die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Mit Löwenzahn und Lebensfreude => Thema gestartet von: Ingo Baumgartner am Dezember 03, 2013, 09:54:48
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Im großen Drama der Antike
wo Zeus, Athene, Eros, Nike
den Kosmos auf die Bühne tragen,
wird stets ein Wesen unterschlagen,
erwähnt mit keiner einz’gen Silbe.
Das Unrecht trifft die Hausstaubmilbe.
Auch jenseits der Hellenendichtung
erfährt das Tierchen kaum Gewichtung –
und das stimmt traurig,
ganz furchtbar traurig.
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Hallo Ingo,
wenn die Milben auch im großen Drama nicht vorkommen, in Fridolins Schüttelreimdichtung kommen sie zu ihrem Recht:
Als wir am Abend Milben sotten,
entstanden aus den Silben Motten,
die flogen in den Milbensaal
und labten sich beim Silbenmahl.
Dort sah man viele Milben sausen
und reihenweise Silben mausen.
Doch spät erst, ganz von Silben matt,
da waren auch die Milben satt.
Man sieht, man kann aus Milben Sachen,
durch ein paar Schüttelsilben machen.
LG Fridolin
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Ein Bravo dem großen Schüttelkünstler! Auch im Namen der MIlben. LG Ingo
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HI, Ingo, Fridolin!
BEIDE Gedichte sind ganz wunderbar, das eine im Humor, das andere in geschüttelter Kunstfertigkeit - beide herrlich schräg und augenzwinkernd: Ein Genuss!
Habt Dank für eure Zeilen!
LG, eKy
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Freut mich, Erich, wenn auch dich das schlimme Los der Milbe nachdenkdenklich stimmt. :D LG Ingo
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Ich schließe mich sang- und klangvoll Erich Kykal an:
BRAVO :)
Schönen Abend den Künstlern
wünscht
Cyparis