die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Sokrafisch am Oktober 10, 2013, 11:33:48
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1.
Wolkenwale schweben durch den Ozean da oben,
welke Blätter purzeln Pirouetten aus den Kronen,
werden willig in ein leichtes Luftballett enthoben
und entblößen Vögel, die in Baumgebäuden wohnen.
Kühle Hände, die an herbstergraute Seen rühren,
auf erblasstem Feld mit morschen Mühlenflügeln spielen
und verirrte Einsame durch Lauballeen führen,
stoßen Tore auf, die schwarz ins Zeitenlose zielen.
2.
Winde fischen Farben aus Novemberbäumen
und verwischen wilder Hand der Wälder Bild.
Greise, die sich schon in den Dezember träumen,
wo der Winde heller Sang noch kälter schwillt,
wandeln durch das Welke, das in wirren Wellen
an den alten Knien, alten Knochen bricht,
spähen in die Wolken, die den Blick verstellen,
hier und da nur fällt ein fahler Brocken Licht.
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Lieber Sokrafisch -
das ist unwahrscheinlich, phantastisch wild und schön,
wortmächtig, bildreich und sehr farbig.
Mir gefällt das s e h r gut!
Da ich mit Metrik u. dergl. nichts am Hut habe, kann ich in dieser Richtung kein Urteil abgeben.
Für mich stimmt alles.
Herzlichen Gruß
von
Cyparis
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Hallo Sokrafisch,
deine Art des Schreibens gefällt mir außerordentlich gut und ich mag es, wenn Lyrik so herrlich bildhaft und phantasievoll gestaltet ist!
Besonders schön finde ich: "Winde fischen Farben aus Novemberbäumen"
und auch die Binnenreime in den beiden ersten Versen des zweiten Gedichts haben für mich einen schönen Klang.
Sehr gern gelesen!
LG Daisy
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Hi, Sokrafisch!
Stellenweise fast schon zu "w"-lastig, aber wunderbar weich wallend, wonniglich wattig umwehen uns Wohlklang und Sprachgewoge! ;)
Nö, ernsthaft: Sehr gelungen! Gern gelesen! :D
LG, eKy