die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Im Gras wispert Hoffnung => Thema gestartet von: Erich Kykal am Januar 21, 2018, 11:13:41
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Sachte rieseln auf Natur und Menschenwerke
weiße Flocken nieder, decken gleichermaßen
schwache Schönheit und Verfall der Stärke,
lassen alles wie aus einem Guss erscheinen.
Selbst die derben Dinge, die am Auge fraßen,
wirken, zärtlich eingefügt, mit sich im Reinen.
Selbst der kahlen Bäume starres Zweigerecken
mildert sich, von weicher Decke wie gesiegelt,
und die Winkel, die darunter sich verstecken,
überwintern stumpf im Angesicht des Schönen,
das von Ast zu Ast sich scheinbar endlos spiegelt
in der Wälder stillem Aneinanderlehnen.
Atemholen will die Seele in den Bildern,
Kraft sich sagen vor erahnten Frühlingstagen,
die noch schweigen. Um die Wogenwehen wildern
Flockentänze alle mildernden Gedanken,
welche unser Wollen in den Wandel tragen,
den wir wussten, als wir jene Bilder tranken.
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Lieber Erich,
Stille, Schönheit und Milderung der Gegensätze, das sind die winterlichen Kraftquellen. Dein Gedicht scheint mir rhythmisch den Flockentanz wiederzugeben und weist Stellen schönster Lautmalerei auf.
Mit Freude gelesen.
LG g
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Hi Gum!
Bei mir ist zur Zeit alles tief verschneit - so richtiger Postkartenwinter! Da fielen diese Gedanken nicht weiter schwer ...
Vielen Dank für die freundlichen Worte! :)
LG, eKy
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Hier war nur zeitweise und wenig Schnee. Aber ich freue mich mit.
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Hi Gum!
Ach, kurz ist die Pracht - es schmilzt alles schon wieder dahin ... :-[
LG, eKy