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Nachrichten - Sufnus

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Wo Enzian und Freiheit ist / Re: Zeit danach
« am: Juni 03, 2021, 10:54:10 »
Hi Hans!
Ein Wutgesang und ein Kassandraruf in einem.
Tja, was es mit dem Reset so wirklich auf sich hat, habe ich immer noch nicht richtig begriffen. Die großen Ziele des Great Reset klingen ja erst einmal nicht so schlecht: Ende des Neoliberalismus, Dezentralisierung, Deglobalisierung, verantwortungsvolleres Wirtschaften, größere Nachhaltigkeit, Verringerung der Kluft zwischen Arm und Reich... mein Haupteinwand bzw. Skeptizismus wäre da weniger, dass sich hinter diesen hehren Zielen womöglich eine fiese Weltverschwörung verbirgt, als vielmehr, dass diese positiven Veränderungen nicht per Beschluss herbeigeführt werden können, sondern sich dafür die Schwarmdummheit der trägen Masse Mensch hin zu größerer Klugheit wandeln müsste. Das wird eher nicht passieren, nur weil ein ewiger Thronanwärter und steinalter weißer Ökonom dies als erstrebenswert deklarieren.
Am Ende werden zumindest bei den großen (China, USA) und mittelgroßen (Russland, Indien, Brasilien) und gernegroßen (Uneiniges Königreich, Grande Nation) und kleingeistigen (Schland) Playern die Partikularinteressen überwiegen und der "kleine Mann" wird sich an das in Deinem Gedicht, Hans, angesprochene Partyvergnügen halten, bis zum schweren Kater am Morgen danach...
Formal würde ich trotz Deines Strebens nach eine ungebügelten, widerborstigen Sprache ein paar Holperstellen etwas nachbehandeln, nicht mit dem Ziel einer polierten, glatten Oberfläche, sondern mit dem Ziel der besseren Eingängigkeit, Griffigkeit, Haftwirkung. Vor allem die Zeile 2, in der ausgerechnet das Schlüsselwort "Reset" metrisch wie ein besoffener Tölpel über Bühne stolpert, nimmt den schönen Versen etwas die Wirkung.

Vorschlag:

Berauscht [..] am Billigvergnügen,
shoppt Ramsch und Plunder - bald gibts den Reset.
Bald [...] verfügen;
dann glotzt ihr doof, und die Not ist komplett.

LG! :)

S.

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Eulenspiegeleien / Bon appétit
« am: Juni 01, 2021, 20:38:28 »
Bon appétit

Hinten links in meiner Birne
lebt ein Wurm von meinem Hirne
und frisst täglich zehn Ideen,
doch dies Zerebralgeschehen
will mir nicht die Laune rauben!
Der IQ musst wohl dran glauben -
juckt mich aber nicht die Bohne:
Besser lebt sich "oben ohne".



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Wiesengeflüster / Re: Karriereknick
« am: Mai 31, 2021, 17:36:55 »
Hi Hans!
Bei Prosatexten bin ich nicht so firm und deshalb sparsamer im Kommentieren als bei Gedichten. Dein Text ist aber durch die starke Reimbetonung mindestens eine Hybridform. Wobei ich den Reim ja - oft hab ich das erwähnt - keineswegs als notwendige oder hinreichende Voraussetzung für Lyrik (Gedichte) auffassen würde. Ein berühmter Prosatext, der mit einer geradezu überbordenden Fülle von Reimen aufwartet ist der Koran, in Friedrich Rückerts Eindeutschung ist das gut nachzuvollziehen, dennoch handelt es sich hierbei für nicht um ein (Lang-)Gedicht, sondern eben um Reimprosa. Umgekehrt ist die Mehrzahl der in unserer eurozentristischen Perspektive (das stelle ich wertfrei fest) kanonisierten Gedichte zumindest auf den Endreim bezogen ungereimt (weil sich viele Sprachen wie das Lateinische oder Griechische nicht so besonders für einen Endreim eignen und in prinzipiell geeigneten Sprachen oft über lange Zeiträume andere "Moden" vorherrschten (Stabreimlyrik, Blankverse, moderne ungereimte Lyrik).
Warum ich bei diesem Werk von Dir aber dazu tendiere, es trotz des "Prosasatzspiegels" als "Gedicht" wahrzunehmen, das hängt mit dem mündlichen Vortrag zusammen. Wenn man den Text (Du schreibst ja von Slam) auf der Bühen vortrüge, dann würde er wie ein Gedicht "klingen" und man würde automatisch Zeilenumbrüche "hören". Daher also: Ein Gedicht in Verkleidung. :)
Zum Inhalt gäbs auch noch viel zu schreiben... aber jetzt muss ich erstmal einkaufen... ;) ... also zu gegebener Zeit gerne mehr! :)
LG!
S.

