die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Wo Enzian und Freiheit ist => Thema gestartet von: Daisy am August 11, 2014, 19:36:05
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Ich weile, wie so oft an Sonnentagen,
am Ufer, fühle Freiheit, atme Frische
und lausche still dem leisen Wellenschlagen.
Im Schilf versteckt verharren kleine Fische.
Darüber schweben schillernde Libellen.
Auf einer Sandbank ruhen junge Schwäne
und fern vom Ufer ziehn durch blaue Wellen
mit windgebauschten Segeln schlanke Kähne.
Ich gleite in die Fluten, die mich wiegen,
umschmeicheln wie türkise, kühle Seide
und alle Sommer, die im Wasser liegen,
empfangen mich mit funkelndem Geschmeide.
Ich fühle, dass an solchen Sonnentagen
nur Wind und Wasser meine Seele tragen.
Am See
(Fassung mit Änderung in S3V2)
Ich weile, wie so oft an Sonnentagen,
am Ufer, fühle Freiheit, atme Frische
und lausche still dem leisen Wellenschlagen.
Im Schilf versteckt verharren kleine Fische.
Darüber schweben schillernde Libellen.
Auf einer Sandbank ruhen junge Schwäne
und fern vom Ufer ziehn durch blaue Wellen
mit windgebauschten Segeln schlanke Kähne.
Ich gleite in die Fluten, die mich wiegen,
umschmeicheln, kühl und glatt wie schwere Seide
und alle Sommer, die im Wasser liegen,
empfangen mich mit funkelndem Geschmeide.
Ich fühle, dass an solchen Sonnentagen
nur Wind und Wasser meine Seele tragen.
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Hi, Daisy!
Wun-der-schön! Das ist Erste Liga! In jeglicher Hinsicht! Mehr muss man nicht sagen - oder könnte es auch kaum.
S2Z3,4 - Die Kommata am Ende von Z3 und nach "Segeln" in Z4 kannst du getrost streichen. Als Objekt im dritten Fall macht es sich besser denn als Einschub.
Allergernst gelesen und andächtig genossen! Meine Lieblingsstelle: Wie dir das Glitzern des Wassers beim Schwimmen zum "funkelnden Geschmeide" wird! Welch ein Bild, wie superb sprachlich zum Ausdruck gebracht: Rilke würde applaudieren! - Ich schwelge...
LG, eKy
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Daisy!
Ach, könnt ich doch
dein kleines sein
mit weißen Segel
hochgestellt
dein Träumen fangen
Ich brächte dich
durch was du willst
an jeden Ort
bist mir und ich,
indir gefangen
Wunderliche Grüße
via Phönix ;)
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Hallo Erich,
die Kommata sind entfernt - erst hatte ich sie nicht, dann doch, dann wieder nicht und nach längerem Hin und Her hab ich sie zuletzt wieder gesetzt.
Danke für deinen Hinweis, dadurch hat sich jetzt wenigstens mein ursprünglicher Gedanke bestätigt.
Ganz besonders bedanken möchte ich mich aber nun auch für dein tolles Lob, eine solche Anerkennung von deiner Seite ist für mich eine große Auszeichnung! Hurra und Luftsprung! :)
Es freut mich, dass dir das "funkelnde Geschmeide" (du hast natürlich sofort erkannt was damit gemeint ist) so gut gefällt, denn diese Idee fand ich selber auch ganz passabel.
Deinen wohlwollender, anspornender Kommentar wird noch lang in mir nachklingen! Danke!
LG Daisy
Lieber Phönix,
ganz herzlichen Dank für deinen reizenden Kommentar in Versen und deine wunderlichen Grüße! :)
Schön, dass du hier warst!
Fröhliche Grüße
Daisy
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Hallo Daisy,
schön, der Übergang ("ich gleite") vom Betrachter zum Teil des Beschriebenen, vom Ruhenden zum Bewegten (weile/tragen).
Sehr gern gelesen.
LG gummibaum
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Liebe Daisy!
All den Vorlobern möchte ich mich anschließen; dieses Gedicht hat wahrlich eine Eloge verdient.
Aber wer könnte je an Deiner Dichtkunst zweifeln?
Du hast einen unverwechselbaren Stil und immer, wenn ich Deine Gedichte lese, sehe ich Dich vor mir.
Hier gar als Melusine, die in die Fluten gleitet und sich darin wiegt,
um nur ganz kurz Deine schöne Gestalt zu streifen...
Dazu doch noch eine Anmerkung:
türkise, kühle
Ich weiß, daß wie türkisfarbene und kühle Seide gemeint ist,
aber "türkise" sagt mir nocht so ganz zu.
Ob mit einem Doppelausdruck "türkisen-kühle Seide" der Sinn verändert wäre?
Ich fürchte.
Hab Dank für diese schimmernde Perle!
Lieben Gruß
von
Cyparis
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Klarer: "türkisne"
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Lieber Gummibaum,
es freut mich, dass dir mein See-Gedicht gefällt und du es sehr gern gelesen hast. Danke sehr! :)
LG Daisy
Liebe Cyparis,
bei so viel Anerkennung werde ich tatsächlich ein bisschen verlegen,
aber die Freude über dein schönes Lob überwiegt natürlich bei Weitem! Tausend Dank dafür!
Was die "türkise, kühle Seide" betrifft (der Duden gibt als Beispiel an: türkises Kleid),
kann ich folgende Möglichkeiten anbieten, die ich auch beim Erstellen des Gedichtes, unter Berücksichtigung der metrischen Regeln, bereits in Erwägung gezogen hatte:
umschmeicheln wie türkisgetönte Seide
...wie türkisgefärbte Seide
...wie türkisbeglänzte Seide
...wie türkisumglänzte Seide
Vielen Dank nochmal für den herzlichen Kommentar
und ganz liebe Grüße :-*
von
Daisy
Hallo Erich,
danke, dass du dich auch um eine weitere Lösung bemühst!
Allerdings klingt "türkisne Seide" für mich etwas fremd, mein Gefühl und Gehör tendiert ganz klar zu "türkise Seide".
LG Daisy
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Liebste Daisy -
mir gefällt meine Anregung am besten.
Mach Dir nichts draus.
Das "türkisne" von Erich ist mir zu alltags- oder umgangssprachlich.
Und "türkise" von Duden ist so schmackhaft wie das "orange Kleid".
Womöglich wird auch noch die "rosane" Flamingofeder salonfähig?
Das "lilane" Veilchen?
Das klingt in meinen Ohren alles fürchterlich unlyrisch, unpoetisch.
Jetzt sitzst Du leider zwischen den Stühlen.
Ganz lieben Gruß
von
Cyparis
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Liebe Cyparis,
um alle unlyrisch klingenden Versionen mit türkis zu vermeiden,
entscheide ich mich letztendlich für eine farblose Lösung und brauche nicht länger zwischen den Stühlen zu sitzen! ;)
Allerliebste Grüße
von
Daisy
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Aber bitte nicht im Original ändern,
sondern die geänderte Fassung daruntersetzen!
(Doppelte Wonne!)
Ganz lieben Gruß, Daisy,
von
Cyparis
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Schon erledigt, liebe Cyparis!
Gruß und Busserl
von
Daisy
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Köstliche Variante!
Du bleibst die Meisterin.
Ganz lieben Gruß
von
Cyparis
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Freut mich, dass dir die Zweitfassung zusagt!
Dein Lob ist für mich ein duftender Blumenstrauß! :)
Herzliche Abendgrüße
von
Daisy
(Bin momentan dauernd unterwegs und finde leider kaum Zeit fürs Forum.)