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Themen - Ingo Baumgartner

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Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Idibus martiis
« am: M?RZ 05, 2015, 13:19:32 »
Idibus martiis

In des lauen Märzens Iden
graben Hasen klandestin
- weil diskret und abgeschieden -
Eierhorte. Die Doktrin,
Kindern häufig vorgetragen,
dass sich Hühner hiermit plagen,
ist bewusste Täuschung, denn
Hasen kreißen, nicht die Henn.





2
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Vatikarneval
« am: Februar 16, 2015, 12:11:05 »


Rosenmontag, vatikanisch,
Schweizergarde süffelt Wein.
Papst Franziskus, heut leicht panisch,
nordet sich nach Mekka ein.

Kardinäle tragen rosa
Zipfelmützen – welch Humor!
Nonne Konstantiniosa
hüllt sich nur in Grobmaschflor.

Auf dem Platze vor St. Peter
thront ein goldnes Götzenkalb,
in der Länge fast drei Meter,
in der Breite eineinhalb.

Die Kapelle bleibt sixtinisch,
doch zum Abendmahl gibt’s Kraut.
Mönche haben endokrinisch
sich in Köchinnen verschaut.

Aus Genanntem kann man schließen,
Karneval im Kirchenstaat
wirkt fast kölnisch. Das genießen
Kurie und Hausprälat.

3
Erzählungen von Tausend und einem Halm / Total (Schmunzelsatire)
« am: Februar 13, 2015, 12:13:18 »

Ich sitze am PC und schreibe ein - na, was schon - ein Gedicht. Ein Gedicht über Eiszapfen - und eines aus diesem Genre lässt die Haar sich weder sträuben noch ausfallen. Bei mir liegen jetzt jedenfalls an die 27 Barthaare, sechs dickere Horngebilde aus der Brauensippe und – der Länge nach zu schließen - 32 Kopfhaare auf der Tastatur. Ich gebe zu, dass die Zahlen in veritas leicht abweichen mögen.
Spielt auch keine Rolle, denn in diesem Augenblick beginnt es leicht zu schneien – vom Kopf. Es könnte sich um Anzeichen handeln, dass mir in einer gewissen Augenfälligkeit die Haare ausgehen. Na, ja.Ich grüble nur, warum. Großen Anteil daran hat sicher Frau Merkel, die ihrem griechischen Amtskollegen offensichtlich in seiner Argumentation nicht so recht folgen kann. Spanische Unterstützung naht - aber nicht für Merkel.
Wie komme ich auf Merkel? Über ihre Haartracht? Nein. Eigentlich wollte ich ja zur Beruhigung meiner Haarwurzeln über Karl Marx und seinen grundsätzlichen Ansatz schreiben, der ja den sowjetischen Korruptionshaufen, die nicht überbietbare Menschenverachtung dieser Pseudokommunisten (wie trauere ich den italienischen, arbeiterfreundlichen Realkommunisten nach). Ach ja, und wie komme ich auf Karl Marx?

Ganz einfach, weil ich nicht übersehen kann, wie unsere ausgerastete Bankenpolitik ganze Länder in den Ruin stürzt, wie eine „Soziale Marktwirtschaft“ gepredigt wird, die nichts, aber auch gar nichts mit einem gesellschaftlichen Ausgleich und sozial zu tun hat. Wie Konzerne über die Macht des Geldes politische Entscheidungen fast alleine bestimmen, usw. Sehen Sie, darum gehen mir die Haare aus (mittlerweile an die 487). Gut, es mag auch noch andere Gründe geben. Jedenfalls gehe ich rasieren, Oberlippenbart seit 50 Jahren), Brauen und Spitzbart (6 Wochen) müssen weg. Am Abend werde ich einem Hemisphären vertauschten Popo sehr ähnlich schauen.
Es liegen jetzt 502 Heimatlose in der Nierentasse.

