die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Im Gras wispert Hoffnung => Thema gestartet von: Erich Kykal am Juni 15, 2011, 09:11:35

Titel: Mensch sein
Beitrag von: Erich Kykal am Juni 15, 2011, 09:11:35
Allen Menschen ist gemeinsam:
Ganz allein ist keiner gern.
Dennoch sind so viele einsam
und einander traurig fern.

Alle Menschen suchen Nähe:
Liebe ist ein Lebensziel.
Ach, ich wünschte mir, ich sähe
Ungeliebte nicht so viel.

Alle Menschen wollen glauben:
An das Gute und das Licht.
Doch wo sie im Dunkel rauben,
wissen sie und glauben nicht.

Alle Menschen haben Träume:
Sollen sich erfüllen bald.
Wären alle Träume Bäume,
wüchse bis zur Sonne Wald.

Alle Menschen wollen leben:
Leben kann man auch allein.
Doch einander Halt zu geben,
das bedeutet, Mensch zu sein.
Titel: Re:Mensch sein
Beitrag von: Guenter Mehlhorn am Juni 15, 2011, 15:15:02
Alle Menschen werden Brüder,
ist der Wunschtraum dieser Welt.
Männer bringen Kinder nieder,
weils den Frauen nicht gefällt.

Alle Menschen haben Wünsche,
so, wie alle andren Wesen.
Ist erst ab die bunte Tünche,
kann man oft die Wahrheit lesen.

Kommt ein Baum in Sonnennähe,
mal so einfach vorgestellt,
brennt er lichterloh und wehe,
wenn ihm das nicht recht gefällt.

Dann erbost sich aber Erich
und er nimmt ihn in die Pflicht.
Poesie, ja die verehr ich,
sehr oft stimmt sie aber nicht.
Titel: Re:Mensch sein
Beitrag von: cyparis am Juni 15, 2011, 20:25:54
Ausnahmsweise hast Du einen Tippfehler eingebaut.

Später mehr.


Liebste Grüße
von
cyparis
Titel: Re:Mensch sein
Beitrag von: Erich Kykal am Juni 16, 2011, 13:36:32
Hi, Günni"

Apart, dein Antwortgedicht! Vielen Dank, habe zutiefst geschmunzelt!

Hi, Anne!

Danke für den "Tippfehler", der tatsächlich einer war! Blamabel... ;) ;D


LG euch beiden, eKy
Titel: Re:Mensch sein
Beitrag von: a.c.larin am Juni 18, 2011, 12:53:46
Hallo Erich,

feine Conclusio - die gefälllt mir außerordentlich gut! ( Bin halt eine Sozialromantikerin)
Das mit der (dauerhaft gelebten) Nähe ist so eine Sache: Die muss man aushalten können - und das funktioniert nicht zwischen allen und jeden.

Heißt das  nicht: "im Dunkeln rauben"?

Mir gefiele an dieser Stelle auch gut:
 
doch wo sie ihm(gemeint ist das Licht) Wirkung rauben,
das verstehn sie selber nicht.....


Oft tappt man ja so sehr im Dunkeln, dass mans gar nicht "überringelt" , auf welche Art man sich selber im Wege steht.

"Halt geben" bedeutet immer , der Geschichte des jeweiligen Gegenübers eine (befriedigende) Antwort geben zu können - auch das ist nur von Fall zu Fall möglich.

Die "an die Sonne reichenden Wünsche" sind ein sehr schönes, leider auch wahres  Bild!

Gerne  gelesen,
larin
Titel: Re:Mensch sein
Beitrag von: Erich Kykal am Juni 20, 2011, 09:13:28
Hi, larin!

Das mit dem "im Dunkel":

"Im DunkelN" wäre ein bloßer Hinweis auf die Abwesenheit von Licht, rein Physikalisch, "im Dunkel" aber beinhaltet noch eine metaphysische Komponente: Moralische, charakterliche Dunkelheit - das "Dunkel" in uns! Deshalb entschied ich mich für diese Variante - ich hoffe, zurecht.

LG, eKy
Titel: Re:Mensch sein
Beitrag von: cyparis am Juni 20, 2011, 12:41:30
Das Dunkel allein stimmt


für
cyparis