Beiträge anzeigen

Diese Sektion erlaubt es ihnen alle Beiträge dieses Mitglieds zu sehen. Beachten sie, dass sie nur solche Beiträge sehen können, zu denen sie auch Zugriffsrechte haben.


Themen - a.c.larin

Seiten: 1 ... 7 8 [9]
121
Das Blöken der Lämmer / Dödelei
« am: Juli 29, 2012, 07:13:09 »
Einst dachte sich das kleine Keck:
ich mach ein bissel Zwick und Neck
beim Süß! Doch dieses machte Schmoll -
drauf hatte Keck die Hosen voll!

Man sieht: Mit Didel oder Dum
kriegt man ein Süß noch lang nicht rum!
Den Protz jedoch (mit Jaguar),
den fand das Süß ganz wunderbar!  

Es hat mit ihm die halbe Nacht
bei Schmatz und Schlürf herum gebracht!
Das Keck, von Eifersucht erfüllt,
steht nun am Straßenrand und brüllt:

Du, Süß, bist einfach nur ein Falsch-
dir dreh ich morgen um den Hals!
Die Einsicht kam jedoch zu spät:
Protz hat schon Süß den Kopf verdreht!

Zehn Wochen später hieß es "Rund" -
und meinte einfach nur: Na und?
Was soll ich mit dir, kecker Junker?
Dann zeigte es den Riesenklunker

am Finger, denn sie war'n in Vegas!
Fazit: Der Background des Erregers
ist immer noch ein Argument,
für das beim Dödeln Süß entbrennt!


122
Eulenspiegeleien / Just married!
« am: Juli 26, 2012, 19:01:56 »
Wenn zwei sich unter Lippenschürzen
willig in ein Unglück stürzen,
hoffnungsfroh und voller Glauben
sich den letzten Freiraum rauben,
dieses noch mit Gottes Segen -
ja, dann nenn ich das verwegen!

Wenn sie dann auch Treue schwören,
soll sich keiner daran stören,
dass im letzten halben Jahr
mancher Blick zur Seite war....
Jubelnd stehn die Gratulanten:
Mütter, Väter, Onkel, Tanten -

und sie wünschen den Verliebten
jede Menge ungetrübten
Spaß, solang die Sache währt!
Denn, was still im Topfe gärt,
wird die Zukunft fraglos zeigen:
Davon woll'n wir besser schweigen....

Prost dem frisch vermählten Paar!
Liebt einander   - hundert Jahr!

123
Das Blöken der Lämmer / Messie? Mezzie!
« am: Juli 26, 2012, 12:22:08 »
Es freut der Mensch sich am Besitze,
drum sammelt er, was immer geht
und füllt damit die kleinste Ritze
mit Dingen, die er wo erspäht:

Den Toaster und die bunte Spange,
die Vase und das Briefpapier,
die Super-Überdrüber-Zange,
das Flohschutzpulver für ein Tier,

Tabletten gegen Sonnenflecken
und Schuheinlangen für den Schweiß –
warum die in der Vase stecken?
Ein Rätsel, das heut niemand weiß!

Ach ja – ein Wischtuch, unzerreißbar,
der Anstrich der nie schmutzig wird,
ein Turnschuh, der vielleicht mal weiß war.
der Schlüssel, den man nie verliert –

der kann noch piepen, wenn man wüsste,
in welches Schloss er letztlich passt!
Zwei Messer, die man schleifen müsste,
sofern du einen Schleifer hast…..

Dann etwa siebzehn Meter Kabel,
Elektrozeugs, das froh verstaubt,
dazwischen eine Plastikgabel.
Wenn man an schönes Wetter glaubt

und gerne grillt hat für den Garten
man ebenso ein Sortiment!
Das Fahrtenbuch für Ausflugsfahrten,
ein Feuerlöscher, wenns wo brennt,

den Wasserschlauch für Trockenzeiten,
ein Kartenspiel mit Sirup drauf -
und weitre tausend Wichtigkeiten:
Man hebt sie alle, alle auf!

