die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: cyparis am M?RZ 12, 2011, 17:40:11
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Sind's die Verse, die uns binden?
Ist's im Gefüge dieser Welt
der eine Weg, zu Dir zu finden,
wenn alles rings in Trümmer fällt?
In meinen jenseitstrunknen Zeilen
geb ich mich Deinem Geiste hin
und hoffe, daß ich für den steilen
Weg, wie Du es bist, geschaffen bin.
Weht mich aus Deinem Schweigen
auch die Verachtung an -
mein Beugen, Niederneigen,
mein ganzes "Dir zueigen!":
Nie endet's, da nicht enden kann,
was im Unendlichen begann.
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Nee, nee, mein Lieb, det isset nicht.
Et iss die Reise, sarick Dir.
Dir mir und Dir det Herze bricht.
Du bist zu weit, weit wech von mir!
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Ja, die blöden Kilometer!
Das Gute sieht man dann erst später.
Vielleicht klappts doch mal mit dem Flug?
Denn hättste rasch von mir genug! ;D
Lieben Gruß!
cyparis
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Hi, Anne!
Welch wunderbares Zeilenweben,
welch eine Hymne an das Leben,
das wir mit unsern Lieben teilen,
in deren Bildern wir verweilen,
woselbst sie manchmal ferne sind.
Die leise Sehnsucht, sie gerinnt
zu solchen Worten voller Kraft -
so geht's, dass Leiden Schönes schafft!
Sind's die Verse, die uns binden?
Ist's im Gefüge dieser Welt
der eine Weg, zu Dir zu finden, Für den Rhythmus.
wenn alles rings in Trümmer fällt?
In meinen jenseitstrunknen Zeilen
geb ich mich Deinem Geiste hin
und hoffe, daß ich für den steilen,
den Weg zu dir geschaffen bin. Passt ins Metrum, schöner Deutsch.
Weht mich aus Deinem Schweigen
auch die Verachtung an -
mein Beugen, Niederneigen, Hier Leerzeile für bessere optische Struktur.
mein ganzes "Dir zueigen!",
nie endet's, da nicht enden kann,
was im Unendlichen begann. Keine ungereimten Zeilenenden, poetischer.
Sehr gern gelesen und beklugscheißert! Ein wunderbares Stück Lyrik. Sehr gelungen!
LG, eKy
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Lieber, großer Erich Kykal!
Hab Dank für Deine Überarbeitung!
Mein schroffer Stil gewinnt immer wieder durch Deine Glättung, da Du über weitaus mehr Metrikgefühl verfügst als ich.
Ich habe alles übernommen außer der "Weg.."-Zeile.
Dort müßte ich die Aussage verfälschen (da die Hoffnung trog).
Dir zutiefst verbunden:
cyparis
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Meine liebe gute Cyparis,
die Ickse packen wir mal in eine Tonne und legen einen zentnerschweren Stein auf deren Deckel. Sagen wir doch einfach, dass es sich um ein wundervolles freies Gedicht handelt.
Besonders gefiel mir Folgendes:
In meinen jenseitstrunknen Zeilen
geb ich mich Deinem Geiste hin
Ach wie wundervoll!
Nie endet's, da nicht enden kann,
was im Unendlichen begann.
Ja, es sind sehr galante Zeilen, gewoben aus feinstem Sternenstaub, von einem Kind der Sonne.
Ich danke Dir zutiefst für diese Kurzweil zu so später Stunde. "Irgendetwas raubt mir den Schlaf." Und ich sehne mich so sehr nach Schlummer.
Alles Liebe
immer
Dein Mike S
(Verwandter in Seele und Sorgen)
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Hallo Mike,
Was unterscheidet denn dieses Gedicht von einem VL?
Die Antwort ist einfach: REIM.
beste Grüße
TAU
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Liebe Tau,
so einfach ist es aber nicht, denn wäre der Reim verboten, könnte es kein Libre mehr sein.
Beste Grüße
Mike S
freie Verse, französisch Vers libres, gereimte, meist jambische oder trochäische Verse verschiedener Länge und mit freier Zahl der Hebungen; zuerst im italienischen Madrigal, später u. a. in französischen Fabeln und Komödien des 17. Jahrhunderts, in der deutschen Fabeldichtung des 18. Jahrhunderts. – Bei den französischen Symbolisten (A. Rimbaud) und deutschen Expressionisten (F. Werfel, E. Stadler) freirhythmische Verszeilen, die sich nur durch den Reim von den freien Rhythmen unterscheiden.
Meyers Lexikon
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Ihr Lieben,
streitet Euch nicht.
Nichts, außer dem Tod, ist todernst! :)
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Lieber MikeS,
ich danke Dir für den köstlichen zweiten Kommentar und auch die nachfolgenden Bemerkungen!
Immer
Deine
cyparis
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Hi, Cypi!
Die einzige Stelle, wo's für mein Ohr noch holpert, ist die (bereits von mir behandelte!) S2Z4: "den Weg, wie du es bist, geschaffen bin" - das ist schlicht zu lang, wie TAU auch gleich darauf richtig ge"x"t hat.
Was stört dich an "den Weg zu dir geschaffen bin"?
Es ginge ja auch: "den Weg MIT dir geschaffen bin" - wenn das eher deine Intention trifft.
Es wäre schade um die wunderbare Harmonie deiner Zeilen, wenn diese Stelle unbereinigt bliebe. Das wirft das ganze Gefüge aus dem Gleichgewicht.
Für die letzte Zeile - da fehlt ein "x" - wüßte ich auch noch einen Ausweg: "was im UnendlichSTen begann." Durch Einbau des Superlativs kommt auch dies in die Balance!
Ein weiteres mal höchst gerne gelesen! Eins deiner Glanzstücke!
LG, eKy
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Lieber und hilfreicher Freund!
Kann etwas Unendliches unendlicher oder gar komparativ sein?
Das mit dem Weg:
Ich wollte weder den Weg m i t dem LyrDu noch einen z u ihm gehen.
Ich wollte nur über die gleiche Fähigkeit verfügen, diesen steilen Weg zu beschreiten.
Deine Anregungen verändern den Sinn des Gesagten.
Simples Beispiel:
Zwei Bergsteiger. Der eine ein Könner und Kenner. Der andre ohne diese Fähigkeiten.
Auch e r möchte dafür geschaffen sein, zweifelt aber an der Möglichkeit.
Zur Metrik stehe ich nach wie vor:
Sie ist mir nicht ALLES.
Hab Dank!
Deine
cyparis