die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Wo Enzian und Freiheit ist => Thema gestartet von: Seeräuber-Jenny am Mai 07, 2010, 22:35:15
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Am Boden liegst du, Hellas,
einst sanfter Hort Europas.
Des Schmerzes heißer Sand
weht über Griechenland.
Wo blieb dein Held Achilleus
und wohin trieb Odysseus?
Kein Retter hebt die Hand
für dich, mein Griechenland.
Wie Ödipus der Blinde,
geführt von einem Kinde,
den Krückstock in der Hand,
so bettelt Griechenland.
Athene soll uns lenken,
den Völkern Weisheit schenken,
sonst steht in hellem Brand
bald nicht nur Griechenland.
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Liebe Seeräuber-Jenny !
schon seinerzeit, als Joannides seine schreckliche Macht bekam, tat mir um Griechenland das Herz weh.
Was später kam, wurde mehr und mehr zum demokratischen Sumpf.
Das antike Hellas, das ich nur noch in der Literatur mit der Seele suchen kann, wird es wohl nie wieder geben, zu sehr hat Vermischung gewirkt.
Trotzdem ist und bleibt Hellas die Wiege der Kultur, ohne sie wäre ein Volk der Dichter und Denker nie erwacht.
Aber aktuell:
Ein sehr schwieriges Thema, das ich besorgt in den (wenigen informativen) Medien verfolge.
Es wird sich zeigen, wie belastbar die EU ist und ob nicht doch noch andere EU-Staaten in diesen Strudel mit hineingezogen werden, damit die Schmarotzer weiterhin Wasser abgraben können.
Bisher hat Papandreou einen schmerzhaften (für Griechenland), aber mutigen Schritt getan.
Ich hoffe sehr, daß dieses Land nicht seinem Bankrott überlassen wird, auch wenn die Zeichen bedenklich sind.
Ach ja, und noch etwas:
Du hast das gut in Verse gefaßt.
Nur das "sanft" in der ersten Strophe gefällt mir nicht so sehr. Ich hätte mir etwas
stärkeres
vorgestellt.
Ganz lieben Gruß
von
cyparis
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