die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: Thomas am September 08, 2014, 20:33:50

Titel: Über die Wolken
Beitrag von: Thomas am September 08, 2014, 20:33:50
Über die Wolken

Das Gedankenmeer
fließt in Wellen
aus dunklen Quellen
trübe daher.

Der Sonne Klarheit
muss die Massen
wärmend fassen,
heben zur Wahrheit.

Zum Himmel empor
musst du dich schwingen,
dort nur springen

Quellen hervor,
die erdverbunden
du niemals gefunden.




© Ralf Schauerhammer
Titel: Re:Über die Wolken
Beitrag von: cyparis am September 09, 2014, 08:06:25
Lieber Thomas,


ein entzückendes und gehaltvolles Mini-Sonett (daß es so was gibt sah ich erst auf der Wiese)!
Gefällt mir sehr.


Lieben Gruß
von
Cyparis
Titel: Re:Über die Wolken
Beitrag von: Erich Kykal am September 09, 2014, 08:48:06
Hi, Thomas!

Nicht nur "mini" - ich würde es formal unter "Marginalsonett" einordnen! :D

Scherz beiseite - gerade in wenigen Worten - so es die richtigen sind - erweist sich der wahre Dichter!

Das Gedicht gefällt mir ausnehmend gut!

Allergernst gelesen!

LG, eKy
Titel: Re:Über die Wolken
Beitrag von: Thomas am September 09, 2014, 09:36:44
Liebe cyparis, lieber Erich,

vielen Dank. Meisheres minimale "Tränen der Liebe" sind natürlich die Anregung.

Ich vermute, dass die Form des Sonetts als From erhalten bleibt, wenn man die Phrasierung so gestaltet, dass ein Hauptbogen die Quartette umschießt und einer die Terzette. Oder dynamsicher im Shakespeare-Sonett, ein dreifach steigender vom letzten Zeilenpaar "gestoppter" Bogen.

Mir gefällt deswegen übrigens für die Terzette die Reimfom "abb acc" besonders gut, weil durch das implizite "abba cc" die Shakespeare-Dynamik genutzt werden kann.

Liebe Grüße
Thomas