die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Wo Enzian und Freiheit ist => Thema gestartet von: gummibaum am Oktober 15, 2017, 23:47:35
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Die Alte fegt schon in der Frühe
den Gehweg, den ihr Baum erneut
mit Blättern täglich bunt bestreut.
Sie mag ihn, doch er macht ihr Mühe.
Dann bückt sie an den Blätterhaufen
sich langsam. Am Rollator hängt
ein Sack, der Blatt für Blatt empfängt.
Sie muss bald immer mehr verschnaufen.
So macht sie es nun jeden Morgen.
Denn hat der Frost erst in der Nacht
die Äste plötzlich kahl gemacht,
liegt zu viel Laub, es zu entsorgen…
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Hi Gum!
Schönes Gedicht!
In S1 störte mich etwas der unvollständige Satz in Z3. Wie wäre es so:
Die Alte fegt schon in der Frühe
den Gehweg, den ihr Baum erneut
mit Blättern täglich bunt bestreut.
Sie mag ihn, doch er macht ihr Mühe.
In S3Z1 würde ich die Zeile mit Komma beenden und in Z2 klein weitermachen.
Sehr gern gelesen! Ein versonnenes, auf den ersten Blick einfach wirkendes Bild herbstlicher Arbeit, und dennoch schwingt so viel mit an stiller Arbeitsmoral, Altersweisheit und Hinnahme des Gegebenen im körperlichen Verfallsprozess.
LG, eKy
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Danke, lieber Erich. Es störte mich auch. Deine Charakterisierung der Frau ist gut. Du hast ja auch öfter in Gedichten das Leben und Sich-Mühen alter Menschen bewusst gemacht.
LG gummibaum
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moin moin gummibaum,
du hast mit deinen drei Strophen drei verschiedene Bilder gemalt die mir gefallen.
LG
CB
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Danke, lieber Curd. Schön, dass es dir gefällt.
LG gummibaum