da wurde er von einem verständigen Leser ergriffen



"Jede Zitatsammlung ist zum Gähnen
abwechslungsreich."

Ausnahmen sind gesucht

*

Einen Klumpen am Bein will keiner.
Aber aus Gold?

*

Selbst Ochsen und Esel haben Talent.
Doch haben Esel und Ochsen auch Erfolg?

*

Glück
Illusionen wecken Hunger und
machen satt

*

Spricht der Bückling
endet er
nicht selten
in Handstandpunkten

*

Er ist kein Mann
für eine Nacht
aber er ließe mit sich reden
über eine Sternschnuppennacht

*

Gleichgültigkeitsflüchtling

*

Die Erde, auf dem heißen Stein der Zeit,
nur ein Tropfen

*

Tabuwabohu

*

"Er hat keinen Verstand."
Der Oberen gefällt

*

Der Hinterhof: ein Universum für sich;
das Universum: ein Hinterhof für jeden

*

Sokrates - oder:
Darauf, dass du klüger bist,
kannst du Gift nehmen!

*

Vorverlassenheitsgefühl

*

Therapeuten:
Heilungsprozessanwälte

*

Wäre der Deutsche mehr
um Wissen bemüht
müsste er sich
auf seine "ehrliche Meinung"
weniger einbilden

*

Das große Ganze ist
das zu kurz gekommene Feine

*

Eigentlich sterben wir
nur darum
weil uns keine Zeit zum Leben bleibt

*

"Die großen Aphoristiker lesen sich so,
als ob sie
alle einander
gut gekannt hätten."

Elias Canetti


Wer sind die großen Aphoristiker
im Gegensatz zu den bedeutenden?

*

Carl Ludwig Schleich - oder:
Narkotisieren ist Romane schreiben
mit anderen Mitteln

*

"Geschichten machen das Leben aus
wenn man sich
an sie
nicht erinnert."

Darum:
erfindungsreiche Erzähler!

*

Stefan Napierski

Seine Aphorismen taugen
ihres privaten Charakters wegen
für den Massengeschmack
wenig.

Wären sie nur intimer!

*

Der Angepasste: ein Rebell
der sich zu gut kennt

*

Der Selbstzweck
ist das größte aller
Krebsgeschwüre

*

Tag: nur der sichtbare
Elendteil der Finsternis

*

"Der Clown rutschte
auf der Bananenschale aus."

Ein Klischee.
Bevor wahre Clowns fallen
schlüpfen sie in Militäruniformen

*

Er kann seinen Eltern verzeihen
dass sie ihn nicht geliebt haben.
Aber nicht
dass sie sich
hassten

*

Zum glücklichen Leben fehlt ihm
die Eignung;
zum unglücklichen:
die Fähigkeit

*

Liebe empfindet er als Falle -
Liebesentzug: als Verhängnis

*

"Ich gebe nichts darauf,
dass Liebe aus zarten Banden besteht.
Zarte Banden sind auch Spinnennetze"

*

"Die Kurven einer Frau bekam er nie,
dafür die Wende
zum Glücksspiel."

Glück für die Liebe!

*

Die Feministin
Nicht, dass sie gegen Beziehungen wäre,
sie will eine beziehungslose Beziehung

*

"Hätte er die Zeit genützt,
es wäre nichts aus ihm geworden."

Elias Canetti


So ließ er die Zeit ungenützt.
Und wurde mangels echter Talente
ein Dichter

*

Im Hinterhof, in dem ich lebe,
lese ich Nachbarkatzen eigene Werke vor.

Ich: Ein Dichterfürst
mit Hinterhofgesellschaft

*

Sein Leben: ein verrosten
zwischen Aphorismus und Cappuccino
im Hinterhof

*

"Nicht zu weit gehen!"

Kein guter Ratschlag.
Für Erneuerer und Visionäre

*

Bei X. zählt immer auch das Gegenteil.
Also: nichts

*

Das Ende einer Freundschaft
sagt wenig aus
über das Wie.
Wohl aber
ob es eine offene Strecke
oder eine Sackgasse war

*

Auch ein Glück
X. ist kein Unglücksrabe
nur ein Unglücksspatz

*

Was interessiert
ob stille Wasser
tief oder flach sind...

Sind sie giftig?

*

"Das Ende des Regenbogens."

Ist keine Sackgasse

*

Unzertrennliche Brüder
Glaube
Hoffnung
Mut
Trüber Verstand

*

"Bildung in der Krise."

Weil man nicht für sich denken lässt?

*

Die Erwachsenen sind die schrecklichen Kinder
deren Dummheit
die Unschuld verlor

*

Ein guter Freund hilft dir
dich zu entwickeln.

Was ist ein guter Feind?

*

Gewohnheit: ein Nest
in dem X. nicht
heimisch wird

*

Propaganda:
Kampfbegriffsturm

*

Auch falsche Entscheidungen treffe man
auf dem goldenen Mittelholzweg

*

Der Philosoph ist ein Narr
den nur
komplizierteste Fragen jucken

*

Den einen
sind Sackgassen
abgeschnittene Wege -
den anderen:
Oasen
der Abgeschiedenheit

*

augenblicke: risse
im gewohnheitstunnel

*

"Du stehst lieber
auf deinem
eigenen Platz."

Aber auf wessen Ort?

*

Geschichtsblind vor Liebe

*

Ihm geht erst ein Licht auf
wenn er brennt:
der Holzkopf

*

Auf einen hohlen Kopf
ist gut trommeln
auf eine hohle Welt:
pfeifen

*

Man hat nur alle Tassen im Schrank,
wenn sie zueinander passen?

*

"X. hat eine Galerie an Weltbilder."


Er hat alle
Stück für Stück
an den Nagel gehängt

*

"X. kann nicht bis drei zählen."


Aber Achtung
wenn X.
mit dem Bauch rechnet

*

Der Maler ist ein Fotograf
tieferer Wirklichkeiten

*

Dichter findet man
unter den:
Biographen
Reportern
Historikern

Aber selten unter den Dichtern

*

Eine Zukunft haben: Schall und Wahn
noch vor sich haben

*

Zeichnet Strohköpfe aus: windige Gedankengänge

*

Nicht alle Straßen führen zum Erfolg,
es braucht einige zu Gefängnissen

*

"Die Wörter" Jean-Paul Sartres
Von allen Seiten
seiner Lebenskapitel:
die langweiligsten

*

"... wenn ein Mann keinen ... Feind hat,
... muss etwas erbärmliches an ihm sein."

Oscar Wilde


Und mit: muss er in Absteigen
elend leben und sterben.
Besser?

*

Frauenlogik
Sie trampelt auf seinen Gefühlen.
Aber im Bett soll er der Mann sein

*

Wären Dumme auch noch zu Fehlern
unfähig!

*

"Die Welt ist eine Scheibe."
Brot

*

Die Bitte um die ungeschminkte Wahrheit
ist oft nur die versteckte Aufforderung
sie möge sich anders schminken

*

Wenn es so einfach ist
im anderen
wie in einem offenen Buch zu lesen -
warum dann Liebe und Frieden?

