Autor Thema: Der Vielfraß  (Gelesen 660 mal)

hans beislschmidt

Der Vielfraß
« am: November 23, 2021, 09:30:04 »
Der Vielfraß

Der Vielfraß ist zumeist gestört
und stopft sich voll mit jedem Mist,
weshalb er auch von innen gärt
und mehr fäkale Wolke ist.

Er bricht sogar in Häuser ein,
frisst Oma die Tabletten weg,
säuft aus dem Keller Papas Wein
und interessiert sich einen Dreck .....

So taumelt er durch seinen Wald
und furzt, dass sich die Balken biegen.
Es freut ihn, wie sein Echo hallt
und bleibt am End benommen liegen.
« Letzte Änderung: November 23, 2021, 09:52:31 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Rocco

Re: Der Vielfraß
« Antwort #1 am: November 27, 2021, 14:49:22 »
Hallo Hans,

der Schluss ist gut. Das passt zu Karneval. So mancher Zeitgenosse dürfte sich in dem Gedicht wiederfinden.

Einen schönen Tag

Rocco
"Erst in Rage werde ich grob -
aber gelte als der Hitzkopf?!"

Yusuf Ben Goldstein, aus Rocco Mondrians Komödie: Yusuf Ben Goldstein, ein aufrechter Deutscher

hans beislschmidt

Re: Der Vielfraß
« Antwort #2 am: November 28, 2021, 10:55:14 »
Lieber Rocco, ich mag diese Fabeln, weil man wie weiland im Feudalismus oder auch in der DDR so viel ausdrücken kann, ohne persönlich zu werden zu müssen. Mag sich jeder sein Puzzlestückchen selbst ausdenken. Danke fürs Lesen , Gruß vom Hans
« Letzte Änderung: November 28, 2021, 11:02:20 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)