die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Sufnus am Januar 27, 2023, 11:33:13

Titel: Zerbrochene Laute
Beitrag von: Sufnus am Januar 27, 2023, 11:33:13
Zerbrochene Laute

Poetenresümee:
Ach, kann nit singen mehr
von Maid & Herzeweh,
von Bursch & Schießgewehr,

von Weinen & von Klagen,
von Mut & Streit & Ehr
nun wunder hören sagen:
Es geht nicht mehr.

Es fehlt das Wort dem Sang,
es fehlt dem Lied das Wort.
Es geht nicht mehr.
Es geht nicht mehr.
Kein holder Schein, kein Überschwang.
Der schöne Klang: Ist fort.



Titel: Re: Zerbrochene Laute
Beitrag von: Erich Kykal am Januar 28, 2023, 20:47:14
Hi, Suf!

Der von der Vogelweide lässt grüßen, oder? Oder sonst so ein Altvorderer ... erinnert mich stellenweise auch an den Beginn der Nibelungensage, du weißt schon: '... die Mär aus alter Zeit, von Heleden Arebeit ...'

Schön, das quasialte Deutsch zu lesen. Wird der Stil mit jeder Strophe moderner, oder warum verwendest du in der 1. Str. das alte 'nit', in der 2. und 3. aber das moderne 'nicht'?

Gern gelesen!

LG, eKy
Titel: Re: Zerbrochene Laute
Beitrag von: Sufnus am Januar 29, 2023, 15:06:31
Hi eKy!
Perfekt rausgehört - das Nibelungenlied klingt als direktes Zitat an und grundsätzlich wirft die antikisierende Sprache einen Seitenblick in frühere Epochen. :) Auch das Umkippen in ein modernes Reden ist so intendiert.
... und natürlich ginge es völlig Fehl, vom LI mit zerbrochener Lyra auf den Autor zu schließen, der selbstverständlich weiterhin Lyrisches verbricht.:)
LG!
S.
Titel: Re: Zerbrochene Laute
Beitrag von: Erich Kykal am Januar 30, 2023, 20:56:17
 ;D ;D ;D