die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Mit Löwenzahn und Lebensfreude => Thema gestartet von: Friedhelm am Dezember 06, 2011, 11:09:14
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Ich grüß dich, heilger Nikolaus!
Pack bloß nicht deine Rute aus!
Ich bin auch immer brav,
ich geh ins Bett und schlaf.
Ich hab ganz fromm zu Nacht gebetet,
auch nie geflucht und schlecht geredet,
so gut wie beinah nie gelogen
und war auch selten ungezogen.
Drum Nikolaus, mach kein Theater!
Ich kenn dich doch, du bist mein Vater.
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Der Vater zu dem Jungen spricht:
"Dein Vater, nein, das bin ich nicht!"
"Nicht offiziell, nur im Geheimen,
damit sich diese Verse reimen!"
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Lieber Günter, zum Verstehn,
ich war der Junge, um die zehn,
verfasst ich damals dies Gedicht,
so ganz lustig war das nicht.
Zwar waren meine Reime toll,
doch ich bekam die Hucke voll,
denn ehrlich, richtig brav
war ich wirklich nur im Schlaf.
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Das hält ja wohl kein Deibel aus.
Was warst Du für ein Sausebraus!
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Gebraucht hätt damals wohl der Gute
Knecht Ruprecht eher mit der Rute!
Doch hatte Glück der kleine Täter,
denn nach Verkauf an viele Väter
war kein Kostüm mehr zu erwerben
von wilden Männern oder derben.
So kam wie stets als Nikolaus
der schwergeprüfte Mann nach Haus!
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Das waren damals andre Zeiten,
wer sie erlebt, wird's nicht bestreiten.
Man wurde ziemlich durchgerüttelt
und auch gründlich durchgeschüttelt.
Vielleicht ist das bei mir der Grund
für all den vielen Rüttelschund.
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Sie werden ihm seine Buchstaben
alle zutiefstens zerrüttelt haben -
so macht er aus seiner Legasthenie
den Nimbus des Künstlers - ein wahres Genie! ;) ;D
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das "und" im 6. Vers ist raffiniert!!!!
Falls der Ruprecht-Vater dadurch Deine Reimschüttelei gefördert hat -
Dank sei ihm.
Aber kommt er mir mal unter, wirds für ihn noch weitaus bunter!
Lieben Gruß
von
cyparis