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« am: Juli 30, 2015, 18:12:56 »
hi charis,
anteilnahme und mitgefühl zu zeigen ist nichts, dessen man sich schämen müsste.
auch wenn im internet alles "virtuell" ist - hinter den gedichten sind ( meist ) ganz reale menschen, mit realen erlebnissen, hoffnungen, sehnsüchten, schmerzen. auch wenn sich hier nur unsere gedanken abbilden - gedanken sind energie!
die energie, die einen menschen durch sein leben trägt, teilt sich auf jeden fall mit , auch seine verwundungen - und wenn man ein sensibler mensch ist, kann man es gar nicht vermeiden, immer wieder mal betroffen zu sein.
aber was bedeutet "betroffen sein"?
es ist nichts anders als anteilnahme.
und schreiben ist anteilgabe.
und so entsteht ein geben und ein nehmen und das leben bleibt in fluss.
man muss halt nur aufpassen, was man an sich kratzen lässt, wie lange und wie sehr.
und das reale leben sollte einem dennoch nicht abhanden kommen, nebenbei.
abgesehen davon sind aus manchen internetkontakten auch reale kontakte entstanden. manche dichter treffen sich, besuchen einander.
wenn du wieder mal jemandem ein kraftgedicht widmen willst, kanst du es ja in eine pn schreiben, dann bleibt es privat und die intimsphäre des betreffenden ( und auch deine eigene) ist geschützt.
tröstende worte ( auch von einem "fremden") - warum sollte das unangebracht sein?
es beweist doch nur, dass in der welt viel mehr liebe vorhanden ist, als wir gauben können.
und warum glauben wir es nicht? weil die zeitungen was anderes schreiben.
ich habe eine utopie: wie würde sich wohl unser blick auf die welt verändern, wenn wir dahin gingen , den guten dingen mehr raum und öffentlichkeit zu geben?
in dem sinne: fürcht dich nicht!
du bist stärker als du denkst.
liebe grüße, larin