die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Erich Kykal am Juni 21, 2013, 12:25:51
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Wie jeden Morgen steht er zeitig auf,
bewacht den Schatten, der ins Helle steigt,
und während er in seine Tasse schweigt,
beginnt der Tag. Er freut sich nicht darauf,
scheint aller Lebensfreude abgeneigt.
Verschlossen nimmt er seine Zeit in Kauf,
ergibt sich ihrem kriechenden Verlauf.
Kein Schicksalsbaum, der blühend sich verzweigt,
kein inneres und äußeres Erstreben -
nur kalte Stunden ohne Mut und Freuen,
und keine Lust, sich daraus zu erneuen,
sich aufzuraffen und ins Sein zu heben.
Er weiß sein Existieren zu betreuen,
verstarb darin und nennt es dennoch: Leben!
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Wie deprimierend, wenn es auch noch so gelungen ist!
Cyparis
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Hi, Cypi!
Eine nicht unerhebliche Zeit des laufenden Schuljahres verbringe ich in exakt diesem Zustand, mit zunehmendem Alter und Abnutzung von Motivation und Willenskraft werden diese Perioden auch immer länger!
Da ich pragmatisiert bin, gibt es auch kein Entkommen, denn wenn man vor Ablauf der 40-jährigen Dienstzeit kündigt (oder gekündigt wird), erlischt hier in Österreich jeglicher Anspruch auf eine Pension, egal, wie lange man davor schon für diesen Staat geackert hat!!! Unglaublich, was?
LG, eKy
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Das darf doch nicht wahr sein!
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Hallo Erich,
passende Worte, treffende Redewendungen, perfekte Verse - und so bedrückend!
Ich bin echt betroffen, dass dieses so gut gelungene und wohlgestaltete Sonett ganz offensichtlich auf dich bezogen ist. :(
Hoffentlich kannst du die Ferien gut nützen und entsprechend Abstand zu allen Unannehmlichkeiten gewinnen, ich wünsche es dir von ganzem Herzen!
Alles Liebe und herzlichen Gruß von
Daisy
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Lieber Erich,
ich sitze ebenfalls fassungslos vor deinem Sonett.
Doch eigentlich weiß ich aufgrund meiner langen Dienstjahre damals im Lehrerfortbildungsinstitut aus den Erzählungen unserer abgeordneten Lehrer, wie strapaziös dieser Beruf ist. In Berlin ist der Krankenstand in den Schulen sehr hoch, darunter zahlreiche dauerhaft Erkrankte. Nein, das ist wahrlich kein Vernügen, nicht einmal für diejenigen, die sich zum Lehrer berufen fühlen. Ich wünsche dir viel Kraft, damit du diese schwere Zeit gut durchstehst, gesund an Leib und Seele. Kopf hoch! Denk an die Schüler, denen du so viel für ihr Leben mitgeben kannst.
"In seine Tasse schweigen" - eine herrliche Metapher, die das Leben schreibt, trotz all seiner Kümmernisse.
Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
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Hi, Daisy, Jenny!
Danke für euren besorgten Zuspruch!
LG, eKy