die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Das Blöken der Lämmer => Thema gestartet von: gummibaum am Juli 06, 2014, 23:15:56
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Die Bühne öffnet ihre bunten Läden.
Musik erklingt, ein Holzkreuz hebt mich an.
Des Spielers Wille, der beseelen kann,
bewegt die Glieder mir an dünnen Fäden.
Es nickt mein Kopf zu seinen Märchentexten,
mein Körper folgt dem Willen sanft und blind,
er tanzt für ihn, und jeder schauert lind,
als ob ihn Wünsche sehnsuchtsvoll behexten.
Doch schon ist Zeit, dass ich mich zart verneige,
damit Applaus das lange Schweigen bricht.
Ich spür an schlaffen Fäden mein Gewicht,
wenn ich in meinen Puppenkoffer steige.
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Hi, Gum!
Sehr zart beschrieben, das fragile Gemüt einer Fadenpuppe.
S1Z3,4 - Lyrische Alternative:
"Wo Spielers Wille mich beseelen kann,
bewegt die Glieder er an dünnen Fäden."
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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Hallo Gummibaum,
ein sehr gelungenes Gedicht!
Mit wenigen Versen taucht man in diese Märchenwelt ein und hat das Gefühl, eine ganze Vorstellung durchlebt zu haben.
Das "wo... da" in Erichs Vorschlag finde ich nicht so verbessernd, denn das "beseelen" bezieht man ja automatisch eher auf die ganze Gestalt und nicht nur auf einzelne Glieder.
Irgendwie erscheint mir in Erichs Fassung der Begriff "beseelt" nicht mehr so passend.
Aber das ist nur mein unmaßgeblicher Eindruck.
Liebe Grüße!
Charly
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Lieber gummibaum,
das ist bezaubernd!
Aber warum muß die Musik erschallen? Darf sie nicht erklingen?
Ich habe viele reizende Marionettenspiele vor Augen.
Aber Dich und mich und viele andre Dichter sehe ich nicht als Marionette, im Gegenteil!
Feinst gemacht!
Lieben Gruß
von
Cyparis
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Hallo ihr Lieben,
ihr gebt euch immer so viel Mühe. Mein innigster Dank.
LG gummibaum