*

Glück im Unglück
Man hat mehr Feinde als man ahnt.
Die sich
im Weg stehen

*

Sommerende im Netz
Das einzige
was eine Spinne
noch bewegt:
die Brise

28.08.2023

*

Albern:
in allen Lebenslagen
Weise sein zu wollen -
absurd:
es nicht sein zu wollen

*

Liebe
Sie verzeiht ihm
wieder einmal
seine Unfähigkeit.
Ihre Gedanken lesen zu können

*

Ein Satz
der kein Spruchgedicht ist
ist für den Geist
kein Satz

*

Der Pfau spricht
(Hauptsache: Immer glänzen)

Was ich meinem jüngeren Ich rate?
Ich würde alle Fehler wiederholen.
Aus neuen Gründen

*

Die gefährlicheren Exhibitionisten entblössen
moralische Zeigefinger

*

Selbst das Chaos braucht fremde Hilfe.
Darum sagt man: durch einander

*

Begegnungen
in der Sackgasse...

Ein Ende oder Anfang?

*

Alles Ernst nehmen wollen: Auch eine Art
Clownerie

*

Redet X. davon
er wolle
"Aufgaben bewältigen"
klingt es
als wolle er
Knoten mit Kanonenschüssen lösen

*

"Wer bin ich
dass ich anderen
den Spiegel vorhalte?"
sagte Narziss

*

Eltern: die Diener und Haustiere
ihrer Kinder

*

Was das wäre!
Ein Wetterfrosch
für die Vorhersage von:
Schall und Wahn

*

"Eine Flasche Wein macht
noch keine
gemütliche Zweisamkeit."

Mit sich selbst

*

Gehirn:
Fehlermagnet

*

Kaffee: duftende
Lebensfreude

*

Ein Einstein
verpasster Gelegenheiten

*

Wenn es das gäbe
ein Fundbüro
für versäumte Gelegenheiten
einen Anschlusszug
für verpasstes Glück
eine Kuhglocke
für den Hals
der eigenen Gier

*

Den Zeitgeist
kann man sich
nicht aussuchen -
wohl aber
ob man der Zeit
mit Geist begegnet.
Den man gestählt hat

*

Die nackten Stellen der Wahrheit
sind nicht dort
wo sich Ferkel erhoffen

*

A:
"Märchen und Literaturwissenschaft..."

B:
"Du wiederholst Dich!"

*

Ich liebe Sternenlicht:
nicht weil es romantisch wirkt
sondern weil es beruhigt
wenn man auch nachts
im Schatten sitzen kann

*

Trockeneis ist für die Hände Feuer.
Eis, das brennt,
ist denn das kein Gegensatz,
wie er in der Rhetorik gebraucht wird?
So nutzt bereits die Natur Rhetorik,
wie ein Dichter,
um Wirkung zu erzielen.

Doch was sind menschliche Künstler...?

*

Was mich das Leben gelehrt hat
Immer besser weiß ich
was es für Dummheiten gibt
und zu welchen ich fähig bin.
Ich rege mich darüber
nicht mehr leicht auf.

Auch in der Dummheit zählt:
Wiederholung

*

Mal kommt man zu früh
mal zu spät
aber das Gute daran:
Das Leben hat noch alle enttäuscht

*

Warum Fantasyromane nicht umbenennen in:
alternative Reportagen?

*

Er lehnt seinen inneren Schweinehund ab -
darum mit allen Autoritäten
Schlachten führen?

*

*

Nicht weniger schrecklich:
sorgen leere Worte
für volle Särge

*

Die wahren Geduldsfäden:
die Spinnenfäden

*

Vernünftige Rücksichtnahme ist
nur die eine Hälfte -
die andere:
vernünftige Skrupellosigkeit

*

Sturkopflast

*

Ein Mann
der sich

von einer Frau
um den Verstand
bringen lässt
der hat keinen

*

"Ein Mann ohne Verstand
ist eine Frau.
Eine Frau mit Verstand
ist ein Traum"

Aus Rocco Mondrians Komödie:
Die Liebe und ihre Schwierigkeiten
mit Casanova

*

Unwissenheit: eine Quelle -
Erfahrung: eine Welle

*

Unglück wie Unwissenheit:
ein Labyrinth

*

Dummheit, wie Ohnmacht, ist ein Gefühl
Wahrheit eine Einsicht

*

Dass die Philosophin Arendt
zum Himmler-Prozess reiste,
war Nektar für ihre Philosophie.
Kein Heydrich saß auf der Anklagebank.
Auf der Anklagebank saß:
ein banal gestrickter Bösewichtel.

Der Nazipolitik sei nachträglich Dank!

*

Eine harmlos
irre Nervensäge:
ein Bösewitz

*

"Gezeigt wurde der Skandalfilm X.
vor ausverkauften Haus.
Es war eine viel besuchte
Moralverstellung."

Narrenspiegler-Anzeiger, 01.06.24

*

Es gibt sie: die Finsternis.
Jene Schwärze der Gewissheiten
die Tunnel gleichen
an deren Ende die Erkenntnisse strahlen

*

Gewissheitstunnelblick

*

Erheiternd
das X.
über seine eigenen Eseleien
lachen kann
aber dass er sich
für einen
Charlie Chaplin hält?

*

Chaos ist keine
Multikultur

*

Glück ist kein
Fließband für Wunder

*

Mit den antiken Philosophen gesprochen:
Die Beständigkeit des Glücks
liegt nicht in seiner Dauer sondern
im Wissen
wie man zum wahren Glück findet

*

Glück:
zu können

*

Nichts wissen zu können ist Ohnmacht -
nichts wissen zu müssen ist Macht

*

Mir ist die Zunge
eine Auster
die Bonmots gebiert
die dann
auf ihr liegen
und liegen

*

"An Mai ist es milder als
drinnen..."

*

"Dass er als Bayer kein
Deutsch kann
ist klar,
aber auch kein
Italienisch?"

Ein Freund. Anlässlich eines gemeinsamen Ratzingerbesuchs in Rom.

*

Sinnvolle Begrenzung ist das Ziel
aller freien Geister

*

Eine hohe Grenze misst die Komfortzone,
eine größere: der eigene Geist;
aber die größte:
der eigene Komfortzonengeist

*

Ich halte mich gerne auf in der Natur.
Meiner Fähigkeiten

*

"Ein Philosophieren ohne System
kann nichts Wissenschaftliches sein."

Hegel


Ein Aphoristiker
wer sich ans Wagestück traut
ohne System
wissenschaftlich sein zu wollen

*

Wahrheit ist ein überwundener Irrtum;
Dichtung: ein nicht überwundener

*

"Frei" ist der freie Geist nicht
weil er keine Grenzen kennt.
Der freie Geist ist
nicht gekettet an:
Wünsche, Neigungen, Einbildungen

*

Woher nimmt ein Dichter seine Ideen?
Das klingt nach unendlich viele Themen.
Aber Ideen sind die unendlich vielen An-und Einsichten zu den Themen

*

"Verdorbene Gedanken hat doch jeder."

Der sie auf die lange Bank schiebt

*

Etwas auf die lange Bank schieben,
bis es verfault.
Eine Spinne handelt mit sich anders,
die ein Netz baut
in dem sie vergeblich lauert?

