die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: AlteLyrikerin am September 10, 2020, 14:38:18
-
Wenn die grauen Nebel wehen,
ist es Herbst. Da kann's geschehen,
dass mein eigenes Vergehen
still mich zwingt, es anzusehen.
Buntes Laub im Winde schwingend,
kahler Erde Farben bringend,
knisternd sein Geheimnis singend,
lehrt mit zärtlicher Gebärde,
dass auch ich aus starrer Erde
nach dem Frost neu blühen werde.
-
Liebe AlteLyrikerin,
sehr schön geschrieben! Vergehen und Wiedererstarken der Natur spiegeln sich im Menschenleben.
Mit Freude gelesen.
Beste Grüße von gummibaum
-
Hi AL!
Gefällt mir auch gut, nur mit S1Z2 bin ich unglücklich. "...und es kann geschehen" bedeutet nicht dasselbe wie "und kann es geschehen", was deine Verkürzung ja eigentlich bedeutet. Dies ist aber, soweit mir geläufig, die Formulierung einer Frage, die du hier aber als Aussage hinstellst. Für mich holpert's da.
Wie wäre: "kann zur Herbstzeit es geschehen," ?
Gern gelesen! :)
LG, eKy
-
Lieber gummibaum,
vielen Dank für Deinen freundlichen Kommentar. Ja, Naturerlebnis und Blick auf die eigene Existenz, sind oft miteinander verwoben.
Hi Erich,
auch Dir herzlichen Dank für den Kommentar.
Die alte Fassung der 1. Strophe Wenn die grauen Nebel wehen,
ist es Herbst, und kann's geschehen,
dass mein eigenes Vergehen
still mich zwingt, es anzusehen.
würde ich als Reaktion auf Deine Kritik geringfügig verändern, um der ursprünglichen Intention so nahe wie möglich zu bleiben:
Wenn die grauen Nebel wehen,
ist es Herbst. Dann kann's geschehen, ....
Damit müsste die Irritation aufgehoben sein, oder?
Herzliche Grüße Euch beiden, AlteLyrikerin.E
-
Hi AL!
Gute Lösung, aber ich würde "Da kann es geschehen" statt "Dann ..." nehmen, das ist unmittelbarer und klingt etwas runder im Sprachfluss.
LG, eKy
-
Hi Erich,
Danke, ich habe es entsprechend geändert. Liebe Grüße, AlteLyrikerin.
-
Hallo AL,
ich hoffe doch, dass Anfang September sich die Nebel noch in Grenzen halten?
Da die Nächte allerdings deutlich kühler werden, klingt angesichts der sich verändernden Natur einiges an Melancholie im LyrIch an. So blickt
die Seele des Menschen in den Spiegel der Natur!
Der Mensch als einziges Lebewesen, das um die eigene Endlichkeit Bescheid weiß, muss irgendwie damit klarkommen, zwangsläufig.
Da ist das Neuerblühen aus dem Froste schon eine tröstliche Sache.
Kluge Wahl, würde ich sagen.
Darüber zu jammern ändert schließlich auch nix.
Besser, im Hier und Jetzt leben, und das möglichst freudvoll.
In diesem Sinne: Auf den Herbst!
LG, larin
-
Hallo a.c.larin,
herzlichen Dank für Deine Lesart der Verse. Melancholie gepaart mit der Hoffnung auf den nächsten Frühling; die Natur als zärtlicher Lehrmeister. Was machen wir daraus? Ganz unterschiedliche Lesarten, und das ist auch gut so.
Genieße den goldenen Herbst, AlteLyrikerin.