die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Das Blöken der Lämmer => Thema gestartet von: Schwager am August 09, 2014, 13:10:38

Titel: Nichts ist unmöglich
Beitrag von: Schwager am August 09, 2014, 13:10:38
Nichts ist unmöglich

Bei Daimler Benz im Schwabenland
erschien auf dem Werksgelände,
mit einem olivgrünen Zweitakt-Trabant,
Herr Peschke, kurz nach der Wende.

Er stelle sich schon seit Jahren vor,
ihn solle sein kleiner Wagen,
mit einem echten Mercedes-Motor,
über die Autobahn tragen.

Der Kundendienstleiter verzieht keine Miene,
er nimmt den Auftrag an.
Herr Peschke, Sie warten in der Kantine,
in cirka zwei Stunden holen wir Sie dann.

Und wirklich, nach kaum mehr als zwei Stunden,
ist alles erledigt und auch Peschke gefunden.
Herr Peschke startet im Gefühl voller Glück,
der Trabbi springt vor und wieder zurück,
und wieder vor und wieder zurück,
und wieder vor und wieder zurück.

In Peschkes Gesicht macht Entsetzen sich breit,
er kommt nie mehr als zwei Meter weit.
Er konstatiert: ein Missgeschick,
zur Werkstatt geht sein gehetzter Blick.

Da tritt aus der Ingenieure Chor,
ein kleiner Kraftfahrzeugmeister hervor
und flüstert Herrn Peschke in´s linke Ohr:

DER EINZIGE DER PASSTE, WAR EIN SCHEIBENWISCHERMOTOR
Titel: Re:Nichts ist unmöglich
Beitrag von: gummibaum am August 09, 2014, 13:27:29
Der Einfall mit diesem Motor ist super, Schwager. Auch die ganze Szene hat viel Witz. Gern wieder gelesen.

LG gummibaum
Titel: Re:Nichts ist unmöglich
Beitrag von: cyparis am August 09, 2014, 19:07:56
Is das beehse! ;D
Titel: Re:Nichts ist unmöglich
Beitrag von: gummibaum am August 09, 2014, 20:23:32
Ein Beispiel für Intertextualität der Postmoderne  ;D :

Tritt aus der Knappen zagendem Chor,
Und den Gürtel wirft er, den Mantel weg,

Da tritt aus der Ingenieure Chor,
ein kleiner Kraftfahrzeugmeister hervor