*

"Selbstmord!",
wundert sich die Spinne
wenn die Fliege,
sich freiwillig nähert;
wundert sich die Fliege,
wenn sie nachschaut
warum die Spinne,
freiwillig hungert.

*

Jägerschicksal

Leben: lauernd lauer

*

Erklärlich: Schweigen ist Silber.
Aber wie ist es erträglich
ohne Spirituosen?

*

Schicksalsschläge
aus denen Getroffene lernen:
Schicksalsritterschläge

*

Paradox
was sich von selbst
mißversteht...
wo sonst bliebe
das unerwartet neue?

*

Optimisten
entdecken einen saftigen Apfel
Pessimisten
den Wurm darin
Freigeister
wie man den Wurm herausschneidet.
Wehe den Ansichtsklammeraffen

*

Die Oberen wecken
durch ihre Versprechungen
bei den Unteren
Bewusstseinseinbildungen.

Dagegen setzen die Unteren,
die Freien Geister der Unteren, auf:
Bewusstseinsbildung

*

Wenn mich wer fragt,
ob ich für die Wahrheit bin,
sage ich: Ich bin für Hilfe in der Not,
ich bin für ausgleichende Gerechtigkeit,
ich bin für Bildung für Alle und
das Recht auf eine rosige Zukunft.

Was Wahrheit ist, überlasse ich Gelehrten

2
Verbrannte Erde / Geburtstag
« am: M?RZ 16, 2024, 21:22:10 »
regen pisst
an meinen balkon
und ein hund
an meine haustür

der kaffee
in meiner tasse schmeckt
nach gestern


3
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Ich denke
« am: November 02, 2023, 19:30:03 »
also sitze ich in meinem Hinterhof und streichle Nachbarskatzen
also folge ich Krähenrufen
also streife ich durch mondhelle Straßen
also diskutiere ich in Gedanken mit Verstorbenen
also dichte ich

deshalb bin ich wer?

4
Sprüche von drinnen und draußen / Im Neonlicht der Theorie
« am: Juli 12, 2023, 22:55:35 »
Im Neonlicht der Theorie
sind alle Katzen bunt
 
*
 
Nicht jeder
dem das Neonlicht seiner Theorie aufgeht
ist helle
 
*
 
Vom Neonlicht seiner Theorie
wird man am meisten geblendet
 
*
 
„Übung macht den Meister.“
Das stimmt -
ich habe viel darüber gelesen
 
*
 
Weil man Treppen leicht
überwindet, gelingt das
nicht leicht mit Stufen
 
*
 
Wer nicht voran will
kommt leicht in zwielichtigen Kreisen
weiter
 
*
 
Ich gehöre nirgendwo hin: in keine Zeit, in kein Land, in keine Stadt.
Eins fühle ich mich nur mit dem klaren Mondlicht
 
*
 
Flüchten und reisen sind ein Pleonasmus
 
*
 
Mir nicht unangenehm: Ein schnurrender
Milchnapf mit samtweichem Fell
 
*
 
Die Katze ist ein Fellknäuel
mit dem gespielt werden soll
 
 

5
Sprüche von drinnen und draußen / Weltbewegende Fragen
« am: Juni 18, 2023, 00:19:36 »
*

A: Wie sind die Skatspielregeln?

B: Kippe viel Bier
kotze über Politiker
und hoffe, hoffe, hoffe
deine bessere Hälfte
lauert Zuhause
nicht mit dem Nudelholz

*

Fluchen: verbal
scheißen

*

Die Bitte um die ungeschminkte Wahrheit
ist oft nur die versteckte Aufforderung
sie möge sich anders schminken

*

Bei X. zählt immer auch das Gegenteil.
Also nichts

*

Für Praktiker sind Probleme
auf einfache Art
kompliziert.

Für Theoretiker
umgekehrt

*

Weltbewegende Fragen

Ich fahre mit der Straßenbahn ins Büro. Mir gegenüber fragt eine junge Dame ihre Schulfreundin:

"Passt mein neuer Freund zu meinem neuen Kleid?"

Interessant! Man könnte auch fragen:

Passt meine Hose zum Sonnensystem? Lässt mein Anzug das Karma des Weltalls wanken und stürzt dadurch das Abendland ein? Oder besser: Passt sie zu ihrem Freund?

16.06.23

*

Meine Bürofensterglasscheibe -
meine Welt

*

Dem die Welt eine Bühne ist,
dem ist sie auch eine Scheibe

*

Die Welt ist für manche eine Scheibe
Brot

*

Bester Reiseführer der Welt:
der Zufall

*

"Das ist mit Klebstoff festgenagelt!"

*


6
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Zum glücklichen Leben
« am: Mai 27, 2023, 00:50:10 »
Die Nacht ist der Tag
der Verlassenen und Verlorenen

*

Hoffnung

Man ist verlassen und verloren.
Aber nicht verdammt

*

Hauptsache: Immer glänzen

Was ich meinem jüngeren Ich rate?
Ich würde erneut alle Fehler wiederholen -
aus neuen Gründen

*

Meinen Eltern kann ich verzeihen,
dass sie mich nicht geliebt haben.

Aber nicht
dass sie sich
gehasst haben

*

Liebe empfinde ich als Falle -
Liebesentzug als Verhängnis

*

Ich fürchte die Liebe

Was sind ihre zarten Banden anderes als
zähe Fallstricke und Schlingen?

*

Echte Casanovas bekommen rechtzeitig die Kurven -
der Frauen

*

Die Kurven einer Frau habe ich nie bekommen -
dafür immer die Wende
zum Glücksspiel:

Glück für die Liebe – Pech für das Glücksspiel!

*

Mein Leben als Spieler und Schriftsteller ist enorm abwechslungsreich:
Glücksspiel ermüdet mich - von Literatur bin ich gelangweilt

*

Zum glücklichen Leben fehlt mir die Eignung,
zum unglücklichen die Fähigkeit -
Unglück im Unglück!

*

7
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Mister Bentley
« am: Mai 04, 2023, 01:07:30 »
Abends, da verschrieb sich Mister Bentley
seiner grossen Liebe Miss Beth Gently.
Aber keine Zeile sprach ihr zu;
er zu ihr verzweifelt: "Schöne Clerihew!"


8
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Wochenkalender
« am: August 29, 2022, 05:32:55 »
Ich denke

daß ich bin

*

Ich denke

daß ich bin

*

Ich denke

daß ich bin

*

Ich denke

daß ich bin

*

Ich denke

daß ich bin

*

Samstag

*

Sonntag

*

Ich denke

daß ich bin






Anmerkung:
Ist weniger ein Gedicht, mehr ein Gedanke zu Erichs "Das stille Lied der Nacht".


9
(Satirische Sprüche)

Motto:

Für alle

die auf der Strecke geblieben sind.

Sich nicht verirrt haben







Herr Moser und Dr. Mecker

(Langweilige Sprüche

eines aufregenden Alltags)

Erst Moser, dann Mecker.

*

"Auch Ehrgeizige picken nach Rosinen."

