die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Ingo Baumgartner am November 30, 2012, 08:29:50

Titel: Spätherbstliches Zubettgehen
Beitrag von: Ingo Baumgartner am November 30, 2012, 08:29:50


Die Wiese fröstelt, Bäume frieren,
wen möchte solcher Schlaf erquicken?
Wer wird das Bett mit Leinen zieren,
die schützend weiße Decke schicken?

Da zieh'n vom Westen Wolken her,
aus Düsterschwarz fällt Sauberweiß.
Kristalle wirbeln, mehr und mehr,
ein Tanz, wohl feurig, aber leis.

Die Halme räkeln sich, die Zweige
genießen schon des Lakens Wärme.
Ein Schlaflied spielt der Frost, die Geige
ermuntert weitre Flockenschwärme.

Ein blütenweißes Linnen deckt
am Abend Stoppelfeld und Rain.
Wie wohlig sich die Feldflur streckt,
verspürt die Tuchent  Schnee allein.
Titel: Re:Spätherbstliches Zubettgehen
Beitrag von: Erich Kykal am November 30, 2012, 13:45:27
Hi, Ingo!

Sehr schön wortgewobene Beschreibung des  Schneefalls.

Einzig in S2 stört mich der terminus "feurig" - da stimmt das Bild einfach nicht zusammen. Klar, du meinst "feurig" im Sinne von lebendig, heftig, voller Elan. Dennoch passt der Begriff von seiner Urnatur nicht zum Bild eines kalten Winterschneiens.

Alternative: "...,wohl quirlig,..." oder so.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Titel: Re:Spätherbstliches Zubettgehen
Beitrag von: Ingo Baumgartner am November 30, 2012, 15:38:46
Danke Erich, genau da bin ich auch hängengeblieben, das Feurige ließ mir die Tanzenden dahinschmelzen. :) . Werde mir dank deines Hinweises etwas einfallen lassen. LG Ingo
Titel: Re:Spätherbstliches Zubettgehen
Beitrag von: cyparis am Dezember 14, 2012, 09:40:40
Lieber Ingo,

ich stimme Erich in Allem zu!
Ein wunderschönes Schnee-Gedicht!


Lieben Wintergruß
von
cyparis
Titel: Re:Spätherbstliches Zubettgehen
Beitrag von: Knacki am Dezember 17, 2012, 09:29:39
Hallo Ingo

also mir gefällt das feurig, mich stört es überhaupt nicht.

Ansonsten der Schnee ist wieder weg
schöne Grüße
der Knacki