die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: a.c.larin am November 14, 2011, 17:34:08
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Zärtlich lässt ein Sonnenfließen
Hügelkuppen golden glänzen -
lichtgestromtes Farbenwunder!
Wenn in Pirouettentänzen
Blätterwolken launig purzeln,
senkt sich, schimmernd an den Wurzeln,
moosgrün nieder Reif und Tau.
Mächtig ragen dunkle Wipfel.
Werden scharfe Grate runder?
In der Ferne wagen Gipfel,
nebelseiden eingesponnen,
in verhaltnes Licht geronnen,
ihre erste Innenschau.
Schwarzgrau windet sich die Straße,
schattenschwer und strauchumsäumt,
durch die erntesatten Fluren:
Menschenwerk, du ließest Spuren
auf den leergekämmten Feldern!
Leise rauscht es in den Wäldern -
dann nur Stille! Alles träumt
tief im Herzen noch vom Leben,
heiter sich nun hinzugeben
aller Lust in dunkler Trance:
Vogelschwärme ziehn gen Süden
und die Sonne, am Ermüden,
schenkt die letzte Farbnuance.
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Also, wenn Du so weiter machst, dann kann der Erich seinen Laden bald zumachen!
LG. Günter.
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Iwo - der Erich ist doch ein Abkömmling von Rilke!
Der macht seinen Laden nicht dicht - höchstens dichter! ;D
Aber danke für das nette Kompliment. :-*
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Wüsste nicht, dass ich einen "Laden" hätte - weder vor'm Fenster, noch einen zum was drin Verkaufen!
Allerdings ist dieses Gedicht auf einem Niveau - klanglich wie sprachschöpferisch - das mir schon leisen Neid in die Backen treibt...Wundervoll weich fließende Naturlyrik mit unglaublichen Bildern: zB die Berge, die, in verhaltenes Licht geronnen, ihre erste Innenschau halten - ein herrlicher Euphemismus für ihr Schattendunkeln gegen den abendlichen Horizont!!! Eindeutig meine Lieblingsstelle!
Ein dickes "Römisch Eins Plus" von mir!!!
Ausgesprochen gern gelesen!
LG, eKy
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Liebe larin,
ich bin sowohl entzückt als auch berückt.
Welche Kunst!
Wortkunst!
(Was sonst?)
Laß Dir danken
von
cyparis