"Den harten Nüssen"

*

"Ich mag Krimis"

"Ich auch. Die besten sind: Fußball!"

*

"Mal kommt man zu früh -

mal zu spät."

"Aber - hey!

Das Leben hat für jeden Belohnungen"

*

"Ein Optimist!"

"Weil er sich gefällt -

in seiner Heldenpose?"



"Auch Pessimisten erwarten das Beste."

"Das Edelschlechteste"

*

"Pessimisten wissen

was sie am Tunnel-

ende erwartet!"

"Licht und Räuber..."

*

"Was ist Satire?"

"Das Schwert

des gesunden Menschenverstands"

*

"Mein Sohn macht mir Sorgen. Er hat: Zecken, Läuse und Flöhe"

"Stimmt, manche übertreiben Tierliebe"

*

"Das ist die nackte Wahrheit"

"Also die Wahrheit derer

die auch nichts haben?"



"Wie schmecken Weltanschauungen?"

"Wie schmeckt Blut?"

*

"X. kann nicht bis drei zählen."

"Aber Achtung vor X.

wenn er mit dem Bauch rechnet"

*

"X. ist nicht die hellste Kerze."

"Aber Selbstleuchter"

**********

Aus dem Fritzchen sein Schulaufsatz

*

Ein sportlicher Dieb ist gut zu Fuß.

Mit seinen Fingern

*

Die Flügel der Vögel sind Beine

für Wolken

*

Auch der Fußball bringt Frisurmoden:

gesträubte Haare

*

Nur Hunde beschnuppern sich

an Furzlöchern oder

an Fäusten

*

Kühe produzieren im Magen Milch

und überschüssige Wärme.

Darum müssen sie ständig pupsen.

Und so bilden sich am Himmel

wo es kälter ist

Wolken.

Aus dem Grund sagte bereits Goethe:

Nicht überall

wo Wolken sind

sind Kühe

aber überall wo Kühe sind...

*

Einen Lügner erkennt man daran

dass er die Wahrheit sagt

ohne zu erröten.

Darum sind alle

die die Wahrheit sagen

ohne zu erröten...

*

Nacktheit: dieser Pelz

der Wahrheit

*

Narrenzeit:

mit Konfettikanonen

auf Spatzen schießen

*

Nähe:

Grenzen lockern

ihre Gefühle

*

Neugierde sorgt für Unterdruß

*

Die besten Parodien auf Krieg und Gewalt:

Konfettikanone

Stinkbombe

*

Leichter einen Weltkrieg zu gewinnen -

als eine Diskussion mit Mama

**********

Schnöseleien

Dem Herrn

Professor

Doktor der Philosophie

Willibert Schnösel

gesammelte Weisheiten

*

Atmen:

Freizeitbeschäftigung der Lungen

*

Man kann so reden

dass ein Holzkopf versteht -

aber wozu?

*

Halte dir Holzwürmer

nicht auf dem Ast

auf dem du sitzt.

Sondern im Brett

vor deinem Kopf

*

Mein Goethe und Schiller:

das Paradoxon

*

Der Sprung

Niemand ist Künstler

mit einem Sprung

in der Schüssel -

sondern:

wer den Sprung

auszugeben weiß

als Porzelankunst

*

Du hast nur alle Tassen im Schrank,

wenn sie zueinander passen!

*

Du lässt dich von anderen einkleiden -

dann trage auch dein Farblos!

*

Der vollendete Poet

führt Einfälle und Damen

gleichermaßen vollendet aus

*

Der Teufel vergisst keinen.

Ist das gut oder

ist das gut?!

**********

Allerweltsweisheiten

*

Einfälle hat jeder -

ein Meister

wer sie richtig poliert

Monika Heinzelmann-Schaluppke

*

"Ein Mann - das Problem

für alle Fälle"

Wilhelmine Germann

*

"Satiriker sind zugleich Jäger und Köche.

Spezialität:

Zeitungsentenbraten"

Semjon Steinlaus

**********

Flausen und Grillen

*

Der Aphorismus ist die Schnur

die Beobachtungen wie Perlen reiht.

Die Ergebnisse schmücken

*

Passende Augenblicke sind Perlen -

ängstliche Menschen: Säue

*

Bei Autor X.

sucht man

mit der Lupe

nach Moral.

Optimisten!

*

Nicht entscheidend ist

ob man auf eigenen Beinen steht

sondern ob man

hinter dem Mond lebt

*

Immer dieser leere Blick -

beim Versuch nachzudenken

*

Chamforts (1741-1794) beste Aphorismen stammen

nicht von ihm selbst,

ähnlich wie:

Goethe (1749-1832).

Chamfort: der kleine Goethe

*

Alternative Fakten und Fake News -

oberer und unterer Teil

einer Medaillenseite

*

Immer diese Gewohnheit

nicht in Gewohnheiten

heimisch zu werden

*

Das ist

wie Gräben überwinden

indem man darauf

Mauern baut

*

Erst brennt er

dann geht ihm ein Licht auf -

der Holzkopf

*

Ich liebe Sternenlicht

nicht weil es romantisch wirkt

sondern weil es beruhigt

wenn man auch nachts

im Schatten sitzen kann

*

Die Kalender

immer vielfältiger -

immer einfältiger

die Zeit

*

Ersetzt nicht das Licht

eines Tunnelendes:

das Sonnengemüt

*

Ein Loch

unter den Teppich

kehren

*

Der Maler ist kein Fotograf:

er zeigt die wirkliche Wirklichkeit

*

Sage mir

was du für Masken trägst

und ich sage dir

was du für Freunde hast

*

Wer Mauern

mit Graffiti

künstlerisch gestaltet

öffnet sich damit

keine neuen Perspektiven

*

Selbst die Narrenkappe wird

dem Weisen

zur Krone

*

Einmal Poet...

Der Mond gießt Milch

in die leere Kaffeetasse

auf der Fensterbank

im Schreibzimmer.

Wie sollte ich da nicht

Kaffee in der Küche brühen

dazu schütten

mich wieder zum Schreibtisch begeben?

*

Nur dilettantische Poeten sind

in der Ungenauigkeit der Sprache

nicht zuhause

*

"Schach spielen

ebenbürtige Partner",

sagte der Schachprofi.

"Gegen Stärkere ist Schach:

Poker"

*

Könnte man sehen

was ein Spiegel sah:

jede Person

jedes Ereignis.

Erhellt wären alle

historischen Geheimnisse.

Spiegel:

stumme Geschichtszeugen

*

Das Problem jeder Spruchsammlung:

Jede Seite hält sich für eine Saite

und will

den Ton angeben

*

Je nach Standpunkt -

je nach Verstellung

*

Ach hätte der Tod

einen Terminkalender mit

Feiertagen und Urlauben!

*

X. hat eine Galerie an Weltbildern.

Er hat alle

Stück für Stück

an den Nagel gehängt

*

Könnte man nur Zeit zurückgewinnen

indem man abgerissene Kaländerblätter wieder anklebt

**********

Eindeutige uneindeutige Fragen

*

Man backt immer

kleine oder große Brötchen.

Aber hat man immer

alle Tassen im Schrank?

