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Themen - AlteLyrikerin

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1
Verbrannte Erde / Blick zurück - ohne Zorn
« am: Mai 25, 2021, 14:36:48 »
Ich fühlte mich bei euch weit mehr gefesselt als geborgen,
und mancher fahle Morgen
weckte nur die Angst von Gestern.
Meiner Wehmut wuchsen Schwestern
namens Argwohn und Verdacht.
Klagten dann in mancher Nacht,
verdorben bist du und verkehrt.
Jeder Tag hat schnell verzehrt,
meine Kunst zu inszenieren, dass ich kostbar sei.

2
Verbrannte Erde / Verteidigung des Abendlandes
« am: Mai 18, 2021, 14:07:43 »
Das nackte Elend
steht
kurz vor unserer Tür.

Wir verstärken
die Schlösser.

Die Meere,
einst Pfade
ins Unbekannte
für Entdecker,
Forscher,
Glücksritter,

heute Burggräben
gegen das Anbranden
der Elenden,
die neuen Hunnen.

Das Böse
ist ein Zuviel
des Guten,
auf das nur wir
ein Anrecht haben.

3
Wo Enzian und Freiheit ist / Tempora mutantur
« am: Mai 06, 2021, 13:56:53 »
Kinderwelt -
in den Hinterhöfen
unserer Straße.

Die Väter waren
in Kriegsgefangenschaft,
vor der Kohle
oder auf dem Bau.

Die Mütter
kochten Essen oder Wäsche.

Es gab keine Computer,
Handies oder Playstations.

Wir hüpften in Kreidequadraten
oder spielten mit unseren Puppen.

Scherenschnitten aus Pappe,
die wir mit den wunderbaren
Kleidern aus dem
Quellekatalog schmückten.

Dass uns Wesentliches fehlte,
wussten wir nicht.

Es wurde den „Begabteren“ von uns
auf dem Gymnasium
beigebracht.

4
Wo Enzian und Freiheit ist / Das Wort sagen
« am: Mai 01, 2021, 11:53:27 »
Ich möchte das Wort sagen,
das sich mir schenkt,
unverziert.

Es trägt schon in sich
ein klares Lichtes,
scheu genug,
die Suchenden
nicht zu blenden

und stark genug
dem Gleißenden
sich zu versagen.

5
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Autobiografie
« am: April 30, 2021, 12:51:28 »
Wahrheit ist immer Dichtung.
Erzählt mit kluger Fantasie.

Wer will schon
Blaupausen abschreiten?
Im Technopark
der Sicherheiten
den eignen Schatten
ausradieren?

Sich täglich neu
erfinden dürfen.
Auf der Klaviatur
begeistert spielen,
sind auch nur
fünf Töne frei.

Im Konzert
der vorgeplanten Harmonien
den Missklang wagen.

Den Abgesang
auf weitem Atem tragen,
auch wenn er ohne Beifall bleibt.

6
Ach Natur Vergissmeinnicht / Blütenphilosophie
« am: April 18, 2021, 13:37:46 »
Blühen,
wenn es an der Zeit ist.

Den lauen Winden entgegen
und dem Kuss der Sonne.

Welken,
wenn es an der Zeit ist.

Und der Samen
ist immer ein Gut.

Für die Vögel am Himmel
oder für ein neues Blühen.

7
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Dystopische Utopie
« am: April 04, 2021, 14:08:45 »
Wissen -
Januskopf der Neuzeit.
Rettungsleine
oder Seil des Henkers.

Fakten -
Medusenhaupt der Moderne.
Ungespiegelt
versteinern sie Lebendiges.

Erfolg -
Umschulung für Narziss.
Spielt mit der
Büchse der Pandora.

Besitz -
Fortbildung für Unsokratische.
Wie lebe ich bequem
im Augiasstall?

8
Im Gras wispert Hoffnung / Das innere Licht
« am: M?RZ 21, 2021, 14:40:43 »
Wird es mir bleiben,
das innere Licht,
wenn eisiger Abschied
nicht andere lähmt,
sondern meine
Lebendigkeit bricht?