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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Der Golem V
« am: Mai 31, 2021, 17:28:39 »
Hi eKy! :)

Wenn Teil IV der Golem-Serie den zusätzlichen Titel "Die Befreiung" (oder auch: die Revolte oder: der Umsturz) tragen könnte, dann wäre der passende Titel für Teil V: Erlösung. Wie so oft im Drama (man beachte die klassische fünfgliedrige Struktur der Erzählung) steht am Ende ein "der Rest ist schweigen" und die Protagonisten sind allesamt vom Autor niedergemäht worden. Das war schon in mancher antiken Tragödie das letztliche Outcome und es findet sich so eben auch bei dem Typen aus Stratford oder anderen Dramatikern der Neuzeit. Auch hier ist die versuchte Befreiung für den Golem nicht gut ausgegangen. Oder etwa doch? Er wurde vernichtet, fand aber so zu seiner Urform zurück und fand auch endlich wieder zum Frieden (mit sich? mit der Welt???). Das Ende, die Auslöschung des gequälten Geistes in einer All-Versöhnung abseits der Existenz trägt buddhistische Züge. Nur die Menschen pflanzen ihr trauriges Schicksal fort - im "Weitersagen" (Z14) also in der kulturellen Kontinuität, aber auch im "verhandeln" ihres "Tun(s)" mit der "Ewigkeit" (Z13), also in dem Versuch, ihrer endlichen Existenz zu entkommen, ohne ihr individuelles Sein aufzugeben. Der Golem ist die Antithese zu diesem Ansatz.

Sehr inspiriert gelesen! :)

S.

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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Der Golem IV
« am: Mai 31, 2021, 16:58:54 »
Lieber eKy!
Wie ich sehe, hat übers Wochenende hinweg das Drama seinen Lauf genommen. Der Golem Teil IV könnte den Subtitel "Die Befreiung" erhalten. Aber der Preis ist hoch - der Meister wurde niedergestreckt und sein (mutmaßlich) unschuldigen Kinder desgleichen. Eine Erlösung aber erscheint unwahrscheinlich: Der Mob formiert sich bereits und fordert die Bestrafung des Monsters, dessen Willen nach der Tötung des Herrn dennoch (oder gerade deshalb) gebrochen scheint. Eine Parabel auf viele Unterdrückte und Ausgebeutete, die zwar in der revolutionären Tat sich des Jochs befreien können, aber dann nicht die Möglichkeiten besitzen, Ihre Freiheit auch nutzbar zu machen. So endet manche Revolution und all ihre Hoffnungen in einer Phase des Chaos, einem blutigen Karneval, und dann der reaktionären Gegenbewegung oder der Etablierung einer neuen Gewaltherrschaft, die sich der gleichen Unterdrückungsmechanismen bedient und nur den ideologischen Überbau gewechselt hat.
Aber dieser "politische" Blickwinkel wird unserem Golem zunächst einmal nicht gerecht - hier geht es um die persönliche Suche nach einem kleinen Glück.
Sehr gerne gelesen!
S.