*

Nur weil man kleine Brötchen backen muss

soll man seinem Vorgesetzten

verdünnten Wein einschenken?

*

Du stehst lieber

auf deiner

eigenen Seite.

Auf wessen Gebiet?

*

Geschichtsblind vor Liebe?

*

was sonst

ist der lebenssinn -

als so zu leben

dass maden und würmer

mit uns

feste feiern können?

*

Logisch

Man kann doch einen Stein

nicht auf den Mond

hoch werfen!

Was soll er dort?

*

Medien sind keine "Lügenpresse".

Schreiben sie darum die Wahrheit?

*

Politiker sitzen an runden Tischen.

Damit weniger auffällt

daß sie sich im Kreis drehen?

*

Fantasy-Romane umbenennen in:

alternative Reportagen?

**********

Definitionen

aus dem Bauch heraus

*

Arbeitsteilung:

Der Autor hält den Stift

und der

trägt den Autor

*

augenblicke:

risse

im gewohnheitstunnel

*

Auto:

Regenschirm

auf vier Rädern

*

Bescheidenheit:

Quelle

der Phantasielosigkeit

*

Eifersucht:

ein Furz

im Herzen

*

Februar:

Soll der Frühling lachen,

lass die Pfunde krachen.

*

Gesangsverein:

Stimmenkloake

*

Halbstarke:

in die Jahre gekommene Babys

*

X. ist ein Känguru:

nichts in der Tasche -

ständig auf dem Sprung

*

Kleiderschrank:

Archiv

abgelegter Träume

*

Kneipe:

Kindergarten

für Erwachsene

*

märchen:

gute-nacht-geschichten

seien zum einschlafen.

sind zum träumen!

*

Mord:

Matratzensport

mit der Falschen

*

Narrenkappe:

Dornenkrone

*

Moderne Poeten:

(Hinter-) Hofdichter

*

Sport ist Mord:

Zuviel Gewichtheben

in der Kneipe

*

Suppenteller -

für die Kleineren:

ein Planschbecken

*

Teufelskreis:

Endstation aller.

Die immer falsch abgebogen sind

*

Tausendfüßer:

Wurm

dem man

Beine gemacht hat

*

Teppich:

Spielwiese

für Besen

*

Teufelskreis:

Der Punkt an dem

dein Feind

seinen Hebel

ansetzen kann

*

Mit dem Trinken aufhören:

Seine Fahne

an den Nagel

hängen

*

Unglück:

irres Glück

*

Unterhaltungsautor:

Schreibtischabenteurer

*

Vernunft:

Nahrung

der Verzweiflung

*

Verzweiflung:

Alles bezweifeln kann man.

Nie

*

Weinflasche:

bessere Wärmflasche

**********

Romanidee:

Die Geschichte von Romeo, einer Raupe,

die sich in Julia verliebt, einen Wurm.

Ihre Eltern sind gegen diese Beziehung:

"Ihr habt keine Zukunft nicht!"

Eigensinnig bleiben sie ein Paar.

Und trennen sich doch.

Während Julia

- aus Frust -

einen Giftbecher leert,

enthebt sich Romeo in den Himmel.

Romeo: "Unsere Eltern

hatten nicht Unrecht!

Du verkriechst dich

- so bist du.

Ich habe mir

Flügel wachsen lassen!"

Ende

*

Romanidee: Wanda, die DrachIn.

Die Geschichte von Wanda, einer Wurm-Frau, die sich in ihrem Körper gefangen fühlt. Auch hadert sie mit ihrer Geschlechterrolle; sie will ein Drache sein. Und verhält sich entsprechend, da kein Wurm Verständnis zeigt.

"Ein Wurm, wer intolerant ist!"

Ihr Lebensweg führt

in der Anstalt.

Und als sie von dort flieht:

in den Schnabel eines Vogels.

Aber eines Vogels,

der sich mit jedem Wurm versteht

Ende

**********

Wochenkalender

Ich denke

daß ich bin

Ich denke

daß ich bin

Ich denke

daß ich bin

Ich denke

daß ich bin

Ich denke

daß ich bin

Samstag

Sonntag

Ich denke

daß ich bin

**********

10
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Angepasste Rebellen, Neufassung
« am: Juli 16, 2022, 22:17:41 »
Beim Turnierschach:

Nicht unwitzig -

die aktiven Schachzuschauer

auf den Zuschauerplätzen und

die passiven an den Spielbrettern

*

Schachprofi:

ein königstreuer Königsmörder

*

Eigentlich sterben wir nur

weil uns keine Zeit zum Leben bleibt

*

Carl Ludwig Schleich (1859 bis 1922):

Dichter und Erfinder der Narkose.

Die kaum schlechter wirkte

als eines seiner Bücher

*

Nur aus Fehlern anderer kann man lernen,

denn man selber...

*

Wie bescheiden du bist

zeigt deine Stimmung auf die Frage:

Macht dir eine Schwalbe einen Sommer?

*

Auch erwachsene Mafia-Mitglieder spielen

mit Eisenbahnen im Keller.

Als störten sie Leichen!

*

Ein Freund und ich sitzen traurig in der Wartehalle, in der eine Musikgruppe sehr leidenschaftlich, aber nicht schön, alle Zuhörerwünsche zu erfüllen versucht.

"Das Leben ist kein Wunschkonzert", sage ich mit hängenden Schultern.

"Auch keine Wartehalle."

"Und wenn: Wer fragt uns?"

Er nickt: "Im wahrsten Sinn: Der Zug ist abgefahren"

*

Je mehr Köche -

je besser der

Gerüchteküchebrei

*

"Heller Wahnsinn" klingt

anders

in den Ohren Schwarzer

*

"Gibt Teufel mit Heiligenschein.

Aber ihnen deshalb mehr trauen

als Engeln?"

Samy Smörebröd

*

Glück

dein glück

zu schmieden

dazu hast du kaum

talent.

du eignest dich als

amboss

*

"Die großen Aphoristiker lesen sich

so, als ob sie alle einander gut

gekannt hätten."

Elias Canetti (1905 bis 1994)

Wer sind schon die große Aphoristiker -

im Gegensatz zu all den bedeutenden?

*

Wie eine Kirchentür

auf der Suche

nach ihrem Luther

*

Selbst moderne Aufwiegler brauchen

wie jener Mönch damals

eine Kirchentür.

Und haben sie stets dabei

*

Bei Hintertupfing - oder:

bei Muuuh- und Määähdorf

*

Eine Maxime ist:

kein Brückengeländer

*

Geschichten machen das Leben aus

wenn man sich

an sie

nicht erinnert

*

Jeder Pessimist malt sich

die eigene Finsternis aus:

seine Bilderbuchfinsternis

*

Vielleicht ist der Tod nur

ein weniger nervendes Leben?

*

Man sagt, Deutsche bewegen sich kaum.

Und der tägliche Tanz

um Fakten?

*

Seine Hauptstraße

nur bestehend aus Nebenstraßen:

Lebensweg eines Gescheiterten

*

Wer zwei gesunde Arme hat -

wie kann der arm sein?

