die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: a.c.larin am Januar 10, 2010, 10:53:23
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Übern See fährt das Boot und es schaukelt so sacht
auf den Wellen dahin, wie das Herz mir doch lacht!
Ei, mein Liebster, zu dir trägt der Nachen mich froh-
Weit voraus eilt mein Blick. Stehst am Ufer du? Wo?
Wellenberg, Wellental, rasch vom Bug springt die Gischt,
Wär die Lieb nur kein Traum, der mir plötzlich verlischt!
Flösse ewig dahin sie in wiegender Flut!
Liebster, sieh doch: ich bin dir in Ewigkeit gut!
Übern See fährt mein Boot, wenn die Sehnsucht mich trägt,
wie mein Herz Sinn und Hand, dann die Ruder bewegt!
Banger Blick eilt voraus, nimmt dein Lächeln als Lohn:
und hältst Du mich gut fest, treibt mein Boot nicht davon!
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Hi, larin!
Ja, dein "barockes" Liebesboot erinnert mich stark an romantische Lyrik des 17. oder 18. Jahrhunderts! Lange, sich wiegende Zeilen tragen den "Nachen" deiner Liebe sanft und fast verspielt zur Conclusio, die das Ganze wunderbar abschließt und erhöht.
Alternativvorschlag für die letzte Zeile: "Hältst DU mich nur fest, treibt mein Boot nicht davon!" Das würde, denke ich, besser ins Metrum passen. Stilistisch auch, weil du "Liebster" in S1Z3 und S2Z4 schon zweimal verwendet hast, und eine tolle Dichterin wie du hat's sicherlich nicht nötig, sich zu wiederholen, oder? ;) ;D
Falls System dahintersteckt und "Liebster" in JEDER Strophe mind. einmal vorkommen soll, um dem ganzen mehr Rhythmus und Konsistenz zu verleihen - oder warum auch immer - vergiss meine Idee.
LG, eKy
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lieber erich,
bitte keinen weihrauch verschütten - von dir nehm ich kritik auch ohne glanzpapier !;)
die von dir vorgeschlagene zeile gefällt mir wirklich sehr gut, die würd ich am liebsten SOFORT übernehmen, ABER:
den anapäst , der diesem gedicht (zumindest in weiten teilen) metrisch zugrunde liegt, hab ich ohnehin schon beim "liebsten" ein wenig geschunden (und auch an einigen anderen stellen).
ich frage mich, ob es da nicht auch noch eine lösung gäbe, die tatsächlich innerhalb der metrik liegt:
xxXxxXxxXxxX
deine lösung sieht nämlich so aus: XX xxX xxX xxX
da ich beim schreiben die ganze zeit eine melodie im ohr hatte, war der wiederholte "liebste" dann sowas wie ein refrain.
wie gesagt, ich grüble noch. dieser anapäst war ja immerhin mein erstling....
ein wiederborstiger geselle ist das.....
lg, larin
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Tja, von Reimschemata versteh ich wenig - ich verwende sie instinktiv, intuitiv.
Tja, und noch'n kleinen Tippfehler hab ich selbst vorhin übersehn:
S2Z2 "...der mir plötzlich verlischt"!
Die letzte Zeile: Mein Vorschlag wäre noch rettbar: "Und hältst DU mich nur fest, treibt mein Boot nicht davon."
xxXxxXxxXxxX Tja, nun passt's, oder? Entscheide selbst.
LG, eKy
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hallo erich,
ich übernehm jetzt mal den vorschlag, mit kleiner änderung. ( obwohl ich mit dem "und" am anfang immer noch nicht ganz zufrieden bin.)
vielleicht sollte ich schreiben: Hältst das Tau du gut fest, treibt mein Boot nicht davon....
den tippfehler hab ich bereinigt, danke!
lg, larin
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Liebe larin,
wie konnte ich das übersehen?
Ich finde das Gedicht im Gegensatz zu Eky nicht barock, sondern hochromantisch -naja - halt ein Lied voller Minne, aber nicht ganz mittelalterlich.
Voller Sehnsucht und trotzdem freudiger Gewißheit.
So recht was für ein träumendes Herz!
Schön.
Lieben Gruß
von
cyparis
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hallo cyparis,
danke für dein lob!
ich selbst bin ich mit der letzten zeile immer noch nicht ganz zufrieden.
aber mir will derzeit nichts klügeres einfallen.
bin wohl im augenblick zu sehr in profanen niederungen unterwegs.......
ernüchtert,
larin