die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Erich Kykal am Februar 26, 2014, 11:26:36
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Beinah zärtlich hin sich schmiegend
liegt der Reif auf Wiesensamt,
während, noch im Osten liegend,
Morgen in den Wolken kramt.
Katzen schleichen tagbelauernd
durch die Gräser, nachterfahren,
lecken Pfoten wie bedauernd,
wenn die Mäuse schneller waren.
Aber bald schon wachsen Lanzen
neuen Lichtes in die Hänge,
und die letzten Nebel tanzen
in der Mulden Schattenenge.
Sich in Tages Bläue lösend
wie der Reif, entschwinden sie,
und die Katzen schnurren dösend
in der Sonne, wohl wie nie.
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O, Erich!
wie ist das schön!
Orpheus stieg herab und leuchtet mit neuem Namen bis zum Firmament.
Den letzten Vers könntest Du verschönern.
Rotgetigerten Gruß
von
Cyparis
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HI, Cypi!
Danke für deine Gedanken!
Sollte mir ein besserer Schluss einfallen (sooooo schlecht find ich ihn nun auch nicht...), werde ich es umschreiben.
LG, eKy
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W e r hat was von schlecht gesagt? :D
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Hallo Erich,
was für eine hinreißende Morgenstimmung!
Ein mit unglaublich viel Gefühl und sehr liebevoll gestaltetes Gedicht, da möchte man doch gleich Katze sein! Miau! :)
Sehr, sehr schön!
LG Daisy
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Hi, Daisy!
Eigentlich sollte es nur eine lyrische Morgenstimmung werden, aber die Schnurrtiere drängten sich irgendwie herein und wollten nicht mehr weichen! :D
LG, eKy
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Hi Erich,
oh, diese romantische Katzenmorgenstimmung ist wunderschön!
Einzig der Schluss erschließt sich mir nicht:
"und die Katzen schnurren dösend
in der Sonne, wohl wie nie."
Ist es nicht immer so, dass Katzen schnurrend in der Sonne dösen?
Sehr gern gelesen!
Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
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"wohl wie nie"
ist sehr doppeldeutig. ;)
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Hi, Jenny!
Cypi sagt es schon: Das "wohl" kann auch anders interpretiert werden. Schlüssiger wird es, wenn ich die Zeile mal ausführlicher formuliere: "in der Sonne, (sich) wohl(fühlend) wie nie." Man könnte auch sagen: "wohl(ig) wie nie."
Na, da haste ja wieder was für den nächsten Kalender! ;) (Obwohl - von mir müsstest du für die nächsten 20 Jahre eigentlich eingedeckt sein! ;D)
LG, eKy
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Erich, du weißt um meine Unfähigkeit zu kommentieren. Was soll ich sagen, ja, bin einfach begeistert, manche Passagen heben mich aus den Angeln (Eifersucht!!!). .... während, noch im Osten liegend,
Morgen in den Wolken kramt. .... Genial einfach!
LG Ingo
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Hi, Ingo!
Du bist überhaupt nicht unfähig zu kommentieren, wie dieser Kommi zeigt! Bestenfalls un"willig"! ;D
Solche "Genie"streiche kann man nicht "planen", das sind Eingebungen des Augenblicks. Ich suchte nach noch nicht abgenutzen, originellen Phrasierungen zu jener Thematik, und plötzlich war das Bild da, wie der Morgen in dem Wolken herumstochert wie ein zerstreuter Zausel, der zwischen den Polstern seiner Bettstatt nach dem Buch vom letzten Abend sucht, über dem er eingeschlafen ist. :D
LG, eKy
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Morgen in dem Wolken herumstochert wie ein zerstreuter Zausel, der zwischen den Polstern seiner Bettstatt nach dem Buch vom letzten Abend sucht, über dem er eingeschlafen ist.
O, wie das deutlich wird!
Mit "wohl" verbinde ich auch
" er wird das Buch wohl gefunden haben; er wird sich wohl wohlgefühlt haben, er wird wohl noch zwanzig Jahre leben..."
also eine ziemlich gesicherte Vermutung.
Ich werd wohl bald in die Federn gehen! Dort wird mir wohl sein. ;D
Servus!
Innigst flötend:
Cyparis mit Vogel...
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Hi, Cypi!
Im Gedicht ist dieses "wohl" gemeint: Mir ist wohl. :D
LG, eKy