die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: wolfmozart am Januar 04, 2014, 16:19:52
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An die Tochter:
Verführe, oh verführe mich
Nach Deinem Körper lechze ich
Für Deine Schönheit lohnt es sich
Zu sündigen ganz sicherlich
An die Mutter:
Du bist ein netter Kerl
Und wie der Hund sein Herrl
So brauch ich Deine Näh
Ich liebe so Dein Lächeln
Da fang ich an zu hecheln
Weil ich so auf Dich steh
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Lieber Wolfmozart -
das habe ich jetzt mehrmals gelesen, aber ich komme nicht hinter die eigentlich Bedeutung.
Was macht den Unterschied zwischen dem Wunsch der Tochter und dem der Mutter aus?
Daß sie das Objekt ihrer Begierde unterschiedlich betrachten?
Lieben Gruß
von
Cyparis
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Hi, WM und Cypi!
Cypi, das ist jetzt aber wirklich nicht schwer zu deuten! ;) :D
Die Mutter ist einem Manne hörig, der ihre eigene Tochter begehrt und verführt, ja wahrscheinlich nur deshalb mit ihr etwas angefangen hat, um an die Tochter heranzukommen. Letztlich wird auch diese zu seinem "Geschöpf".
Obwohl ich hier eher eine alleinerziehende Mutter sehe, die auf den falschen Typ hereinfällt und geflissentlich alle Zeichen leugnet, nur um ihn nicht zu verlieren (man redet sich ja gern viel ein, wenn man Angst hat, allein zu sein...), könnte es sich auch um einen Fall von Inzest handeln, bei dem der eigene Vater seine Familie manipuliert und zu Sklaven seiner Bedürfnisse erzieht.
So oder so eine häßliche Geschichte, bei der mich gar nicht so sehr der Täter aufregt als vielmehr die Selbstverleugnung und Unterwürfigkeit der weiblichen Beteiligten, die alles, sogar persönliche Freiheit und Würde, der sozialen Bindung unterordnen, egal, wie krank sie sein mag! Solche Schwäche und selbstgewählte Blindheit - auch wenn ich sie verstehen kann - regen mich auf...
Nun, das ist natürlich nur meine Deutung. Vielleicht überrascht der Autor ja uns beide... ;D
Eins noch: Ich hasse diese Satzzeichenweglasserei! Das Gedicht steht ohne irgendwie nackt da...
Gern gelesen!
LG, eKy
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D e n Hintergrund habe ich gar nicht gesehen.
Bin ich zu naiv?
Ich hasse diese Satzzeichenweglasserei!
Ich auch!! :'(
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Hallo cyparis und Erich,
Also ich bin ja der Meinung, Kunstwerke soll jeder selbst interpretieren, darum Hut ab vor deiner Auslegung Erich.
Ich schrieb das Gedicht so, daß ich sowohl Mutter als auch Tochter begehre und ihnen das jeweils sage.
Ich hab daher statt "Die Mutter" jetzt "An die Mutter" geschrieben (Analog Tochter).
Daß ihr beide auf Satzzeichen steht, kann ich zwar nachvollziehen, für mich gilt das aber nicht bei Gedichten. Satzzeichen stören mir den Text, ich lasse sie meistens weg wo immer es geht.
Dank euch beiden daß ihr euch Zeit genommen habt für mein kleines Werk.
Viel lyrische Kreativität und Muse für 2014 wünscht euch
wolfmozart