die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Erich Kykal am Juli 25, 2013, 18:14:49
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Der Mann, der niemals irrte, ging alleine
auf einen Hügel manchmal, sah von dort
die Himmel kreisen und trat ohne Wort
zurück ins Weltverwobene, Gemeine.
Der Mann, der niemals irrte, ging verschwiegen
durch das Lebendige, das ihn umgarnte,
sich mit Verständnis gar und Güte tarnte:
Versuchungen, die stets am Wege liegen!
Der Mann, der niemals irrte, wusste alles
viel besser, war belesen und gelehrt.
Nicht ein Bereich der Welt blieb unerklärt,
er war gerüstet für den Fall des Falles.
Der Mann, der niemals irrte, wohnte unten
ganz links, Parterre, und ohne Namenszug.
Man hörte nie, dass eine Türe schlug,
und gestern erst hat man ihn dort gefunden.
Der Mann, der niemals irrte, starb vor Wochen.
Er schied aus seinem ungelebten Leben
ganz ohne Reue oder ein Vergeben.
Die Nachbarschaft hat es erst jetzt gerochen...
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Hallo Erich,
auch wenn ich weiß, dass es solche Fälle immer wieder gibt, hab ich ein Problem damit mir das vorzustellen und vielleicht noch bis ins Detail auszumalen.
Die Wiederholungen an den Zeilenanfängen sind so eindringlich, dass sie mich beinah erdrücken. Äußerst beklemmend.
Deprimierend aber gekonnt und überzeugend. Tolle Arbeit!
LG Daisy
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Hi, Daisy!
Ich - dieser Problematik mitunter recht nahe - hingegen kann mir das sehr gut vorstellen! Ein minimalinvasives Leben...
Vielen Dank für deinen Zuspruch!
LG, eKy
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Mir bleibt nur ein "Recht geschieht ihm".
Keine funke Mitleid glüht in meiner Brust.
Das Gedicht ist - wie nicht anders zu erwarten - gelungen.
Muß jetzt einem Gysi-Interview lauschen. ;)
Cyparis
(abgelenkt)
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Hi, Cypi!
Kein Funke Mitleid? Schade - das Gedicht beschreibt ja im Grunde mich! ;) :D
Auch wenn du mich in der kurzen Zeit unserer jährlichen Gemeinsamkeit vielleicht anders kennst - die meiste Zeit meines irdischen Dauerns verbringe ich genau SO! ;D
LG, eKy