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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Der Golem III
« am: Mai 28, 2021, 13:48:05 »
Hi eKy!
Das ist mächtig beeindruckend - die Golem-Reihe spitzt sich weiter zu... als Herr-&-Meister dieses Geschöpfs bekäm ich es jetzt wohl langsam mit der Angst zu tun, der Bote (und Exekutor) könnte unbotmäßig werden. Gut so! :) Beim Frankenstein-Roman gibt es ja auch - etwas abgewandelt - dieses Motiv, dass die Kreatur eine eigene Seele entwickelt, was für etliche Beteiligte ein bisschen schlecht ausgeht (letztlich inklusive der Kreatur selbst interessanterweise).
Die metrische Abweichung mit den beiden 6-Hebern (auch wenn deren Anordnung ja durchaus symmetrisch ist) hätte ich nach meinem "Ohrgefühl" eher vermieden. Es nimmt ein bisschen Tempo raus, wo doch das Finale für mein Gefühl vielleicht sogar ruhig beschleunigen dürfte.

Vorschläge mit erhaltener 5-Hebigkeit:

Dann wird endlich, was ich bin und werde,
einzig mir gehören, meinem neuen Geist!
Werden dann die Wege dieser Erde
Möglichkeiten, die er frei bereist?

oder noch einfacher (wenn die leichte Sinnverschiebung von Obigem vermieden werden soll):

Dann wird endlich, was ich bin und werde,
einzig mir gehören, meinem neuen Geist,
und die Möglichkeiten dieser Erde
werden Wege, die er frei bereist.

Und noch ein kleiner Dreckfuhler in S1Z3: "Meine Wege usw." :)

Sehr angeregt und gespannt gelesen (es ist wirklich eine spannende Verserzählung in Form von Monologen)! :)

S.

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Verbrannte Erde / Re: Blick zurück - ohne Zorn
« am: Mai 27, 2021, 13:03:46 »
Hi AL!
Ich würde auch die Ursprungsversion präferieren - die Neufassung ist demgegenüber durch die kürzeren Zeilen stärker einem klassischen Gedicht angenähert, was aber für mein Empfinden ein etwas störendes Pathos einbringt. Die Urversion wirkt schlichter und deshalb ergreifender.
Und zu Deiner Entgegnung auf meine Bedenken bzgl. der "konventionellen Sprachpfade": Du scheinst meine Anmerkung (bestimmt aufgrund des von mir gewählten Beispiels) so aufzufassen, dass ich anstelle des von Dir gewählten Angangs eine Sprache präferierte, die einen höheren rhetorischen Aufwand betreibt, was Dir, gemessen an einem Ideal der "Schönheit schlichter Rede", widerstreben würde.
Das ist aber insofern ein Missverständnis als ich auch eine "schöne schlichte Rede" als etwas empfände, was weit abseits konventioneller Sprachpfade liegt. Die konventionelle Sprache ist meist nicht besonders "schön" (was auch immer man darunter versteht) und auch nicht "schlicht" (wenn damit etwas anderes gemeint sein will als "ärmlich").
Schlichte Schönheit würde ich zum Beispiel in der Sprache der ersten Erzählungen Ferdinand v. Schirachs finden (die neueren Sachen von ihm kenne ich nicht). Auch da, wo in diesen Erzählungen Schlimmes berichtet wird, bleibt die Sprache elegant und "schön", weil sie exakt ist (ohne pedantisch zu werden) und sich als facettenreich erweist (ohne ins Ornamentale abzugleiten). Die puristische Anmut solcher Sprache ähnelt - nochmal sei's betont - keineswegs einer dem konventionellen Gestus entlehnten Schreibweise, welche durch unnötigen Wortballast, Unanschaulichkeit, schiefe Vergleiche und eine blasse, kraftlose Ausdrucksweise gekennzeichnet ist.
LG!
S.

