die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Friedhelm am Juli 15, 2021, 16:28:46
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Mir ist, als würd ich Läuse haben,
die sich am Hirngehäuse laben,
worin die grauen Zellen wanken
und sich mit Hirnstromwellen zanken.
Aus meines Kopfs Geflimmer ziehen
sich Fliegen, die zum Zimmer fliehen,
dann sich in meine Augen setzen
und dort mit ihrem Saugen ätzen.
Als hätt ich mir das Hirn verstaucht,
so ist's, als wär die Stirn verhaucht.
Die Schüttelei, nur flotter Stuss,
ein Leben wie im Stotterfluss.
Und so versinkt der Büttelscherge
mit seinem Werk im Schüttelberge.
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Hi Friedhelm!
Erneut formidabel geschüttelt, und fast alles gedanklich nachvollziehbar. Allerdings (du weißt ja, der Sinn, der Sinn ...) - was genau darf ich mir unter einer "verhauchten Stirn" vorstellen? Und was ist bloß ein "Büttelscherge"? Der Diener von Dienern? Klingt wie doppelt gemoppelt.
Abgesehen davon alles verstanden und gern gelesen! ;) :)
LG, eKy
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Wie Erich schon sagte ... formidabel... Gruß vom Hans
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Vielen Dank auch für den Gruß vom Hans.
Manchmal frag ich mich, was wohl aus den alten Weggefährten bei den Lyrikern geworden ist. Crux und Norbert sind ja leider schon gestorben.
LG Friedhelm
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Hi Friedhelm!
Hier bleibt mir auch ein Dankeschön fürs Schüttelteilen nachzutragen und gerne schlinge ich noch üppiges Bewunderungsdekor um den Dank! :) Eine äußerst erfreuliche, Sonett-artige Paarreimschüttelei! :) (Meine Sonettdefinition ist hinreichend weitherzig, um auch bei Paarreimen in den Quartetten trotzdem schlicht und einfach von Sonett zu sprechen - aber das "artig" ist so schön artig und mag zudem auch Mitmenschen mit enger gefasster Sonettdefinition im Sinne der "offiziellen Regeln" zufrieden stellen :) ).
Die Wendung "als wär die Stirn verhaucht" empfinde ich übrigens als ausgesprochen poetisch und sehe sie als einen der Höhepunkte dieses schönen Werks an. Zugleich ist es eine Wendung, auf die man ohne die "Kreativitätshilfe" der Schüttelregel, nur schwerlich kommen würde.
Die "Stirn" ist hier - weil eKy nachgefragt hat - als Metapher für den "Geist" zu verstehen, eine Übertragung, die durch Redearten wie "die Stirn haben, etwas zu tun" (im Sinn von: sich erfrechen, etwas zu tun) schon anmoderiert wird. Und was mit "verhaucht" ausgedrückt wird, also die Verbindung von "Geist/Verstand/Seele" mit einem flüchtigen Windhauch, ist im Deutschen ja recht gut etabliert: Man haucht die Seele aus oder erfährt "Inspiration" (spirare, lat., "hauchen, wehen, atmen" usw. :)
Ganz wunderbar, lieber Friedhelm! :)
S.
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;D ;Dja, beim Schütteln kann man schon mal Läuse kriegen, Friedhelm.
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Hi Sufnus,
vielen Dank für deine ausführliche Analyse.
LG Friedhelm
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;D ;Dja, beim Schütteln kann man schon mal Läuse kriegen, Friedhelm.
So ist es wohl, liebe Agneta.
LG Friedhelm