die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: gummibaum am Oktober 01, 2013, 22:20:44
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Der Herbst hat aufgeräumt.
Die Früchte sind gefallen
und Kälte schlägt die Krallen
in alles, was noch träumt.
So auch in dieses Blatt.
Noch winkt es froh der Reise
der Vögel, stürzt dann leise
und glänzt am Boden matt.
Rasch tickt des Jahres Uhr,
ruft ab verblühte Zeiten
und öffnet große Weiten
der Prosa der Natur.
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Hi, Gum!
Das ist sehr gelungen, sehr stark verdichtet, prägnant.
Was mich persönlich etwas stutzen ließ, ist die allerletzte Zeile: Das bild "Prosa der Natur" ist sehr schön, funzt für mich aber irgendwie nicht, da mir das gegenübergestellte Element zuvor fehlt. Da ist von einer Uhr die Rede, von Zeit - nicht von Poesie, die der "natürlichen Prosa" entgegenstehen würde, wie es ein korrektes Bild verlangt. Hier reiben sich zwei komplett unterschiedliche Bildwelten, die keinen Bezug zueinander finden.
Entweder Zeit/Ewigkeit oder Lyrik/Prosa - aber Zeit/Prosa...das hakt für mich, so lyrisch sich das auch lesen mag, das löst sich nicht.
LG, eKy
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Hallo Erich,
ich hatte auch das Gefühl, dass der Prosa das Gegengewicht fehlt, sah aber im Verblühen die "Blüte" der Poesie zumindest angedeutet. Alternativ:
Die Lyrik lässt die Flur
aus ihren Armen gleiten.
Es öffnen sich die Weiten
für Prosa der Natur.
LG gummibaum
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Wundervolle Bilder!
Das stürzen ist mir zu jäh, ich habe eher ein sinken oder fallen vor Augen.
Grüße und Dank
von
Cyparis!
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Ich hatte da "fallen" vorher, wollte aber den jäheren Bruch mit der verspielten Weise. LG g