die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: Ingo Baumgartner am September 21, 2011, 16:46:15
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Ein Stein, gemeißelt und zur Form geschlagen
als Kopf und Schulter einer jungen Frau,
grüßt täglich mich aus dichten Blätterlagen.
Ich bleibe steh'n, um guten Tag zu sagen,
indem auch ich ihr in die Augen schau.
Der harte Stein verändert die Konturen,
zum Ausdruck vollen Lebens wandelt sich
des Mädchens Antlitz. Ja, ich sehe Spuren
verschmitzten Lächelns. Hammerschlagfissuren
erscheinen mir wie sanfter Brauenstrich.
Ich rede leise mit der Heckenbüste,
den netten Plausch soll niemand hören, nein.
Wie peinlich, wenn der liebe Nachbar wüsste,
dass einmal ich die Kalksteinlippen küsste,
im Hauche nur, es sollt ein Danke sein.
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Bis auf verschmitz(t)en, perfekt.
Sehr gern gelesen.
Günter.
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Herzlichen Dank, Guenter! Ich denke, mit jedem Jahresring wird die Sache mit der Flüchtigkeit schlimmer. Bei mir zumindest. :) LG Ingo
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also doch richtig gelesen: "die brüste in der hecke... " ;D
so mancher mann - zwar sonst integer -
wird da zum heckenschürzenjäger:
es lockt die leidenschaft ihn pur
gleich an den busen der natur! :D
die gipsfigur im blätterdach
legt mancher lunte feuer nach:
sie steht in sommern und in wintern
textilfrei da, mit blankem hintern!
sie tut das völlig ungeniert
und ohne dass es sie auch friert.
mich frisst der neid auf diese büste:
ach, wenn man mich doch auch so küsste!
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Hallo larin!
Wieder eine Antwort, die als eigenständiges Gedicht Aufnahme finden sollte. Ganz toll! Danke. LG Ingo
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Lieber Ingo -
ein wahres Kleinod, wie die Büste selbst.
Ich finde das wunderschön und möchte an Deiner Stelle sein...
cyparis