die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: cyparis am Mai 28, 2011, 18:00:35
-
Wunsch
Im Mond und altem Klang versinken.
Aus Nebeln endlich süße Lethe trinken.
Im Moos das herbe Gestern fühlen.
Das Laub nach wunderlichem Traum durchwühlen.
Die Welt umarmen und verstoßen
mit Blick hinauf zum großen,
jetzt so leeren Firmament,
das immer noch kein Mitleid kennt;
die zaubrisch tiefen Blicke
in Splitter, Mosaik und Eisesstücke
sich endlich einmal wandeln sehn,
den strengen Mund von Spott umrissen,
einmal, einmal tiefernst leiden wissen;
an seiner starken Hand ins Jenseits gehn;
den Pulsschlag einmal glühend spüren,
über Acheron das Nachtfloß führen.
In hadisch sanftem Dunkel ihm zu Füßen knien,
dem Großen bis ins letzte Dämmern lauschen,
an seiner Macht den Geist berauschen,
wenn Äonen still an uns vorüberziehn;
geschloßnen Augs im letzten Arme ruhn,
dem Müden, Wehen endlich aufgetan;
voll Dankbarkeit den Becher leeren
am End des Wegs. Kein Leid zu tun.
Kein Schritt zurück. Kein Schritt voran;
Dem "Desidero", Edler, hält es dann
nicht länger stand, Dein Wehren.
(c)
-
Herrlich ist es dich zu lesen,
kann ich es auch nicht so fühlen.
Schrieb ich so, wie Du, mein Wesen,
säß ich zwischen allen Stühlen.
-
Lieber, mußt nicht zwischen Stühlen
sitzen, anstatt liegend die zu pflegen.
In den allerfeinsten Pfühlen
kann man sich weit besser regen.
Hab Dank!
Dein
cyparis