4
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Regenwaldkarneval
« am: Februar 13, 2015, 11:29:05 »


Der Jaguar kann’s kaum begreifen,
sein Jaguinchen trägt heut Streifen
und Lefzenröte. Ein Pekari
verkleidet sich als Mata Hari,
worauf ein Dschungelhähnchen tutet,
denn Spionage wird vermutet.

Die Boa tarnt sich als Liane,
ein Kaiman klebt im Faschingswahne
sich einen Schnurrbart auf, es grinsen
Piranhas aus den grünen Binsen
und Leguane – auch die grauen –
versuchen hellblau auszuschauen.

Der Ozelot, sonst ernst und bieder,
trägt heut ein eng geschnürtes Mieder
mit Herzen drauf. Das Capybara,
humorlos wie das scheue Mara,
kann dieses närrische Entschweifen
im Urwaldumfeld nicht begreifen.

5
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Gegenwehr
« am: Januar 22, 2015, 11:09:13 »


Die Assel quält den Oberbauch,
hepatisch tun’s Garnelen.
Ein Hummer übt den Milzgebrauch,
der Shrimp will Zellen stehlen.
Ich schreite jetzt zur Gegenwehr,
ess Speisekarten kreuz und quer,
die Krebse ausgeschrieben haben
… und werd mich laben!



6
Das kindgerechte Weihnachtsgedicht

Vom finstren Tann, da kommt ein Mensch her,
er ähnelt sehr dem Deutschen Genscher.

So möchte ich ein Kinder-Weihnachtsgedicht beginnen lassen, weil sich zu Mensch passend einfach kein Reim finden lässt. Bis jetzt ist die besinnliche Stimmung noch etwas zurückgenommen.

Der Mann trägt eine Konifere,
sein Blick jedoch geht bang ins Leere.

Jetzt könnten die Kinder erstens einmal den Begriff Konifere nicht richtig zuordnen und zweitens Fragen nach der Richtung des Blickes aufwerfen. Aber dazu sind ja Gedichte da, dass man über ihre Aussage nachgrübelt. 

Der Grund für fehlende Ekstase,
ein Stalaktit hängt an der Nase.

Gleich zwei Gelegenheiten, die Kleinen mit Fremdwörtern vertraut zu machen, wo doch besonders der Stalaktit seine liebe Mühe hat nicht mit dem Stalagmiten verwechselt zu werden. Obwohl – ein Stalagmit auf der Nase wäre besonders stimmungsmäßig besonders weihnachtlich.

Die unteren Extremitäten
sind steif, als ob sie frieren täten.

Das klingt weihnachtlich, fürwahr. Einmal muss ich ja das Besinnliche deutlicher hervorkehren. Vor allem, weil das Gedicht mit den letzten zwei Versen schon wieder endet.

Jetzt sehe ich, es ist nicht Genscher,
ein Wunder, wenn er dieser Mensch wär.

So zerrissen, wie das Gedicht jetzt da steht, kann es in der ganzen Fülle seiner adventlichen Gedanken nicht erfasst werden, also schnell ein Blick auf die seinen Gesamtumfang.

Ein Weihnachtsgedicht für Kinder

Vom finstren Tann, da kommt ein Mensch her,
er ähnelt sehr dem Deutschen Genscher.
Der Mann trägt eine Konifere,
sein Blick jedoch geht bang ins Leere.
Der Grund für fehlende Ekstase,
ein Stalaktit hängt an der Nase.
Die unteren Extremitäten
sind steif, als ob sie frieren täten.
Jetzt sehe ich, es ist nicht Genscher,
ein Wunder, wenn er dieser Mensch wär.

Wenn da die Mädchen und Buben nicht leuchtende Augen bekommen, dann weiß ich’s auch nicht.


7
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Muss Gott männlich sein?
« am: Dezember 12, 2014, 11:28:22 »


Der Gott für Abrahams Gefolge
ist männlich. Herr und Vater nennt
das Glaubensbuch den Geist der Welten,
obgleich kein Mensch sein Wesen kennt.

Das Schwebende des Kosmos könnte
auch Mutter sein, Gebärerin.
Geborgenheit, Beschützung fänden
auch hier den Platz und rechten Sinn.

