die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Wo Enzian und Freiheit ist => Thema gestartet von: Erich Kykal am M?RZ 28, 2014, 17:39:30
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Der Abend bauscht die dunklen Kissen
der Hügel auf, darin zu liegen,
zu altern dort und zu versiegen.
Den Sternen an die Brust gerissen
von kühlenden und klaren Winden,
entreitet er auf Wolkenschimmeln
mit seinen goldlackierten Himmeln
der lichten Welt und lässt sie schwinden.
So schaue, der du nichts mehr sehen
und suchen kannst, im Träumen weiter.
Der Fluss der Zeit umspült dich breiter,
wo du beginnst, ihn zu verstehen...
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Herrliche Szene! Der Abend liegt gerade noch greisenhaft in den Kissen, blüht an den Sternbrüsten auf und galoppiert in seiner goldenen Lackweste auf mehreren Schimmeln gleichzeitig davon. ;D
Spaß beiseite...ich finde das Gedicht wahnsinnig gut. Es enfaltet anschaulich Ruhe wie Dynamik und beide begegnen und durchdringen sich. Sehr schön auch die dritte Strophe, die die nachhaltige Wirkung auf den zeigt, der dieses Naturschauspiel auf sich wirken lässt. So großartig sind Abende und Himmel da, wo ich wohne, auch oft. Ein unbezahlbares Geschenk.
Chapeau
gummibaum
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Hi, Gum!
Vielen Dank für deine trefflichen Worte - genau dies habe ich beabsichtigt, du hast es punktgenau beschrieben.
LG, eKy
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wo du beginnst, ihn zu verstehen...
und ich beginn, ihn zu verstehen.
Lieber Erich,
ja, Deine Gedichte werden im wahrsten Sinne des Wortes zur Heil-Anstalt!
(Bitte n i c h t mißverstehen!).
Ich kann gesunden an solchen Gedichten.
Cyparis
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Hi, Cypi!
Keine Sorge, ich verstehe nicht so schnell etwas "miss"! ;) ;D Vielen Dank für deinen Dank - das baut auch den Autor auf! :-*
LG, eKy
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Einen kleinen Scherz an Deine Seite:
Wie kann etwas Großes, das bereits (be)steht, aufgebaut werden? ;)
Grüße aus der Ferne
von
Cyparis
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Hi, Cypi!
Indem das, was du für groß hältst, sich selbst ganz klein fühlt... ;)
LG, eKy
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Hallo Erich,
das sind Stimmungen, die ich ganz besonders liebe und wenn du ein so umwerfendes Gedicht daraus machst, dann erst recht!
Ein großartiges Bild! Ich verbeuge mich vor so einzigartiger Lyrik!
LG Daisy
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Hi, Daisy!
Beuge nicht das Haupt vor jemandem, der vom boßen Zufall der Natur mit Talent beschenkt wurde - er hat kaum etwas dafür getan, zu erreichen, was anderen gefällt. Verneige dich von jenen, die sich alles mühsam erarbeiten müssen, sich ein Leben lang verbessern wollen, sich recken nach dem göttlichen Funken, der anderen einfach so in den Schoß fiel.
Ich mühe mich nicht beim Dichten, daher erscheinen mir so viel Lob und Verehrung immer leicht unangebracht und vor allem: Unverdient! (Dennoch freut es mich natürlich, wer wäre da nicht allzu menschlich... :D)
Vielen Dank für dein Lob!
LG, eKy