die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Ingo Baumgartner am Januar 04, 2014, 13:00:33
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Verschneit ist der Weg, keine Spur im Verlauf,
kein Gast drückt die Sitzbank, nur Reif liegt darauf.
Die Bank scheint zu träumen, wie Menschen es tun,
die selig in sich und Geborgenheit ruhn.
Im Bach murmelt Wasser mit Brüderchen Eis,
die Erle trägt Pelz und auf strahlendem Weiß
gehn Schatten spazieren, berühren den Fuß
des schlafenden Bänkleins mit zärtlichen Gruß.
Die Vorstellung freilich ist schönender Schein,
doch freudig die Ahnung, es könnte so sein,
dass Stille in Kälte zu Herzwärme führt
und heimlich ein Feuer des Frohmutes schürt.
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Lieber Ingo,
es ist herzerwärmend, in solchen Vorstellungen zu versinken!
Obendrein dann, wenn sie von Dir gestaltet werden.
Lieben Nachtgruß
von
Cyparis
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Hi, Ingo!
Sehr weich-lyrisch beschreibst du das Bild einer verträumten Winterlandschaft - gelungen!!
Nur das "des Frohmutes" in der letzten Zeile spießt sich akkustisch hier gegen den sonst flüssigen Strom der Worte. Alternative: "und heimlich ein Feuer der Seligkeit schürt."
Das "dass Stille in Kälte zu Herzwärme führt" in der Zeile davor erscheint mir sprachlich nicht so gediegen, allerdings fällt mir dazu erst mal keine weichere, runder konstruierte Alternative ein...
Sehr gern gelesen und mitgeschwelgt - auch wenn wir für diese immer seltener werdende Postkartenidylle mindestens vier Monate kaltnassen, modrigen, schlammigen Schmuddelwetters in Kauf nehmen müssen! >:(
LG, eKy