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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Der Golem II
« am: Mai 27, 2021, 12:07:04 »
Hi eKy!
Höchst interessant, dass sich hier eine lyrische Golem-Serie abzeichnet! Erneut hast Du ein Golemgedicht aus der Ich-Perspektive des von einem menschlichen Schöpfer "erzeugten" Wesens - ein Vorfahre von Frankensteins Monster und dem Terminator - geschrieben. Der Quervergleich der beiden Golemversionen ist sehr instruktiv: Beim ersten Gedicht ist in der ersten Strophe die Perspektive noch völlig unklar, erst in der zweiten Strophe taucht das Wörtchen "ich" auf und verrät, dass hier der Golem selbst redet. Im Golem II (die Nummerierung brachte mich wohl zur Assoziation mit dem Terminator - ich warte also gespannt auf den dritten Teil!) taucht das Wörtchen "ich" zwar auch erst in der zweiten Strophe auf (sogar noch ein bisschen weiter hinten als im Golem Teil I), aber das besitzanzeigende Fürwort "meinen", gleich das dritte Wort im Golem II, verrät sehr schnell die Perspektive. :) Das ist ein erster Hinweis auf ein im Vergleich zur ersten Fassung stärker erwachendes Bewusstsein. Weiterhin fällt auf, dass der Golem im zweiten Gedicht beginnt, Fragen nach seinem Schöpfer zu stellen - auch dies ein Zeichen eines denkenden Individuums, es wird hier eine neue Reflexionsebene erreicht. Aus diesem erwachenden Bewusstsein folgt aber weder Eigenständigkeit noch Moralität. Weiterhin sieht sich der Golem als zur absoluten Gehorsamkeit verpflichtetes, ausführendes Organ seines Herren und weiterhin gibt es kein Anzeichen, dass eine innere moralische Instanz destruktive Handlungsanweisungen hinterfragen würde.
Ein cooles lyrisches Projekt, lieber eKy (sollte es sich denn, was ich sehr hoffe, fortsetzen)!
S.

459
Verbrannte Erde / Re: Corona trennte uns
« am: Mai 27, 2021, 11:46:39 »
Lieber Curd! :)
Wie schön, dass wir Dich wieder hier auf der Wiese haben! Aber dann gleich mit solch einem tieftraurigen Poem mit aktuellem Coronabezug? Ist da etwa ein biographischer Hintergrund eingeflossen?
Auf alle Fälle liebe Grüße quer über die Wiese! Hoffentlich geht es Dir gut!
S.

460
Haiku und andre japanische Formen / Re: Haikuparodie
« am: Mai 26, 2021, 21:18:55 »
Lieber Rocco! :)
Eine schöne Haikuparodie - ich benutze jetzt einfach mal Deinen Titel. Aber was wolltest Du uns mit diesem Titel sagen?
Die Form 5-7-5 hast Du exakt eingehalten, einen Bezug zur Natur und den Jahreszeiten kann man auch erkennen und es gibt ein gewisses, für mich ganz Haiku-typisches Humorelement, eine überraschende Wendung, weil die Raupe sich eben nicht in den erwarteten Falter metamorphiert. Es stehen also alle Regler auf Haiku! :)
Nur vielleicht nicht so sehr der eine, von uns schon mehrfach diskutierte Aspekt der Offenheit. Das Gedicht endet und ist dann auch (weitgehend) zu Ende. Es greift nicht (besonders stark) über den (fehlenden) Schlusspunkt hinaus. Meinst Du das mit Parodie? Wobei einen gewissen Nachhall gibt es ja schon und eben die Meta-Ebene: Was ist ein Haiku? :)
Auf alle Fälle habe ich durch das Gedicht angeregt, weiter über diese Form nachgedacht und bin zu keinerlei Ergebnis gekommen - ein eindeutiger Fortschritt, wie ich finde! :)
LG!
S.

P.S.:
Was würdest Du (oder andere) dazu sagen (aber keine 5-7-5-Form):

Freude der Raupe
bei der Haikuverwandlung:
Die Freude minus die Raupe.



