die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: cyparis am April 28, 2012, 17:48:09
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Mich ruft nur noch die karge Kammer.
Ich ruhe allzugern in ihr,
denn eines Tages schmaler Jammer
schließt hinter sich die Tür.
Es sind die schönen alten Stunden
die sich zum Bett mir breiten.
Dort sind die tiefen, tiefen Wunden
nicht gleich dem Graus, den sie bereiten.
Da wird dann endlich Ruh, wird Stille.
Dort winkt ein liebes altes Lied,
das wie in ungeahnter Fülle
durch die fast schon tauben Sinne zieht.
Wie werd ich satt an diesen Klängen!
Wie machen sie das Herz mir schwer.
Sie schaffen mir ein dunkles Drängen.
Komm, Spielmann! Spiel mir mehr!
Doch Du spielst nicht mehr.
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hei cyparis,
was für ein feines lied! ein wehgesang , so bittersüß, man findet beim lesen sofrt in dessen grundstimmung hinein! :)
darf ich dennoch ein wenig dran herumbessern?
es könnte möglicherweise nicht schaden.
horch mal:
Mich ruft nur noch die karge Kammer.
Ich ruhe allzugern in ihr,
denn eines Tages schmaler Jammer
schließt hinter sich die schwere Tür.
Es sind die schönen alten Stunden,
die sich zum weichen Bett mir breiten.
Da sind die tiefen, wehen Wunden
nicht gleich dem Graus, den sie bereiten.
Dort wird dann endlich Ruh, wird Stille.
Es winkt ein liebes altes Lied,
das wie in ungeahnter Fülle
durch fast schon taube Sinne zieht.
Wie werd ich satt an diesen Klängen!
Wie machen sie das Herz mir schwer.
Sie schaffen mir ein dunkles Drängen.
Komm, Spielmann! Spiele!
Doch Du spielst nie mehr.
ich hab manche zeilen verlängert (wegen des metrischen Gleichklanges), die vorletzte zeile aber verkürzt , weil sich durch diese Zäsur das "nie mehr" der letzten zeile noch verstärkt.
nimm, was dir mundet!
lg,lairn
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Alles, und das mit Dank, liebe larin!
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Also, um meinen Kritikern Recht zu geben:
Bei mir wird det nüscht mit die Jrundstimmung.
Aber scheen sind se beede! Jünta.
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Das ist doch schon mal was! :-*
Liebe Grüße
von
cyparis
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Liebe cyparis,
Ich habe seit Langem kein Gedicht mit so tiefen Empfindungen geschrieben gelesen. Sehr romantisch!
Besonders die letzte Strophe hat mich sehr berührt:
''Wie werd ich satt an diesen Klängen!
Wie machen sie das Herz mir schwer.
Sie schaffen mir ein dunkles Drängen.
Komm, Spielmann! Spiel mir mehr!
Doch Du spielst nicht mehr.''
Mitempfunden gelesen.
Lieben Gruß
Erman
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Lieber Ermann,
es feut mich sehr, daß Dich meine Zeilen anrühren konnten!
Lieben Gruß
von
cyparis