*

Er ist so arm

bei ihm reicht es nicht einmal

zur Untermiete

in Wolkenkuckucksheim

*

Hauptstadt:

die vorderste Provinz

*

Pessimisten sind Optimisten

die von sich auf andere schließen

und das Ergebnis

zu kennen glauben

*

Meisen im Gehirn,

ein Schweinehund im Herz,

im Hintern Hummeln

und eine Wutz in seiner Hos.

In Dichtern und in Denkern nichts los?

*

Eine Schwalbe macht keinen Sommer,

ein guter Rat keine Hoffnung

*

Trockeneis ist für Hände Feuer. Eis, das brennt, ist denn das kein Gegensatz, wie er in der Rhetorik gebraucht wird?

So nutzt bereits die Natur Rhetorik, wie ein Dichter, um Wirkung zu erzielen.

Doch was sind schon menschliche Künstler?

*

Der Aphorismus ehrt

die Alltagserleuchtung,

wie der Körper einer Frau

ein Kleid aus schillernden Nichts

*

Die Wahrheit trägt einen Panzeranzug.

Nackt könnten wir sie nicht erkennen

*

Pessimisten lesen die Zeitung;

Optimisten reicht der Kaffeesatz

*

"Ich verstehe nicht

wie jemand

nur weil er Tee trinkt

abwarten kann?

Ich würde es vielleicht

wenn ich wüsste

was sonst noch drin ist"

Semjon Steinlaus

*

Gelegenheit (und Bildung)

macht Diebe

*

Wer unter der Woche Champagner trinkt,

stößt am Wochenende mit Wasser an?

*

Nur die Besten sterben jung.

Im Geiste jung!

*

Nur die Oberflächlichen nehmen alles

zu schwer

*

Stefan Napierski (1899 bis 1940):

Seine Aphorismen taugen

ihres privaten Charakters wegen

für den Massengeschmack

wenig.

Wären sie jedoch

intimer!

*

Alle rechten braven Frauen -

alle rechten und braven Frauen

*

Gemütszustand:

ein Seelenwetter

*

Witzegefahr!

"Das ist ein Witz!" heißt es

vom Einfall

der trübe Gedanken vertreibt.

Oder helle.

Auf diese Weise zeigt sich wunderbar

wer Spaß versteht und

wer Humor hat

(Für Erich)

*

Dorf:

eine Herz-Schmerz-Provinz

*

Ein ausgemachter Trottel: Ein Trottel

mit ausgemachtem Lebenslicht?

*

Verdorbenes Obst findet man

nicht nur

unter den Alten

*

Auch Dummheit muss klug sein -

wie sollte sie ansonst beweisen

dass sie richtig liegt?

*

Natürlich kann man verschrobene Wahrheiten sagen -

aber wen kümmert das?

*

Eine Seele ist rein

oder weniger rein.

Was ändert das an ihrer Größe?

*

Aus Schaden wird man klug.

Auch vorsichtiger?

*

Der Angepasste:

ein Rebell

der sich zu gut kennt

*

Auch unter den Weisen gibt es dumme,

aber die sind noch allemal klüger,

als die eitlen


11
Wiesengeflüster / Offener Brief an Scholz
« am: Mai 02, 2022, 11:34:52 »
Hallo Wiesengemeinde!

Ende April erhielt Bundeskanzler Scholz einen offenen Brief, der unterzeichnet wurde von: Intellektuellen, Philosophen, Künstlern usw. Der Brief kritisiert, dass schwere Waffenlieferungen, von russischer Seite, als Einmischung verstanden werden könnten. Und dies könnte zum Auslöser eines dritten Weltkriegs werden.

Inzwischen gab es an diesem Brief Kritik. Die Grünen werfen den Unterzeichnern "Naivität" vor.

Wie seht ihr das?

Sind schwere Waffenlieferungen ethisch/ moralisch vertretbar oder nicht?

Wird Deutschland (jedes Land, das schwere Waffen liefert) zu einem Kriegsbeteiligten?

Soll man überhaupt was gegen Putin unternehmen (was?) oder soll sich die Ukraine ergeben, damit endlich Ruhe ist?

Wie real ist ein Atomkrieg wirklich?

Auf Antworten, Fragen, eine rege Diskussion freue ich mich.

Bis dann!

Rocco

12
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Putins Kriegsoperationen
« am: April 25, 2022, 17:23:24 »
24.02.22

Präsident Wladimir Putin gibt den Befehl zum Ukraine-Krieg; für ihn sei das keine Invasion, eher eine "Militäroperation".

*

Präsident Putin -
so buchstabiert er
MILITÄROPERATION:
INVASION

*

Kriegsbeginn

Das Herz des Krieges
(der Soldat)
beginnt zu schlagen



25.02.22

Nato-Generalsekretär Stoltenbergs Sorge: ein "Überschwappen" des Ukraine-Krieges.

*

Krieg ist erschütternd und erschreckend

Erschütternd
mitansehen zu müssen
wie andere
im eigenen Blut ertrinken;
erschreckend
mitansehen zu müssen
wie Umstehende
dabei mit Blut bespritzt werden



26.02.22

Meldungen über Kämpfe um Städte wie:

Odessa, Mariupol und Kiew.


Die ukrainischen Behörden warnen:

"Auf den Straßen unserer Stadt
laufen jetzt
Kampfhandlungen."

*

Ach könnte man Kampfhandlungen
an die Leine nehmen und
einen Maulkorb überziehen...



27.02.22

Wladimir Putin droht mit Atomwaffen, da sich Nato-Länder "aggressiv" äußern.

Die Gesundheitsbehörde der Ukraine sagt, seit dem Krieg seien etwa 350 Zivilisten getötet worden.

Aggressive Reden gehören nicht zu Putins Markenzeichen. Ein Hoffnungsschimmer?



28.02.22

Die ukrainische Armee hält Kiew.
Pentagon-Sprecher Kirby ist beeindruckt.
Friedensverhandlungen scheinen möglich, aber:

"Es gibt nichts anderes, als vielleicht seine eigene Sturheit, die Herrn Putin davon abhält, hier das Richtige zu tun."

*

Blinder Putin

Auch ein blinder Putin
kann ein Korn finden
(das Richtige tun)

Stattdessen geht er
im Nest der Ukrainer
einen abseilen
(Krieg beginnen)

*

Stur-eisern-putinverbissen



01.03.22

Nachdem Präsident Putin, mit Atomwaffen, die globale Sicherheit bedroht hat, legt sein Außenminister nach und schimpft auf Kiew, es wolle Atomwaffen. Dieser Wunsch bedrohe die globale Sicherheit.

Sicherheit schafft einzig
wer sie allein bedrohen kann?



02.03.22

Während Putin mit Panzern schießt, haben Ukrainer oft nur Molotow-Cocktails, etwa im südukrainischen Cherson.

Derweil demonstrieren in Russland Bürger in über fünfundzwanzig Städten gegen den Krieg. (Über Siebenhundert Verhaftungen.)

Nicht jeder brennt für Krieg.
Siehe Cherson



03.03.22

Cherson in der Hand russischer Truppen.
Bürgermeister Kolychaew:

"Die ukrainische Flagge weht noch..."


Charkow, Mariupol, Kiew wanken,
aber fallen nicht.

