die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Im Gras wispert Hoffnung => Thema gestartet von: gummibaum am August 14, 2013, 16:04:57
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Gib acht, es kommen andre Zeiten,
da wird es kälter sein im Land.
Der Sturm fegt durch entseelte Weiten
und erntet nach mit harter Hand.
Dann ist der Sommer ganz entflohen,
die Einsamkeit erscheint, macht alt.
Die Kraft, die hob, wird so verlohen,
bricht auf als Schmerz, in dich verkrallt.
Gib acht, die Hand, dir jetzt geboten,
ist letzter Gruß, den schlag nicht aus.
Noch spielt der Abschied leichte Noten,
bewahr sein Lied, trag es ins Haus...
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Lieber Gummibaum,
noch mag ich gar nicht daran denken, dass bereits in wenigen Wochen die Sommerkleidung wieder ausgedient hat und das Tragen warmer Jacken aktuell wird.
Aber noch ist es nicht so weit und ich will jeden verbleibenden sonnigen Tag in vollen Zügen genießen.
Dein Gedicht bereitet schon auf die kommenden anderen Zeiten vor und weckt dennoch in der letzten Strophe die Hoffnung auf ein angenehmes, langsames Ausklingen des Sommers.
Ein schönes Gedicht mit wunderbaren Schlussversen!
LG Daisy
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Hi, Gum!
Schönes Gedicht! Ein paar Vorschläge:
Gib acht, es kommen andre Zeiten,
da wird es kälter sein im Land.
Der Sturm fegt durch entseelte Weiten "Schrubbt" erinnert mich eher an Badewanne oder Putzfrau, klingt fast niedlich.
und erntet nach mit harter Hand.
Dann ist der Sommer ganz entflohen, Flüssiger.
die Einsamkeit erscheint, macht alt.
Die Kraft, die hob, wird so verlohen, Kann etwas "bitter" brennen? Hier denke ich auch eher an die Geschmacksrichtung.
bricht auf als Schmerz, in dich verkrallt.
Gib acht, die Hand, dir jetzt geboten,
ist letzter Gruß, den schlag nicht aus.
Noch spielt der Abschied leichte Noten,
bewahr sein Lied, führ es ins Haus...
Die letzte Str. gefällt mir am allerbesten! Sehr gelungen!
LG, eKy
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Lieber Gummibaum,
für mich ist das ein Beispiel dafür, wie schöne und gute Lyrik geschrieben werden soll.
Dem Lob der Beiden kann ich mich nur anschließen.
Lediglich das "führ" im letzten Vers würde ich persönlich (was keine Rolle spielt!) durch "trag" ersetzen.
Danke und herzlichen Gruß
von
Cyparis
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Hallo Erich, hallo Cyparis,
ganz lieben Dank für eure Anregungen, die ich alle übernommen habe.
Liebe Grüße
gummibaum
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Ich weiß nicht, ob es Absicht ist, aber ich schlug vor: "fegt durch", oben aber steht "fegt dann", was mir leider weit weniger wortgewandt erscheint.
Sollte es ein kleiner Lapsus deinerseits sein, mache ich dich hiermit drauf aufmerksam. Sollte es gewollt sein: Bedenke es wohl! ;)
LG, eKy
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Es war ein Lapsus, Erich und ich habe nochmals korrigiert. Danke. Das"fegt" hat weniger das Putzfrauliche und das ist mir auch recht. Doch wollte ich den Sturm eigentlich mit groben Borsten (die weh tun), nicht mit weichen Haaren ausrüsten. Das "fegt durch" hat nun aber vor allem die Bedeutung von ungebremster Bewegung und die "harte Hand" kommt ja ohnehin im nächsten Vers.
LG gummibaum