die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: Ingo Baumgartner am Juni 06, 2011, 08:08:02
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Sie setzt ein Bein im Halbschritt vor, so leicht
als schwebe sie empor, der Zehe Ball
berührt nur kurz den Boden. Die Hüfte weicht
zur Seite, läuft dem Schulterschwung entgegen.
Die Hand mit schlanken Fingern greift verwegen
ins lose Haar. Dem Schlangentanze gleicht
der zarten Arme schraubend wilder Drall.
Nackt ist die Frau, doch Blößen zeigt sie nicht.
Die Anmut kleidet sie und selbstbewusst wie stark
bewegt sie sich im hellsten Bühnenlicht,
nicht minder reizend auch an dunklen Tagen,
wenn Wind und Regen ihren Rücken schlagen.
Legiert aus Zinn und Kupfer, glatt und schlicht,
tanzt sie auf Marmorstein im Lindenpark.
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Ich kenne die so meisterhaft Beschriebene nicht,
aber ich habe sie vor Augen!
Daß man einer Statue (Plastik) so viel Schönheit in Worten entringen kann:
Kompliment!
Lieben Gruß
von
cyparis
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Herzlichen Dank, cyparis. Konkret handelt es sich um die Bronzestatue "Tänzerin" von Giacomo Manzu, die auf dem Rosenhügel in Salzburg zu bewundern ist. LG Ingo