Des Lebens unwägbares Streben
mag kommen, Not ist gleich gestillt:
Vom Keller bis zum Dach umgeben
von Zeugs, das aus den Ecken quillt!

124
Auf nach Limerick / Alte Steitfrage
« am: Juli 25, 2012, 10:04:37 »
Wanderer, kommst du nach Brüssel,
achte auf Mannekens Rüssel:
Ob der auch trifft,
wenn stehend er schifft -
oder verfehlt er die Schüssel?

125
Das Blöken der Lämmer / Haubentaucher
« am: Juli 21, 2012, 20:35:48 »
Der Haubentaucher taucht nach Hauben,
die wir schon lang verloren glauben -
ich frag mich nur: Kann das denn stimmen,
dass jemand Hauben trägt beim Schwimmen?

Wer friert so auf der Birne, dass
er mützentragend stürzt ins Nass?
Wer geht an Tagen, kühl und trübe,
mit eine Haube auf der Rübe

ins Bad – und hat dann noch die Stirn,
nicht aufzupassen, dass sein Hirn
auch drin bleibt in der warmen Mütze?
Wem fällt das ein? Dem fehlt die Grütze!

Und so muss auch in strengen Wintern
das arme Tier von Kopf bis Hintern
am Grunde suchen, was ein Tor
in seinem Übermut verlor…..

126
Das Blöken der Lämmer / Namhafter Rat an einen Durstigen
« am: Juli 19, 2012, 18:37:52 »
Hörst du nicht auf zu Eschenbächern,
dann muss ich mit dem Klopstock kommen!
Gotthelf dir, raus aus diesem Keller -
mein Grimm soll dir zu Bess'rem frommen!

Der Stifter lockte dich mit Liszt:
Am Freytag trinkst du manchen Schluck!
Mach dich nicht Hindemith! Es ist
ein Feuchtersleben ohne Gluck!


127
Im Gras wispert Hoffnung / Am Bach
« am: Juli 18, 2012, 12:33:24 »
Ich steh mit dir so gern auf jener Brücke
und schau dem Wasser nach, wohin es fließt,
seh der Libellen Schwirren und den Tanz der Mücke,
riech den bemoosten Stein, und manchmal pflücke
ich mir ein Blatt vom Baum. Der Bach ergießt

sich endlos weiter, ohne zu versiegen:
Schon treibt das Blatt auf ihm, er spült es fort!
Da wird die Sehnsucht zur Libelle und lernt fliegen -
was einst Verdruss war, kann dich nicht besiegen,
wird weggetragen, leicht und ohne Wort.

Und so befreit der Bach von manchem Dunkel,
das unsern Tag mit Schatten angefüllt!
Er hellt es auf, versprüht sein Lichtgefunkel,
singt uns ein Lied: Das Wellentanzgemunkel,
das allen Kummer birgt und zart umhüllt.

Wenn ich mit dir gemeinsam wiederkehre
von dem Spaziergang, der uns Weite war,
dann lächeln wir und wissen nichts von Schwere.
Die Stille sei es, die uns Weisheit lehre:
Sie trägt das Herz und macht Gedanken klar.

128
Verbrannte Erde / Danach
« am: Juli 15, 2012, 08:00:37 »
Gemächlich schlagend tickt die Küchenuhr,
du hast sie nicht gehört in all den Jahren!
Ihr "Tick" und "Tack" zieht eine tiefe Spur
quer durch den Raum. Oft galt es, Zeit zu sparen,

nun ist sie plötzlich da im Übermaße!
Minuten dehnen sich und werden stundenweit.
Du zählst gelangweilt Menschen auf der Straße.
Warum auch nicht? Jetzt hast du alle Zeit,

und sie hat dich! Doch in ganz eigner Weise:
So festgefroren wie ein Blatt im Eis
stehst du am Fenster, die Gedanken gehn im Kreise
und immer wieder, ziellos ihre Reise -
im Takt der Küchenuhr umrunden sie dich leis.

