die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Thomas am September 07, 2014, 18:14:37

Titel: Der Steuermann
Beitrag von: Thomas am September 07, 2014, 18:14:37
Der Steuermann

Du stehst deinen Mann, wenn der Sturm auch tobt,
Der Schicksale wütend vernichtet.
Du kämpfst - wirst kämpfen; du hast es gelobt,
Der Zukunft allein dich verpflichtet.

Schiffbrüchig taumelt der Menschheit Geschick -
Geborsten und erdenverloren.
Die Sonne entfloh; dein starrender Blick
Will hoch in die Sterne sich bohren.

Der Sturm blies Eiszapfen dir an dein Herz,
Darin sind die Tränen erfroren,
Die du dir verbissen mit bitterem Schmerz,
Als du die Hoffnung verloren.





© Ralf Schauerhammer
Titel: Re:Der Steuermann
Beitrag von: Erich Kykal am September 07, 2014, 21:15:49
Hi, Thomas!

Willkommen hier! :)

Das Gedicht gefällt mir, nur bei der letzten Zeile musste ich stutzen, da sie, so wie sie da geschrieben steht, sowohl betont als auch unbetont beginnen kann, was zum Stolpern des Lesers führen kann.

Mit dieser kleinen Änderung würde diese letzte Zeile viel leichter zum unbetontem Auftakt tendieren, und klanglich harmonischer wär's auch noch:

"Als du deine Hoffnung verloren."

Gern gelesen!

LG, eKy
Titel: Re:Der Steuermann
Beitrag von: Thomas am September 08, 2014, 20:21:03
Lieber Erich,

deine Gegenwart hier ist mit einer der Gründe, warum ich hier gelandet bin.

Danke für die positive Wertung, bezüglich der letzten Zeile hast du recht, aber ich erlaube mir solche Dinge bisweilen. In diesem Fall ist es keine besondere Absicht, mir ist nur nichts besseres eingefallen.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Der Steuermann
Beitrag von: cyparis am September 18, 2014, 18:33:38
Hallo, Thomas -

auch auf mich hat diese Parabel (?) tiefen Eindruck gemacht.
Ich mag das Düstere, v.a. wenn es so bildhaft und wuchtig daherkommt.

Macht Appetit auf mehr.


Herzlichen Gruß
von
Cyparis