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Themen - gummibaum

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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Umgang mit Erbe
« am: Mai 23, 2013, 07:54:29 »
Klare Sätze: harte Mauern,
die die Zeiten überdauern,
tragen, hinter Efeuranken,
Fenster: strahlende Gedanken.

Das vererben uns die Alten
und der Wunsch, es zu entfalten
auch in Fragen unsrer Zeiten,
wird mich immerzu begleiten.

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Wo Enzian und Freiheit ist / Dem Bach
« am: Mai 23, 2013, 00:37:43 »

Deine Windungen begleiten,
über Stege hin und her
immer kreuzen dich, an weiten
tiefen Becken, wo ein Wehr
stauend quer liegt, mit dir weilen,
tief am Grund die Pflanzen sehn
und befreit dann weiter eilen,
stürzend über Felsen gehn,
Sonne fangen, fassen, spiegeln,
klar im Innern sein und licht -
das kann ich und mich entriegeln,
wenn dein Wasser zu mir spricht...

1218
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Kristallisation
« am: Mai 21, 2013, 23:48:24 »
Kristallisation

Manchmal fällt ein Wort mir leise
wie durch Zufall in den Sinn,
durch Gedanken zieht es Kreise,
kommt zur Ruhe, zeigt, ich bin.

Und schon wachsen an dem Keime
plötzlich Nadeln, ein Kristall,
schwingen Verse, glitzern Reime
und es tönt ein kleines All.


1219
Wo Enzian und Freiheit ist / Die Meeresgrotte
« am: Mai 21, 2013, 22:11:34 »
Noch einmal kehr ich in dich zurück,
du Grotte, gewölbt aus Stein,
im Durchbruch hängt des Himmels Stück,
zum Tor spült Meer herein.

Wie flirrt das Licht, von hier zu schaun,
auf Wellen, auf Weiten dahin,
wie tauchen die Felsen, die Wasser staun,
ins Klare hinab darin.

Ich möchte tauchen zum Grottengrund,
das Leben der Tiefen sehn,
und möchte, in meinem Herzen wund,
wie Licht übers Wasser gehn.



Ich hatte eigentlich vor, keins meiner alten poetry-Gedichte hier einzustellen, mache mit diesem eine Ausnahme, da Daisys Gedicht "La Cote d'Albatre" es mir in Erinnerung rief.

1220
Das Blöken der Lämmer / Frühlingslust
« am: Mai 21, 2013, 11:38:36 »

Heute machen meine Schweine
ausgelassen Quiekmusik,
schwingen tanzend die vier Beine,
grunzen: Frühling, du bist lieb!

Laufen aus dem Stall voll Wonne,
suhlen sich im warmen Schlamm
und der Matsch glänzt in der Sonne,
trocknet, macht die Haut schön stramm.

Eber Franz reckt seine Schnauze,
rüsselnd küsst er seine Frau,
Rosas ferkelvolle Plauze
spricht von Lieb und Lust der Sau...



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Zwischen Rosen und Romantik / Der Seher
« am: Mai 20, 2013, 12:59:47 »
Er hatte viel gesehen, plötzlich senkte
er seinen Blick, dann hob er ihn zum Licht,
zur Sonne hin, wich ihrem Brande nicht,
so dass er ihr aus Dank die Augen schenkte.

Es wurde dunkel und die Welt der Dinge
entzog sich ihm, es blich der äußre Schein,
doch zog er nun aus Sinnentiefen ein
viel feinres Lauschen, scharf wie eine Klinge.

Vielleicht hat mancher Narr nun diesen Blinden,
wenn er ihn tastend wandern sah, geneckt,
er konnte andern sichre Wege finden,

sah, was den sehend Blinden blieb versteckt,
an welches Gift sie sich verblendet binden
und warnte den, der weise sich entdeckt.


1222
Zwischen Rosen und Romantik / Zäsur
« am: Mai 20, 2013, 10:43:26 »


Ein grauer Tag inmitten der durchsonnten,
ein Tal, dass nass am Grund der Berge liegt,
die Schwalben segeln tief, doch mit gekonnten
Figuren, ist Zäsur, die Ausgleich gibt.

Nun sammelt sich beim leichten Spiel der Winde
die Kraft, die übrig ist, sich langsam regt
und kühle Luft gibt Blatt und dörrer Rinde
den Tropfen, der die Müdigkeit zerschlägt.

Und wenn beim ersten Schimmer neue Helle,
noch unsichtbar, doch ahnbar schon gewiss,
sich in die Ruhe drängt, wird sie zur Quelle
des neuen Wachsens, Stille plant den Riss. 

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Zwischen Rosen und Romantik / Luft
« am: Mai 19, 2013, 18:19:16 »
Ich bin so ungeformt, durchdringe,
wo immer zarte Poren sind,
so leicht, dass ich mich aufwärts schwinge,
sobald ich etwas Wärme find. 

Und doch, so unsichtbar ich weile,
den Blütenstaub verteile ich,
zerstöre stürmisch, wo ich eile,
bin Atem und belebe dich.

Und lass die Meteore glühen,
verglühen - schütz den Erdenball
und mich von ihm sanft mit sich ziehen,
entschwinde nicht im weiten All.

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Zwischen Rosen und Romantik / Moribund
« am: Mai 19, 2013, 18:17:51 »
Die Unrast lässt die Decke abwärts gleiten
und zeigt den Körper, mager und verbraucht,
der über trockne Lippen flüstert, haucht,
doch flacher Atem kann die Brust nicht weiten.

Die Stirn ist heiß, das Nahe flieht in Weiten,
die Augen suchen etwas in dem Raum,
der leere Blick fasst deutlich wie im Traum,
was keiner sonst erblickt, aus alten Zeiten.

Und immer wieder hebt die Hand sich weisend
und deutet Rätsel sorgsam, von Belang,
wie magisch in der Luft in Zeichen kreisend,

und manchmal, von Gesehenem auch bang,
schließt sich das Auge schon, vereisend,
was war und was so lange lieblich sang.




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Zwischen Rosen und Romantik / Zartes
« am: Mai 19, 2013, 18:12:03 »

Was du nicht spürst, es ist vorhanden,
dein Sinn verfehlt nur seine Art
und glaub, es sehnt sich aus den Banden,
befrei es, gib ihm Gegenwart.

Nimm's auf, soll es das meine bleiben
und ausgegraben wächst es noch,
es möchte seltne Blüten treiben -
was du nicht wahrnimmst, reißt ein Loch...

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