die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Fridolin am M?RZ 18, 2014, 10:37:23
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Wie herrlich unser Garten lenzt,
mit bunten Frühlingsarten glänzt:
Im Kätzchenschmuck stehn Birken, Weide,
geschwisterlich, so wirken beide.
Zum Garten seh ich Walter fegen,
der Nachbar kommt der Falter wegen.
"Das müssen Pfauenaugen sein,
sie stellen sich zum Saugen ein.
Ach, wenn doch draußen Lärmer schwiegen,
Wenn wir im Gras wie Schwärmer liegen,
wo im forsythienzarten Gold
man höchstes Lob dem Garten zollt."
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Hi, Fridolin!
Sehr gut geschüttelt, nur schade, dass der erste Schüttelreim scheinbar unrein ist. Sonst stünde da: "Garten lenzt" - "Larten genzt"! ;D
Bei dir wird nur das "G" verschoben, und aus dem "e" wird ein "ä". Geht das noch als Schüttelreim durch? Ich kenne die genauen Regeln nicht...
Dennoch sehr gern gelesen!
LG, eKy
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Lieber Fridolin,
ich bin auch über den ersten Schüttler gestolpert, aber was macht das schon, bei einem so reizenden und verlockenden Frühlingsgedicht!
Pfauenauge möchte man sein.... :)
Herzlichen Gruß
von
Cyparis
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Liebe cyparis, lieberErich,
der erste Schüttler klingt etwas ungewohnt. Ich beschreibe mal die grundsätzlichen Regeln für Schüttelreime:
Grundformen des Schüttelreims (nach Sita Steen):
1. Jeder Fuchs - Feder jux
Normalfall, bei dem die beiden Anfangsbuchstaben der betonten Reimsilben miteinander vertauscht werden
2. Ostreisen - Rosteisen
immer Schwein - Schwimmer ein
Kombinationen, in denen nicht zwei Konsonanten ausgetauscht werden, sondern der eine Konsonant oder eine Konsonantengruppe den Platz wechselt
3. Preisschwellen - Schweiß prellen
In diesem Fall geht den tontragenenden Reimvokalen eine Gruppe von jeweils zwei Konsonanten voraus, die geschlossen vertauscht wird.
4. Ränkeschmied - Schränke mied
Es ist bei Konsonantengruppen auch möglich, nur einen Teil davon zu vertauschen, wenn der Endreim erhalten bleibt.
Der erste Schüttler in meinem Gedicht folgt Nr. 4:
Garten lenzt Arten glänzt
"e" und "ä" in Reimen gelten schon lange allgeim nicht als unrein, warum soll das in Schüttelreimen anders sein?
Goethe:
Dass ich erkenne, was die Welt
im Innersten zusammenhält.
Angeregt wurde ich zu meinem Gedicht, als ich gestern mit meiner Frau Bärlauch gesammelt haben und uns Pfauenaugen und C-Falter entgegen flatterten. So früh im Jahr hab ich das noch nie erlebt. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, aber ich habe diese Schmetterlinge schon oft fotografieren können.
Ich danke fürs Lesen und Kommentieren.
Liebe Grüße
Fridolin
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Hi, Fridolin!
Vielen Dank für die Erklärung! :)
LG, eKy
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Jetzt herrscht wieder eitel Freude und Sonnenschein! :D