Wird es noch scheinen,
mein inneres Licht,
wenn bleibender Schmerz
meinen Alltag vergraut
und Heilung
im Tod nur noch ist?

Ich weiß es nicht,
aber ich hoffe auf DICH.

9
Zwischen Rosen und Romantik / Nähe und Distanz
« am: M?RZ 19, 2021, 13:44:10 »
Sich begegnen
sich entfernen
und wieder begegnen.

Zwischen Nähe
und Distanz
blüht die Liebe.

Räumliche Trennung
überwindet sie
in Gedankensprüngen
schneller als Licht.

Doch zupackendes
Begehren sprengt
brückenlose
tiefe Klüfte.

Nur ein Museum
erbaut sich,
wer die Liebe 
einhausen will.

Keine Sehnsucht
zwingt die Liebe
und kein Verdienst.

Barmherzig aber ist sie
und stets bereit
zur Auferstehung.

10
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Am Schneidetisch
« am: M?RZ 16, 2021, 13:52:54 »
Im Film meines Lebens
spielte ich viele Rollen;
aber ich hatte nie die Regie.

Was bleibt noch übrig,
wenn ich die Szenen ausschneide,
in denen ich nur benutzt wurde,
oder an anderen handelte,
als gehörten sie mir?

Noch ist Zeit.
Wer möchte ich gewesen sein,
wenn ich nicht mehr bin?

11
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Traue der Stille
« am: M?RZ 13, 2021, 12:29:46 »
Traue der Stille etwas zu.
Fülle sie nicht mit Belanglosem.

Nutze das Licht deiner Augen,
die Kraft deines Lächelns,
die Wärme deiner Hand -
wenn du darfst.

Das Wort, das du nicht sagst,
kann heilen.
 
Prüfe unerbittlich das Wort,
das deine Lippen bedrängt.
Nur, wenn es zu Herzen geht,
kann es Trost sein.

12
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Alter
« am: M?RZ 04, 2021, 11:54:24 »
Reduzierte Pflichten
öffnen freie Räume.
Schwindende Möglichkeiten
provozieren kreative Energie.

Vergangenes betrachten,
Zukünftiges erhoffen.
Detektivisch im Alltäglichen
Besonderes entdecken.

Jedem „ach, hätte ich“
die Tür vor die Nase schlagen.
Dem frischen Wind des Machbaren
weit die Fenster öffnen.

13
Verbrannte Erde / Vater unbekannt.
« am: M?RZ 01, 2021, 17:30:21 »
Ich weiß nicht, wer Du warst,
bevor wir wurden.

Von Untertage brachtest Du
täglich ein wenig Holz
und von dem schwarzen Männlein
eine Geschichte mit.

Als wir, altklug und sträflich dumm,
die Koboldmärchen
nicht mehr glaubten,
wurdest Du gänzlich stumm.

Du dientest jenem Führer,
den ich stets Mörder nannte,
in fernen Ländern als Soldat.
Doch nie erzähltest du davon.

Du wolltest nirgendwo mehr hin.
Der Garten hinterm Häuschen
war Sehnsuchtsort und weit genug.

Den Kaninchen und den Hunden
warst Du eng verbunden, denn sie
haben Dich nichts gefragt.

14
Ach Natur Vergissmeinnicht / Dies helle Licht
« am: Februar 25, 2021, 15:02:28 »
Dies helle Licht im Februar
bewegt mir Sinne und Gemüt.

Aus dem Dämmer träger Ruhe lockt
es mich heraus und lehrt mich alles neu.

Im Schauen, Staunen, Warten stockt
das Räderwerk, das mich betreibt,
und die Gewissheit fügt sich neu.
Sei ohne Angst. Was du nicht schaffst,
das wird dir letztlich doch geschenkt.
 
 

15
Ach Natur Vergissmeinnicht / Sonne und Schnee
« am: Februar 14, 2021, 12:55:33 »
Die Sonne vermählt sich dem Schnee.
Er schenkt ihr den Glanz von Brillanten.

Doch so glutvoll geküsst
muss er der Erde verblassen,
die er selbstlos mit Frühlingsmut tränkt.

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