461
Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Zurückweisung
« am: Mai 26, 2021, 16:01:47 »
Lieber gum!
Die etwas unlogische Tierliebe des Lyrischen Ichs (das ja mit der Zurückverbringung des kleinen Holzböckchens in den Wald wiederum andere Tiere, etwa den leichtsinnigen Wanderer der Gefahr aussetzt) kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich liebe ein nicht zu roh gebratenes Entrecote mit Zwiebeln, Spiegelei, etwas Mayonnaise mit grünem Pfeffer, einem schönen frischen Eichblattsalat, ein paar Scheiben Weißbrot, einem bairischen Hellen vom Fass in einem vorgekühlten Krug serviert (hab ich jetzt erfolgreich vom Steak am Anfang abgelenkt?)... und trotz meiner fleischlichen Gelüste bin ich allerlei zwei- und mehrbeinigen Geschöpfen sehr zugetan (vor allem, wenn sie nicht wohlschmeckend sind). Auch eine eigenhändig entfernte Zecke hielt ich mal voller Rachsucht zwischen Daumen und Zeigefinger... und als ich dann sah, wie sie hilflos mit ihren kleinen Beinchen in der Luft ruderte, hab ich sie vorsichtig ins Gras gesetzt und mich daran erfreut, wie sie schleunigst das Weite suchte...
LG!
S.

462
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re: Volver und Spekt
« am: Mai 26, 2021, 15:44:53 »
Das sind wirklich feine Gedichte von Ingo und Larin! :) Eine schöne Anregung, auch in Ingos Werken hienieden einmal etwas zu stöbern. Schön, dass Du die beiden Werke gehoben hast, lieber eKy!!! :)
Und falls Larin hier mitliest (das hoffe ich doch mal schwer! :) ) würd ich übrigens folgende kleine Änderungen vorschlagen:

Ob mit -gina oder -nate:
Ingo liefert uns -sultate
welche höchst vergnüglich sind!
Dabei ist er doch kein -former,
aber dennoch ein enormer
-imer. (Weiß doch jedes Kind!)

Hat er dafür denn die - zepte?
Wie er diese Zeilen peppte!
-gelhaft witzig, amüsant.
Wenn der Schelm ihn heftig zwickte,
-ichen ihm vom Wort die  -likte.
Welch -spektabler Grundverstand!

:)

LG!

S.

463
Eulenspiegeleien / Re: Die moderne Zensur
« am: Mai 26, 2021, 15:21:31 »
Hi AL! :)

2. Manchmal denke ich, erst wenn ich einen Menschen sehe, und die Tatsache, dass er behindert, farbig, homosexuell oder sonst in seiner sexuellen Orientierung "anders" ist, wird nicht zum entscheidenden Filter, über den ich diesen Menschen erlebe oder definiere, erst dann hat sich, unabhängig von sprachlichen Experimenten etwas verändert. Wenn ich einen farbigen Menschen sehe, und vielleicht als erstes denke, wie schlank und schön ist er (nur als Beispiel), wenn also die Hautfarbe nicht das erste und zudem ausgrenzende Kriterium ist, dann wären wir auf einem guten Weg.

Ich habe das Gefühl, hier anderer Meinung zu sein als Du - bin aber nicht sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe. Was meinst Du mit "Filter"?

Und vor allem: Wie ist Dein Beispiel zu verstehen? Willst Du sagen, dass das "Beispiel-Ich" beim Ansichtigwerden eines schwarzen Menschen womöglich vorurteilsbehaftet dazu neigt, diesen eher als schlank & schön wahrzunehmen, als dies bei einem nicht-schwarzen Menschen der Fall wäre und kritisierst Du diesen Umstand oder willst Du darauf hinaus, dass das Beispiel-Ich bis dato vor allem die Hautfarbe sieht und darüber eine andere Kategorie wie "dieser Mensch ist schön" oder "... ist schlank" vernachlässigt und kritisierst dann diesen Umstand (das sind beinahe gegensätzliche Interpretationen Deines Satzes und ich bin mir nicht ganz darüber im Klaren, welche Du eigentlich kommunizieren wolltest.   

