die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: gummibaum am November 10, 2013, 18:18:03

Titel: Siebengestirn
Beitrag von: gummibaum am November 10, 2013, 18:18:03
Zaghaft leuchten sieben Scherben
und ich weine jede Nacht.
Meine Kinder sah ich sterben,
alle sieben umgebracht.

Ich versteh nichts von den Mächten,
die regieren in der Welt,
ihren Rechten, in den Nächten
anzugreifen Haus und Zelt.

Bin nur ein beraubtes, armes
leeres Weib, das früh ergraut
in den Banden seines Harmes
trostlos zu den Sternen schaut.



(aus dem Fundus)
Titel: Re:Siebengestirn
Beitrag von: Erich Kykal am November 10, 2013, 20:48:13
Hi, Gum!

Das passt zur Zeit gut nach Syrien! Traurig genug, dass derlei jederzeit irgendwo in der Welt hinpasst!!!

Etwas unschön die Verkürzung in S2Z1 und die Inversion in S2Z2. Alternativ:

Ich verstehe nichts von Mächten,
die regieren in der Welt,

S2Z4 - Wie gefiele dir "Haus" statt "Dorf"?

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Titel: Re:Siebengestirn
Beitrag von: gummibaum am November 10, 2013, 21:58:00
Ja, das gefällt mir, danke. Ich hoffe, dir geht es gut, Erich.

Liebe Grüße von
gummibaum
Titel: Re:Siebengestirn
Beitrag von: Daisy am November 10, 2013, 22:53:40
Lieber Gummibaum,

ein erschreckendes Schicksal, das du in deinem Gedicht hier präsentierst.
Da überkommt einen Grauen und Frösteln und allertiefstes Mitleid mit Menschen, die solches erleiden müssen.

Sehr überzeugend dargestellt und verdichtet!

LG Daisy
Titel: Re:Siebengestirn
Beitrag von: cyparis am November 21, 2013, 16:54:34
Lieber Gummibaum!


Es könnte überall (gewesen) sein!
Ich habe weder Tschtschenien noch Serbien, weder Afghanistan noch Somalia vergessen.

Ein sehr bedrückendes Gedicht, ein wichtiges Gedicht.

Herzlichen Gruß
von
Cyparis