*

Cherson
ist überall da
wo Soldaten
für den Krieg brennen



04.03.22

Deutsche Sorgen

Ein wichtiges "Kriegsopfer" beklagt auch Deutschland:
Raketenangriffe, nahe Kiew, töten -
das Gebäude der deutschen Pumpenfirma: Vissmann.

Zugleich wird ein Atomkraftwerk im Süden (Saporischschja) von Panzern getroffen.

Ukrainer fliehen und Deutschland beweint die Büros eines Pumpen-Herstellers.



05.03.22

Vitali Klitschko, Kiews Bürgermeister, will nicht fliehen.

"Wenn ich ginge, wäre das Verrat..."

Deutschland sorgt sich: Was passiert, falls Russland kein Gas mehr liefert?

*

Cherson-Tapferkeit - German Angst




06.03.22

In mehr als sechzig russischen Städten demonstrieren Menschen für den Frieden. Mehr als Dreitausendfünfhundert werden verhaftet.

Die SPD-Politikerin Esken verteidigt, in einer Fernsehsendung, die Aufrüstung der Bundeswehr.

Basis des Friedens sei das Völkerrecht. Dazu gehöre die Wehrhaftigkeit.

Zu fragen wäre:

der Oberen oder der Unteren?



07.03.22

Ukraines Außenminister Kuleba erfreut:

Mehr als zwanzigtausend Freiwillige aus zweiundfünfzig Ländern reisen ein.

(Darunter auch Deutschland.)

*

Ahnungsvolle Hoffnung auf das Kriegsende:
einen Friedens-Countdown vorwärts zählen



08.03.22

Deutschland unter Schock. Ein Drama hält es im Würgegriff, so brutal, wie es sich selbst Shakespeare nicht hätte ausdenken können.

Der Bundesverband Güterverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) gibt bekannt:

Wegen des Ukraine-Krieges werden in ganz Europa hunderttausend LKW-Fahrer aus der Ukraine ausfallen.

Zudem ist noch offen, was passiert, wenn Putin Deutschland den Gashahn zudreht.

Der ukrainische Präsident Selenskyj kann Gott auf Knien preisen, dass er sich mit Putin ärgern muss, anstatt mit deutschen Sorgen.

Nicht auszudenken, wäre es umgekehrt!

*

Eine Geißel Gottes:
Deutsche Sorgen



09.03.22

Durch einen humanitären Korridor fliehen
ca. sechstausendsiebenhundert Bürger aus Sumy. Und zwanzigtausend aus Kiew.

Korridore gibt es auch für:

Trostjanez und Krasnopillja.

In Mariupol warten ca. Zweihundertausend auf Rettung.

Ungeachtet dessen, tobt weiter Krieg.

*

Einer Gefahr entkommen
indem man ins Unglück rennt -
wie sicher ist ein humanitärer Korridor
der vom Feind garantiert wird?



10.03.22

Über humanitäre Korridore fliehen etwa sechzigtausend Bürger aus Städten, wie:

Sumy, Trostjanez, Krasnopillja.

Ungeachtet dessen, tobt weiter Krieg.

*

Humanitärer Korridor:
Fluchtweg oder Einfallstraße?



11.03.22

Melitopols Bürgermeister, Ivan Fedorov, von russischen Soldaten entführt.

Er habe sich geweigert "mit dem Feind zu kooperieren."

Wie zuvor Leyla Ibragimowa. Die auch ein Entführungsopfer russischer Soldaten war und frei kam.

(Die Stellvertretende Vorsitzende
des Regionalrats von Saporischschja.)

*

Cherson ist die Ukraine -
die Ukraine ist Cherson



12.03.22

Die Kleinstadt Isjum, an der Grenze zum Donezker Gebiet, zur Hälfte: "unter der Kontrolle von Russen."

"Unter russischer Kontrolle", die Phrase regt an:

"Unter der russischen Militärkontrolle" -
zermalmt liegen

*

Unter Kontrolle sein:
bestimmt werden;
unter Militärkontrolle sein:
verstimmt werden

*

Wenn Soldaten behaupten,
sie hätten alles unter Kontrolle -
meinen sie damit auch sich?



13.03.22

In Berlin demonstrieren Menschen für den Frieden, über Hunderttausend.

*

Helden und Kriegsfreiwillige

Ein Held
mag ein
Adrenalinjunkie sein,
ein Kriegsfreiwilliger
mag ein
Kriegsjunkie sein,

doch ist wichtig:
warum einer - oder
was einer tut?



14.03.22

Fluchtkorridor für Mariupol gescheitert.

Auf eigene Faust brechen hundertsechzig Privatautos auf, ihr Ziel:

die siebzig Kilometer westlich gelegene Stadt Berdjansk.

*

"Frieden - was ist das?"
sagte der General.
"Ein Zuviel an humanitären Korridoren"



15.03.22

In Kiew treffen drei Regierungsvertreter ein. Sie diskutieren über Hilfen für die Ukraine und Sanktionen für Russland.
(Slowenien, Tschechien, Polen.)

Bundeskanzler Scholz sorgt sich um einen Atomkrieg.

*

Der Deutsche:
quält er die Welt nicht mit Kriegen
dann mit Sorgen



16.03.22

In Melitopol demonstrieren Einwohner für die Freilassung ihres Bürgermeisters:
Ivan Fedorov.

Russlands Statthalterin Daniltschenko fordert die Einwohner von Melitopol auf, "sich der neuen Realität anzupassen".

Zu fragen wäre:

Wenn die Realität aber nicht besser ist?

*

Die guten Nachrichten des Tages:

Melitopols Bürgermeister, Ivan Fedorov,
von ukrainischen Soldaten befreit.
Ebenso der Bürgermeister von Skadowsk:

Oleksandr Jakowlyew.

*

Wird fortgesetzt.

13
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Soldaten können Mörder sein
« am: April 01, 2022, 06:54:57 »
X. ist ein Abendlandmensch:
abends
auf dem Land
ein Mensch

*

X. auf den Punkt gebracht:
ein hinterhofdichtender
Seitengassenabenteurer und
Mondscheinschwärmer

*

Sokrates:
Erfinder der Goldwaage

*

Horrorautoren:
Terrorarchitekten

*

Glück schafft eigenwillige
Sicherheiten

*

Genial!

x. bringt einen gedanken
in zehn wörtern unter
und teilt ihn auf in drei aphorismen

(die kollegen applaudieren,
die kritiker knirschen nur mit den zähnen)

*

Pilotenweisheit:

Riskier keine große Klappe!
Bevor du einen Turm rasierst
rasier dir lieber Haare von den Zähnen

*

Romanidee: Wanda, die DrachIn.
Die Geschichte von Wanda, einer Wurm-Frau, die sich in ihrem Körper gefangen fühlt. Auch hadert sie mit ihrer Geschlechterrolle; sie will ein Drache sein. Und verhält sich auch derart, weil kein Wurm Verständnis zeigt.
"Ein Wurm, wer intolerant ist!"
Ihr Lebensweg endet in der Anstalt.

