die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Das Blöken der Lämmer => Thema gestartet von: gummibaum am April 12, 2014, 20:18:35
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So alle sechsundsiebzig Jahre
komm ich der Erde wieder nah,
wenn ich das Perihel durchfahre,
und bring ihr Botschaft, wen ich sah:
Gott Neptun, der die vierzehn Monde
im Schlepptau hält auf weiter Bahn.
Der gasig schwitzt. Doch trotz der Fronde
vergnügt ist, denn er hat Elan.
Freund Uranus, der beim Rotieren
um Helios so die Achse schrägt,
dass er um diesen beim Longieren
rund achtzig Purzelbäume schlägt.
Und Gott Saturn in güldnen Ringen,
der sportlich seine Taille schwingt.
Im Hula-Hoop nicht zu bezwingen,
wobei der Staub im Lichte blinkt.
Auch Jupiter, den fetten Riesen,
der prahlt, er sei schon fast ein Stern.
Der Astroiden Steinschuttwiesen,
den kleinen Mars, nicht erdenfern.
Zuletzt sprech ich vom eignen Glanze:
Denn komme ich der Sonne nah,
wächst mir ein Schweif, in dem ich tanze.
Der leuchtend ruft: „Halley ist da!“
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Lieber Gummibaum,
ein sehr vergnüglicher Kometen-Tanz ist das!
Da hast du den Planeten ein tolles Fitnessprogramm zugedacht, auf die Idee muss man erst mal kommen.
Es hätte mir sicher viel mehr Spaß gemacht, während meiner Schulzeit Gedichte wie dieses, an Stelle von "Die Bürgschaft" usw. auswendig lernen zu müssen. :D
Hat Freude gemacht dieses gelungene Gedicht zu lesen!
Lieben Abendgruß
von Daisy
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Danke, liebe Daisy. Es sollte nur ein Spaß sein. Ich selbst habe Gedichte wie die Bürgschaft gern auswendig gelernt. Wenn nur ordentlich ein mächtiges Geschehen tobte, war ich begeistert.
LG gummibaum
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Guten Morgen, lieber Gummibaum -
ja, das ist eine sehr vergnügliche Lektüre.
Du schaffst es immer wieder, Objekte zu persönlichen Gestalten zu wandeln -
eine unwahrscheinliche Gabe!
Wie immer:
Mit Genuß gelesen!
Herzlichen Sonntagsgruß
von
Cyparis
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Guten Nachmittag, Cyparis,
danke. Ja, die Dinge sprechen irgendwie mit mir oder sie spiegeln etwas von mir, das ich gern ausdrücke.
LG gummibaum