die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Mit Löwenzahn und Lebensfreude => Thema gestartet von: Curd Belesos am Mai 11, 2014, 00:28:05
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Der Schmetterling ist wie das Glück,
Mal ist er hier und manchmal dort.
Er küsst die Blumen Stück für Stück,
Dann flattert er schon wieder fort.
Nur seine Raupe nimmt sich Zeit,
Nascht an der Blüte viel zu viel,
Und mit ihr macht das Pech sich breit;
Sie frisst die Blume samt dem Stiel.
© Curd Belesos
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HI, Curd!
Wenn man der Logik des Bildes folgt, dass wird - wie aus der Raupe der Schmetterling - aus dem Pech das Glück. ;D
Handwerklich solides Stückchen Lyrik!
Sehr gern gelesen!
LG, eKy
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Mir gefällts auch gut! :)
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moin moin Erich, du hast es erkannt, alle hassen die nimmersatten Raupen, aber freuen sich wie die Kinder über die vielen bunten Schmetterlinge. :)
Das es dir, du zarte Blume, gefällt, liebe cyparis, habe ich mir gedacht. Wird doch als der Raupe, die Ligusterhecke abnagt, einer der schönsten Schmetterlinge. Das Pech des Gärtners wandelt sich in das Glück des Kindes. In Japan würde man es mit dem Yin und Yan vergleichen, eines geht nicht ohne das andere.
Mit Reisefieber grüßt Curd
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So hat der Schmetterling keine Blume mehr, weil er als Raupe zu gefräßig war.
Gern gelesen.
LG gummibaum
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Ein süßes Gedichtlein :D
Allerdings darf man sich da auch zwischen Pest und Cholera entscheiden:
Lässt man sich jetzt vom tändlerischen Schmetterling vernaschen oder von der gefrässigen Raupe mit Butz und Stingl auffressen?
Schluchz! Und wo bleiben die Blumenpfleger mit der Substralflasche???
Ein ehemals geknicktes Blümchen,
larin
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Dieses Gedicht ist einfach nur absolut meisterhaft, ganz genauso, wie es da steht. Weil es zwar alle geschilderten Momentaufnahmen zulässt, wenn man dann aber zurück und zu Ende denkt, dann bleibt im Ergebnis genau das, was der Autor im Kommentar selbst beschreibt - und ich denke, ganz genauso isses wohl gewollt, deshalb (u.a) fängt es wohl auch mit dem Schmetterling an.
Ich habe mir neulich schon die Frage gestellt, beim Ersten lesen, ob das noch gesund sein kann, in acht Zeilen so viele Richtungen einzubauen und tatsächlich auch zu verarbeiten - da muss es einem doch das Hirn zerfetzen ;) !
Ist ja eigentlich im Gedicht schon alles gesagt, ohne Raupe eben kein Schmetterling. Und Blumen sind eben auch da, um von Raupen gefressen zu werden. Außerdem wachsen sie nach - und wenn's vielleicht die einzige Blume ist, die die Raupe hat, zwischen ganz viel Getrampel - und dann ist eben noch die Yin und Yang Sichtweise, dass es nicht eine Raupe UND ein Schmetterling sind, sondern ein Tier, dass mal Raupe und mal Schmetterling ist... Wie Yin und Yang eben...
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Ich meine natürlich die "entweder/oder"-Ansichten, die es widerlegt, alles andere geht eben... Und wird... Ich kann's nicht oft genug sagen, ich find's echt beeindruckend.
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So hat der Schmetterling keine Blume mehr, weil er als Raupe zu gefräßig war.
Moin moin lieber Gummibaum,
so ist es ja nicht, denn ich habe mit dem Schmetterling und der Blume angefangen, bevor die Raupe kommt ;D
hi, larin,
Allerdings darf man sich da auch zwischen Pest und Cholera entscheiden, na, na, eher zwischen Liebe und Wollust ;)
Dir Makaveli danke für deine Gedanken und das stimmige Yin und Yang. :)
Einen Abendgruß aus dem Land zwischen den Meeren von einem fröhlichen
CB
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Lieber Curd,
Der Schmetterling ist wie das Glück,
Mal ist er hier und manchmal dort.
Er küsst die Blumen Stück für Stück,
Dann gaukelt er schon wieder fort.
Nur seine Brut nimmt sich kurz Zeit,
Nascht an der Blüte viel zu viel,
Und mit ihr macht das Pech sich breit;
Sie frisst die Blume samt dem Stiel.
© Curd Belesos
ich fummle nur ganz unauffällig an Deinen Versen rum:
Aber klagen kann ich über den Kohlweißling auch.
Ich hatte Raupen in unwahrscheinlicher Menge (enger als Sardinen in der Dose) in meinen Kapuzinern.
Es blieb nur eine Wehr: Neem.
Müde Grüße
von
Cyparis
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Curd, nicht nur als Schmetterlingsfreund gefällt mir dieses Gedicht! LG Ingo
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moin moin Ingo,
es freut mich, dass du meinen Versen nicht nur zoologisches Interesse entgegenbringst :)
LG
CB