Autor Thema: Nein, meine Zähne putz ich nicht  (Gelesen 499 mal)

hans beislschmidt

Nein, meine Zähne putz ich nicht
« am: Dezember 14, 2021, 17:12:51 »
Nein, meine Zähne putz ich nicht

K.L. das Panikmännchen ist Minister,
nennt sich Doktor, doch vergisst er,
dass er jahrelang nur Quatsch erzählt
und die gestand'ne Ärzteschaft gequält.

Von den Viren, die durchs Abflussrohr
höher schweben bis zum Bad empor,
wo sie Ahnungslose infizieren
und Millionen Menschen dezimieren.

Ach, was hat der nur für Zeuch verzappt,
in jeden Fernseh Fettnapf reingetappt.
Staubsaugerbeutel auf der Nase tragen,
oder nicht mehr aus dem Haus sich wagen.

Sein Leben wird verfilmt nach Steven King,
und dank der Pharma Lobby kriegt er's hin.
Nur Verbote, Horror,  Boosterpflicht
aber nein, seine Zähne putzt er nicht.
« Letzte Änderung: Dezember 14, 2021, 18:45:43 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Copper

Re: Nein, meine Zähne putz ich nicht
« Antwort #1 am: Dezember 21, 2021, 12:43:56 »
Hallo Herr Beislschmidt,

lustig ist das nicht, es wirkt eher bösartig auf mich. Ich lese die Wut in Dir. Mit bösartigen Werken kann ich gut umgehen, wenn diese lustig sind. Das ist hier leider nicht der Fall.
Was die Zähne angeht, jeder hat so seine gesundheitlichen Schwachstellen. Gelbe oder auch schlechte Zähne bedeutet nicht, dass diese nicht geputzt werden. Deshalb ist Deine Schlussfolgerung, die ja der lustige Abschluss Deines Gedichtes sein soll, leider nicht nachvollziehbar und deshalb auch nicht lustig.

viele Grüße, Copper.

hans beislschmidt

Re: Nein, meine Zähne putz ich nicht
« Antwort #2 am: Dezember 21, 2021, 13:47:53 »
Nicht erst seit Goethe/Rückert gibt es Schmähgedichte lieber Cooper. Wenn ein Schmähgedicht es schafft im Bundestag (Böhmermann - Ziegenfi*****) verlesen zu werden, dann darf es gar nicht gut sein! Im Gegenteil, es muss, um Durchschlagskraft zu entfalten, wie  ein echter Rohrkrepierer sein.

Die andere Ebene - das Eingeständnis etwas Profanes abzuliefern, hängt doch damit zusammen wie der Betreffende sich selbst sieht, sprich gesellschaftliche Reflektion und das hat mich schon in der Schule nie gekratzt.

Was bleibt noch übrig? Die im Gedicht angeführten angeführten Behauptungen sind dank Twitter allesamt belegt und lassen sich leicht googeln.
Lauterbach- Kamineffekt
Lauterbach - Staubsaugerbeutel
Lauterbach - schlechte Zähne.

Zuletzt liegt es immer im Auge des Betrachters und ich war mit diesem Schwätzer noch viel zu nachsichtig. Ob es jemand lustig findet, ist mir also piepe.

Ein Minister sollte gute Politik machen und nicht den ganzen Tag vorm Spiegel stehen - wohl wahr, wer aber anderen Ratschläge und Verbote erteilt, sollte erst mal auf seine eigene Gesundheit achten und zumindest bei Körperhygiene nicht schludern.

Gruß vom Hans
« Letzte Änderung: Dezember 21, 2021, 14:01:31 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)