die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Mit Löwenzahn und Lebensfreude => Thema gestartet von: Ingo Baumgartner am September 13, 2013, 19:24:43

Titel: Erbaulich
Beitrag von: Ingo Baumgartner am September 13, 2013, 19:24:43
Oft setze ich mich auf die Bank
beim Krematorium. Der Zank
der Spatzen in den Buchenzweigen,
daneben wieder tiefes Schweigen,
erquicken, also such ich Plätze,
die ich aus diesen Gründen schätze.
Es ist dabei – das klingt recht schlüssig -
die Feuerhalle überflüssig.

Titel: Re:Erbaulich
Beitrag von: Erich Kykal am September 13, 2013, 19:51:45
Hi, Ingo!

Sehr trefflich, dieser Blick aufs Wesentliche! :D

Wichtig: Z4 nach Schweigen muss unbedingt ein Komma hin, da die folgende Pluralform von "erquicken" sich auf beide vorhergehenden Satzteile bezieht. Ohne das Komma bezöge es sich nur auf den mit "Schweigen", und dann müsste es "erquickt" heißen.

Man sollte meinen: Wenn das Krematorium unwesentlich ist, warum es dann im Gedicht überhaupt erwähnen?? Aber gerade das ist natürlich der Clou! ;D

Meisterlich!

LG, eKy
Titel: Re:Erbaulich
Beitrag von: Ingo Baumgartner am September 13, 2013, 22:19:26
Danke Erich! Auch wieder so eine Neufassung. :) Das Original erspare ich dir! :D :D LG ingo
Titel: Re:Erbaulich
Beitrag von: cyparis am September 23, 2013, 19:57:01
Lieber Ingo -


glaube es oder glaube es nicht:
Wenn ich mich auf die Bank ins Mutters Garten setze, hab ich nur fünf Schritte Entfernung zum Friedhof.
Das >Krematorium ist weiter weg - was solls? ;)
(Ich lande folgerichtig zuerst dort, dann da)


LG!
Cyparis