Muss überhaupt ein Gottgebäude
Geschlechtlichkeit und Elternrang
als Prägung tragen? Christen machte   
solch Aufbegehren schreckensbang.



8
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Dummer Reim
« am: Dezember 05, 2014, 09:34:27 »
Der dümmste Reim auf Lama
ist zweifellos Pyjama.
Doch wäre ich beim Zebra
sehr froh, wenn’s ihn da gäbra.

9
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Es RENTIERT sich nicht
« am: Dezember 04, 2014, 22:12:39 »
Rudolph, RENTIER, Nordhirsch dachte
an Geschäfte ohne Santa.
Eine Firma Rudolph machte
ihn zum Chef, jedoch bestand da
eine Neigung hin zur Gicht.
Krank RENTIERT sich’s aber nicht.

10
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Hinz und ...
« am: November 25, 2014, 21:04:18 »


Vorgestern traf ich den Hinz und den Kunz.
Hinz wohnt in Linz aber Kunz wohnt in Lunz.
Zufall der überaus seltenen Sorte,
meist trifft man beide als phrasische Borte.
Ich aber sah sie im Gasthaus „Zum Krug“,
als ich nach namhaften Stammgästen frug.

11
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Arme Miranda
« am: November 24, 2014, 17:06:10 »


Miranda hieß das schöne Kind,
es wohnte in den weißen Wolken.
Dort gab es Schafe, die vom Wind
gehütet wurden und gemolken.
Miranda weinte aber täglich,
sie war loktoseunverträglich.
Das Märchen hätt so schön begonnen,
doch ist’s im Blähbauchleid zerronnen.




12
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Pränatales Festgebimmel
« am: November 12, 2014, 13:29:00 »


Das pränatale Festgebimmel
stört allgemein im hohen Himmel.
Herr Jesus, freundlich, wie man weiß,
bezeichnet es als Überfleiß.
Doch Peter (heilig) schwingt die Schlüssel
und wünscht dem Wirbel ein „Vertschüssel“,
ja geht so weit, stellt Grottenkrippe
mit Kind darin schon auf die Kippe,
erwägt, im Stillen nur zu feiern.
Da capo Jingle Bells zu leiern,
grenzt für den Vollbartpförtner fast
an nicht verdiente Höllenlast.


13
Verbrannte Erde / steine fliegen
« am: November 02, 2014, 08:40:33 »

riad füttert henker
lebenslustbeschränker
frauen sterben
in den scherben
schande
schande
schande
mörderbande
männerwahn
darf töten
washington mahnt leise
die verhaltensweise
spritzt das gift in venen
todeskämpfe dehnen
sich zu langminuten
chinas zwangsstatuten
lassen wahllos morden
horden
horden
horden
im irak iran
in afghanistan
bangladesh belize
zahn für zahn devise
menschlichkeit
ist anders




14
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / heuer kein Gruß an Wien
« am: Oktober 31, 2014, 12:16:57 »

Ich sage heuer „Grüß dich, Graz!“
im Burgenland wohl “Hi, Stinatz!“,
ich grüße: „Guten Tag, Leoben!“
und anderswo dann zeitverschoben:
„Wünsch eine gute Nacht, Ferleiten!“.
Um das nicht länger auszuweiten:
Ich grüße, weil ich’s müde bin,
die Hauptstadt nicht mit: „Helloween!“



15
Verbrannte Erde / Perpetuum
« am: Oktober 17, 2014, 11:19:52 »


Den Atlantik, den Pazifik
queren Unheilträger,
legen Städte lahm,
lähmen jede Scham.
Terroristen toben,
eine Gottheit loben
sie im Schreien.
In den Staatskanzleien
Unionsgeplänkel,
Ratloshingekränkel
fordert Strafsanktionen,
feige Mörderdrohnen.
Kreise schließen sich,
werden widerlich.
Terroristen toben.
Wieder, siehe oben,
queren Unheilträger
den Atlantik, den Pazifik.




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