*

Vernunft:
Nahrung der Verzweiflung

*

Romanidee:
Die Geschichte von Romeo, einer Raupe,
die sich in Julia verliebt, einen Wurm.
Ihre Eltern sind gegen diese Beziehung:
"Ihr habt keine gemeinsame Zukunft nicht!"
Eigensinnig bleiben sie ein Paar.
Und trennen sich doch.
Während Julia - aus Frust - einen Giftbecher leert, enthebt sich Romeo in den Himmel.
Romeo: "Unsere Eltern hatten nicht Unrecht! Du verkriechst dich - so bist du. Ich habe mir Flügel wachsen lassen!"

Ende

*

Nicht immer ist der Eigensinn ein Holzweg.
Manchmal eine Sackgasse

*

Manche wähnen sich auf dem richtigen Weg,
weil ihre Sackgasse länger ist

*

Tausendfüßer:
Wurm
dem man
Beine gemacht hat


----------------------
Alte Version:

Schmetterling:
ein Wurm
dem man
Flügel und Beine
gemacht hat

*

Sackgassenhauer

*

Bei X. kriegen die Gedanken immer die Kurve. Mündend in einen Wasserfall
in das sie mit Sprung
baden gehen

*

Im Aphorismus endet ein Gedanke nicht
als Bettvorleger
sondern als Tiger

*

A: "Frauen und Literatur finde ich unsäglich
interessant und langweilig"

B: "Glückwunsch zur abwechslungsreichsten Langeweile überhaupt!"

*

Ein Teufelskreislauf:
X. wollte voran
stattdessen bekam er die Kurve

*

Glück der Dummheit:
sie wäre weniger systematisch
ohne Menschen
denen praktisches Talent fehlt

*

Vorurteil:
Vorurteile sind immer
dumm und schädlich

*

Krieg:
der Friedhof wird zur Welt

*

Auch im Krieg werden Helden geboren:
friedliebende Menschen

*

Ein Soldat kann ein Mörder sein.
Ein uniformierter Bürokrat ist es

*

Die Opfer des Krieges sind immer:
die Soldaten. (Davor, während, danach)

*

Für: Gott! Ehre! Vaterland! sterben Soldaten
freudig.
Aber was unterscheidet freudige Soldaten von lebensmüden Zivilisten?

*

Der Krieg ist ein blutiges Geschäft.
Ähnlich einem Schlachthof

*

14
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Galerie der Weltbilder
« am: M?RZ 24, 2022, 16:34:50 »
 Auto:
Regenschirm
auf vier Rädern

*

Kneipe:
Kindergarten
für Erwachsene

*

Ein Loch
unter den Teppich
kehren

*

Mit dem Trinken aufhören:
Seine Fahne
an den Nagel
hängen

*

Das Problem jeder Aphorismensammlung:
Jede Seite ist eine Saite und will
den Ton
angeben

*

So manche Notation
einer Schachpartie
liest sich
wie ein Wildwestfilm

*

Teppich:
Spielwiese
für Besen

*

Sind die Memoiren
eines Radiergummis
aufreibend?

*

Kleiderschrank:
Archiv
abgelegter Träume

*

X. hat eine Galerie an Weltbildern.
Er hat alle
Stück für Stück
an den Nagel gehängt

*

Sage mir
was du für Masken trägst
und ich sage dir
was du für Freunde hast

*

Das Leben auf der Überholspur
gerät am Interessantesten
in Hinterhöfen und
verwinkelten Gassen
bei Mondenschein

*

Aus dem Fritzchen sein Schüleraufsatz:

"Einen Lügner erkennt man daran
dass er die Wahrheit sagt
ohne zu erröten.
Denn alle
die die Wahrheit sagen…"

*

Heutige Jugend:
Intelligent
mitfühlend
hilflos

*

Sensenmann:
Todeswellenreiter

*

Halte dir
auf dem Ast
auf dem du sitzt
als Haustiere
keine Holzwürmer

*

Härtester Holzweg:
Galgen

*

Gebildete diskutieren länger.
Mit Fäusten
als mit Worten

*

Eine Faust ist vielleicht nicht gebildet
aber sie versteht sich mit jedem

*

Der Boxkampf - oder ein Versuch
mit Fäusten Geschichte zu schreiben

*

Sport ist Mord,
etwa: zuviel Gewichtheben
in der Kneipe

*

Matratzensport mit der Falschen ist Mord

*

Seine Feinde unter Kontrolle zu halten
ist auch eine Art Selbstbeherrschung

*

Knorrige Befehlsstimme:
hölzerner Ruf

*

Den Letzten beißen die Hunde:
des Kalifats Schlächter

*

Boxer sind nett. Bei anderen drücken sie gerne ein Auge zu.

*

15
Sprüche, Gedanken, Gescheites / Zuhause, in der Sprache
« am: M?RZ 16, 2022, 23:48:06 »
"heute lebt er
wenn er nicht reist"

*

Er: "Ich bin von woanders"
Ich: "Also nicht aus Deutschland?"
Er: "Doch. Ur-Deutscher"

*

Die faule Haut des Umtriebigen. 
Dieses Trägen

*

Sich vorzustellen
die Sternenlichter seien nur
die Lichter
einer echten Großstadt

*

Messerklar

*

Treibt den Künstler zur Karikatur:
die Unlust am Widerspruch

*

A: "Mein Sohn bereitet mir Sorgen. Er hat:
Zecken, Läuse und Flöhe"
B: "Stimmt, manche übertreiben die Tierliebe"

*

Schicksalsritterschlag

*

Verzweiflung: Alles bezweifeln kann man
nie

*

Nur dilettantische Poeten
sind in der Ungenauigkeit der Sprache
nicht zuhause

*

Ach hätte der Tod einen Terminkalender
mit Feiertagen und Urlauben! 

*

Logik

Der Mond gießt Milch
in meine leere Kaffeetasse. 
Wie sollte ich da nicht
Kaffee zuschütten
mich zum Schreibtisch begeben
und Träume
in Manuskriptform bringen? 

*

Teufelskreis. Der Punkt
an dem dich dein Feind aushebeln kann

*

X. ist ein Känguru:
nichts in der Tasche und ständig
auf dem Sprung

*

Eine Hürde zu überspringen
ist noch keine Selbstüberwindung

*

Seltsam. Die Regenbogenpresse
kennt nur eine Farbe:
Schwarz

*

Revolution: ein Pseudonym für
Kannibalismus

*

X. wird erwachsen:
so langsam nabelt er sich ab
von der Blauen Blume

*

So manche Löcher würde er behalten. 
Wegwerfen würde er nur die Strümpfe

*

Arbeitsteilung. Der Autor hält den Stift
und der 
trägt den Autor

*

Politiker

Von ihren vielen Sitzungen bekommen andre Plattköpfe

*

Eine verwinkelte Gasse -
ein öffentlicher Hinterhof

*

Sein Schreibtisch:
eine verwinkelte Gasse
auf dem Katzen
den Mond besingen

*

Bescheidenheit: Elendsquelle
der Phantasie

*

Aus einem Schüleraufsatz:

"Er sprach
mit gespaltener
Eselszunge"

*

In der Nacht blühte er auf. Das heißt:
Er lebte unglücklich bis ans Ende aller Tage

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