LG!

S.

464
Das Blöken der Lämmer / Re: Kriminalgedicht
« am: Mai 26, 2021, 14:52:37 »
Hi eKy!
Danke für die überreichen Blumen! :) So in etwa der Hälfte der Fälle, in denen ich weitschweifendere Ausführungen mache, les ich vorher im Internet nach, ob das, was ich mir so überlegt habe, ungefähr hinkommt... dabei stelle ich fest, dass die Suchmaschinen heutzutage schlechtere Treffer zutage fördern als noch vor 4-5 Jahren und in etwa 10% meiner Recherchen komme ich zu dem Ergebnis, es besser zu wissen, als die ersten 10 Seiten auf Google (ich lese relativ schnell). Entweder hat die mittlere Qualität der auffindbaren Internetinhalte abgenommen oder die Suchalgorithmen sind weniger qualitätsgetrieben (ich vermute eine Mischung aus beidem mit dominantem Einfluss des erstgenannten Faktors).
Das Lesen von Lexika betreibe ich, seit ich lesen kann. Täglich etwa 2-3 Stunden seither. :) Die englischsprachige Wikipedia ist seit vielen Jahren mein bester Freund, um auf abseitige Wissensgebiete zu stoßen, von dem ich bis dato keine Ahnung hatte. Um dann in das Thema gescheit einzusteigen, muss man im Anschluss natürlich nochmal in die Primärliteratur, wikipedia reißt die Themen logischerweise i. d. R. nur oberflächlich an. Leider lässt mein Gedächtnis in den letzten Jahren ein bisschen nach... früher war ich besser...  :(
Um es am Beispiel zu illustrieren: Bei der felinen Hyperthyreose hab ich vor meinem Beitrag nochmal nachgeschaut, ob Fructosamin- oder HbA1c-Bestimmung bei der Diabetes-Diagnostik in der Kleintierpraxis heute üblicher sind... und ich wurde durch google in dem Punkt nicht mit der gewünschten Eindeutigkeit schlauer.  :-\
Bei meinem kürzlichen Referieren zu Baumtumoren kam mir der persönliche Kontakt zu einem Biologenteam zugute, die sich auf dieses Gebiet spezialisiert haben. Da brauchte ich nix nachgucken... :)
Und bei der Diskussion zur Furzkunst erinnerte ich mich an einen Spiegelartikel, den ich vor vielen vielen Jahren dazu mal höchst amüsiert gelesen habe. :)
LG!
S.


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Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Traum
« am: Mai 26, 2021, 11:05:04 »
Hi WM!
Minimallyrik (was die Länge angeht) mag ich, wie schon oft gesagt, sehr gerne.
Und Dein Textsplitter gefällt mir auch vom inhaltlichen Herangehen gar nicht so schlecht, muss ich sagen. Ein kleines bisschen sehe ich noch die Gefahr, dass der Leser eine gewisse "Weinerlichkeit" wahrnimmt und darauf ungehalten reagiert. Das ist eine häufige Gefahr, wenn man gerade betrübter Stimmung ist und sich dieses von der Seele schreibt. Das Produkt profitiert vom künstlerischen Standpunkt her betrachtet dann meist davon, wenn man es sich nach ein paar Tagen (wenn die Betrübtheit hoffentlich etwas abgeklungen ist) nochmal vornimmt und - je nach Habitus - wahlweise einige Nuancen Humor, Zynismus, Anklage, Selbstironie oder Absurdität einfließen lässt. :)
Vorschlag:

o. T.

Eines Tages fand ich
aus keinem Traum
an keinen Ort zurück
und blieb weg.


LG!

S.

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