die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Im Gras wispert Hoffnung => Thema gestartet von: Martin R. am August 08, 2012, 22:30:44
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Meine Augen
Meine treuen, lieben Augen
schweigen in der Dunkelheit –
von nun an bleibt die Welt verborgen,
das ist mein wehes Leid.
Doch ich weiß, wenn ich gen Himmel schau,
sehen meine Augen klar –
sie sehen blaue Blumen, bunte Falter
und alles was auf Erden war.
07.08.2012
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Sehr bedrückend, lieber Martin und dennoch
voller Stärke und Mut.
Das gefällt mir sehr gut.
Lieben Gruß
von
cyparis
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Danke für dein Lob, liebe cyparis.
Du warst ja ganz fleißig, schon am frühen Morgen :).
Stärkt die Plattform! Ich versuche in Bezug auf die Dichtung momentan etwas klarer zu schreiben. Richtung Heine und Andere. Das bringt wohl den Mut :).
LG
Martin
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Hi, Martin!
Der Anfang ist gut, aber dann... "wehes Leid" - trägst du da nicht schon ein wenig zu dick auf?
Das Gedicht beginnt mit vierhebigen Zeilen männlicher Kadenz (betont beginnend) - dabei solltest du auch bleiben, aber:
S1: Z1 und 2 beginnen betont (auf einen Heber (der Stimme)), Z3 und Z4 aber plötzlich unbetont, und letztere hat auch noch einen Heber zu wenig.
Auch S2 ist unregelmäßig: Z1 und 2 wieder betont, Z1 allerdings einen Heber zu lang, Z3 wiederum unbetont und mit 5 Hebern, also wieder einer zuviel. Z4 unbetont, und nach "alles" fehlt ein Komma.
Ich erlaube mir anhand deines Zitates mal ein paar Korrekturvorschläge, die Metrik und Klangbild graderücken. Was du davon für dich verwenden willst, entscheidest du.
Meine Augen
Meine treuen, lieben Augen
schweigen in der Dunkelheit.
Alle Welt bleibt nun verborgen,
und mit ihr auch alles Leid.
Doch den Himmel, den ich schaue,
sehen meine Augen klar,
sehen Blumen, bunte Falter -
alles, was auf Erden war.
07.08.2012
LG, eKy