die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Wo Enzian und Freiheit ist => Thema gestartet von: Erich Kykal am Juni 13, 2011, 13:25:12
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Am Wollen ausgekühlt verliere ich im Schatten
ein Weilchen Zeit und suche nach Gedanken,
die nur bedeuteten, solang sie Leben hatten
aus meinem welken Sein, das sie umranken.
Ein sanftgemutes Ahnen ungetrübter Tage
klingt durch die nackten Stunden mir herauf,
und wie ein alter Sang aus Märchenwelt und Sage
zwingt es die Türen meiner Seele auf.
Was bin ich, dass ich weiter nichts mehr gelten lasse,
das nicht wie ich so willenlos und kalt
und leer beschreibt, was ich an meinem Leben hasse?
Was bin ich, blindes Schicksal, wenn nicht alt!?
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Puh - die Schlusszeile fährt ein wie ein Hammer.....
Das könnte ohne Weiteres noch eine Gedankenstrich diese Wirkung unterstreichen:
Was bin ich, blindes Schicksal, wenn nicht - alt!?
Die Erkenntnis des Zeit Verlierens,
der Endlichkeit alles Seienden kann einem schon ziemliche Gänsehaut machen.
Das glaube ich sofort.
Doch weil ich die Frage: WAS BIN ICH? für so ungeheuer wichtig halte, will ich ausnahmsweise mal nicht mit Antworten zur Hand sein.
Im Grunde genommen muss man sich wohl immer wieder mal ganz neu erfinden, in jedem Lebensabschnitt.
"Alt" kann daher erst der Anfang sein: Der Anfang einer neuen Antwort.
Wie immer sehr gerne gelesen und beklugscheißert,
larin
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Hi, larin!
Vielen Dank für deine lieben - wie immer lebensermutigenden - Zeilen!
Ich habe wohl über eine Hervorhebung des letzten Wortes nachgedacht, und ich bin immer noch mit mir uneins. Manches spricht dafür, manches dagegen. Ich ringe noch mit mir...
LG, eKy
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Ich sage nichts.
Ich schicke Dir meine Tränen.
cyparis
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Hi!
Eins meiner Uralten aus der Zeit, da ich von Metrik noch unbeleckt war und rein nach Bauch dichtete. Ich habe diese Zeilen nunmehr metrisch angeglichen, alle 6-5-6-5. Nennt es eine Marotte, aber Unregelmaß stört mich eben, vor allem bei den eigenen Werken! :o ::)
LG, eKy