Nur manchmal dringt ein helles Kinderlachen
vom Hof herauf und lässt dich jetzt verstehn,
wie gut es war, so Vieles einst zu machen,
denn immerhin: Es ließ die Zeit vergehn....

129
Das Blöken der Lämmer / Theorie und Praxis
« am: Juli 14, 2012, 06:06:16 »
Wie schnell der Zauber oft verraucht
von Dingen, welche man gebraucht!
Ein neuer Schuh, ein neuer Mann:
Es sieht gut aus - wie fühlt sichs an?

Die erste Probe macht es klar:
Dem Anschein nach zwar wunderbar,
kanns sein, dass frau sehr rasch begreift:
Wenns "ernst" wird, merkt man, wie er kneift...

130
Das Blöken der Lämmer / Rollentausch
« am: Juli 13, 2012, 08:48:01 »
Ein Mann, der seinen Waschtag hatte,
der kroch aus seiner Hängematte
und rührte mal die Fingerchen:
Nanu, das sind ja Dingerchen,
die lassen wirklich sich bewegen?

Mir kam das Ganze sehr gelegen:
Da gibts noch mehr, das kannst du tun -
Zeit wirds für mich, mal auszuruhn!
So haben wir, ganz ungeniert,
den Rollenwechsel durchgeführt:

Ich liege lange in der Kuhle,
Er holt die Kinder aus der Schule.
Ich fahr Motorrad, repariere,
Er häkelt Deckchen, bringt die Tiere
zum Tierarzt. Ich steh lang am Tresen.

Der Wechsel ist perfekt gewesen!
Für diesen Mut kriegt er zum Lohne
dann auch die richtigen Hormone.
Jetzt warte ich, ganz still vergnügt,
bis er noch seine "Tage" kriegt!



132
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Homo urbanicus
« am: Juli 12, 2012, 20:27:14 »
Manchmal, wenn du unter Leute gehst,
ausgesetzt der ständigen Betrachtung
durch ein andres Wunsch-und Wertsystem,
erntest du Erstaunen statt Beachtung.

Oft genug erzeugt das auch Befremden.
Ja, Sich-zeigen braucht schon etwas Mut!
In der launischen, von Reizen überschwemmten
Welt ist doch Verstehn ein seltnes Gut!

Besser nicht an allzu Vieles rühren -
da, wo jeder dicht sich an den andern drängt,
überfordert es, den Nächsten zu erspüren:
Großstadtmensch, wie bist du eingezwängt!

Manchmal, wenn wir so im Strome treiben,
anonym, am anderen vorbei,
frag ich: Welcher Eindruck wird mir bleiben
von dem großen, bunten Einerlei?

133
Ach Natur Vergissmeinnicht / Nach dem Regen
« am: Juli 09, 2012, 08:32:00 »
Der Regen fällt aufs Blätterdach
wie zärtliche Musik:
Nur leise, leise, nach und nach
verebbt sein Trommeltremolo.
Von ferne rollt ein Donner wo
als schaurige Replik.

Wie atmet auf das Feld, der Wald,
es hebt sich Halm um Halm!
Was Schatten war, wird nun Gestalt.
Der Dunst quillt aus den Fluren bald,
hängt in der Luft wie Qualm.

Steigt er zum Himmel, der noch müd
im Wolkenbett sich dreht?
Der Regen fällt als Schlummerlied -
da wird der Tag nur langsam wach,
und auch die Sonne blinzelt schwach,
fragt sich, was nun geschieht.

Wird es denn hell? Man weiß es nicht.
Der Wind hat sich gedreht.
Zart schimmernd taucht die Welt in Licht,
das mählich neue Wege bricht,
die es sich selber sät.

Seiten: 1 ... 7 8 [9]