die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Jana am August 15, 2014, 16:26:42

Titel: An den Mond
Beitrag von: Jana am August 15, 2014, 16:26:42
Du bist so fern, und blickst mich doch
vertraut und lächelnd an.
Du ziehst mich nächtlich, immer noch,
gekonnt in deinen Bann.

Du führst durch Welten voll Magie
und schenkst mir Ruh und Licht,
das mich, und anders war es nie,
beruhigend sanft umflicht.

Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Meishere am August 15, 2014, 16:43:59
Liebe Jana,

der Mond, wie die Nacht, üben auf so manchen seltsamste Faszination aus.

Du beschreibst dieses Gefühl hier sehr gut.
Ist er auch noch so schmal, er beleuchtet doch unseren Weg, möge der Rest der Nacht auch noch so dunkel sein.
Beim Blick in den Mond sind schon so manchem die besten Ideen und Lösungen gekommen, das kann kein Zufall sein.
Wer in die Sonne blickt, der wird allenfalls blind ;)

Kummer bereiten nur mondlose Nächte.
Deren Zahl ist aber glücklicherweise sehr viel geringer.

LG,
Meishere
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Erich Kykal am August 15, 2014, 19:08:28
Hi, Jana!

Schöne Sprache, nur die "offenen Enden" stören mein Gefühl:

Mit einem Reim der Zeilen 2 und 4 könnte ich mich noch abfinden, aber wenn der einzige Reim auf Zeile 1 und 3 liegt, gerät es mir hintenraus zu ungereimt.

Am liebsten wäre mir natürlich, wenn jede Zeile ihren Reim fände...


Und diese Frage noch: Du schreibst immer die Zeilenanfänge groß (was ich als unangenehm für's Lesen empfinde und mitunter sogar zu Missinterpretationen führen kann, die den Duktus stören), nur in S2Z2 beginnst du mit einem kleinen "und". Inkonsequent? - oder nur übersehen?

LG, eKy
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Aspasia am August 15, 2014, 19:49:39
Liebe Jana,

ich glaube, wir können Erichs Kritik annehmen und ein bißchen basteln, um ihn milde zu stimmen  ;).
Natürlich, ohne den Sinn auch nur geringst zu verändern. Wie wäre es damit:

Du bist so fern und blickst mich doch
vertraut und lächelnd an.
Du schlägst mich nächtlich, immer noch,
behutsam in den Bann.

Du führst durch Welten voll Magie
und schenkst mir Ruh und Licht,
das mich, und anders war es nie,
beruhigend sanft umbricht.

(Einige Kommata in deinem Gedicht waren überflüssig.)

Lieben Gruß,
Aspasia
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Erich Kykal am August 15, 2014, 20:18:15
Zuletzt statt "umbricht" besser "umflicht". Ansonsten macht Aspasia das sehr gut! :)

LG, eKy
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Jana am August 15, 2014, 21:27:34
Ich danke euch!
Wurde bereits verbessert.

Lieber eKy,

das Kleinschreiben in S2V2 war nicht beabsichtigt.
Ich werde die Versanfänge jetzt übrigens mal richtig schreiben. Dachte immer, die müssen durchgängig groß, so sagte es zumindest mein Deutschlehrer.;)

Liebe Grüße
Jana :)
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Erich Kykal am August 15, 2014, 23:32:55
Hi, Jana!

Kommt drauf an, in welchem Jahrhundert dein Deutschlehrer lebt. ;D

Ganz früher war das so, und auch da nicht bei allen, aber ich finde, es führt zu Stockungen im Lesefluss aufgrund von Missinterpretationen, die durch diese falsche Großschreibung beim Anlesen der Zeilen mitunter entstehen. Das andere Extrem - und in meinen Augen genauso übersteigert - ist das Weglassen der Groß- und Kleinschreibung und sämtlicher Satzzeichen gleich mit, wie manche "moderne" Lyriker es praktizieren.
Für mich sieht das immer ein wenig so aus wie: Meiner Lyrik trau ich das nicht zu, also setze ich auf diese Weise ein Statement, um meine Schreibe wenigstens so zu etwas Besonderem zu machen! (Warum das wohl ausgerechnet so viele "moderne" Lyriker tun??? ;) ;D)

Nein, ganz normale Rechtschreibung finde ich am besten, das wirkt weder manieriert und überkandidelt noch wie ein Kompensationsversuch für einen lyrischen Minderwertigkeitskomplex. ;) ;D
Das ist zumindest meine Meinung dazu... 8)

LG, eKy
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Jana am August 15, 2014, 23:52:54
Ja, eKy, das stimmt schon.
Mein Deutschlehrer ist nett, aber ich zweifel an dessen Kompetenz. Für ihn ist alles jambisch. ;D
Ein paar "moderne" Gedichte hab ich also auch - gut zu wissen.;)

Liebe Grüße,
Jana
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Phoenix-GEZ-frei am August 16, 2014, 13:52:31

Hallo Jana, °

mit deinem Gedicht
bist du mir nicht fern.
Vielmehr sehr nahe.

Sanft spricht Luna.
Ruhe mir durch deine
Worte tiefe Schau.

Nächte, bedeckte Sicht
freien Blicks zwischen
allem Funkeln. Silbern
dieses Kreises glänzen.

Ein Zauber, Menschen
nicht brechen werden.



Ganz lieben Gruß
Vom kleinen Mann
Im Mond - Phönix


Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Aspasia am August 16, 2014, 13:58:14
Liebe Jana,

weshalb heißt es jetzt "gekonnt in deinen Bann"?

Das ist ein leeres Wort, außerdem eher negativ besetzt und völlig unpoetisch. Außerdem passt es nicht zu der sanften Atmosphäre des Nachthimmels. Weshalb hat dir "behutsam" nicht mehr gefallen?

LG
Aspasia
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Erich Kykal am August 16, 2014, 14:35:43
Dem kann ich nicht beipflichten, Aspasia.

Was soll an "gekonnt" denn "leer" sein? Es sagt eindeutig aus, dass derjenige in seinem Tun, was auch immer er da tut, sehr versiert ist, es also elegant und harmonisch erledigt. das enthält mE. viel Information über die Art des Prozedere. Auch von "negativ" oder "unpoetisch" kann aus meiner Sicht keine Rede sein. Würdest du bitte spezifizieren, wie du auf solch ein Urteil kommst?

"behutsam" wäre übrigens um eine Silbe zu lang, würde metrisch nicht in die Zeile passen.

LG, eKy
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Aspasia am August 16, 2014, 15:13:57
Na ja, Erich, ich bin da wohl anders sozialisiert.

"Das war ja gekonnt!" kenne ich nur als Spott, wenn jemandem ein Mißgeschick passiert ist.

Wer es positiv ausdrückt, sagt für gewöhnlich: "Das nenne ich Können!"

Leer ist für mich das Wort "gekonnt", weil es nichts darüber sagt, worin dieses Können besteht. Was genau konnte denn der Mond, um einen Bann auszulösen? Die Farbe wechseln? Heller leuchten? Kurz mal nicken? Sein Licht an- und ausknipsen? Einen Hüpfer machen?

Sorry, für mich ist "gekonnt" eine Worthülse.

Wenn "behutsam" eine Silbe zu viel hat, okay, das störte mich nicht, weil der letzte Vers eines Gedichts durchaus einen längere Ausklang haben darf. Aber "gekonnt" ist für mich kein Ersatz, sondern nur eine Verlegensheitslösung.

Aber egal. Jana hat entschieden, und jedes Gedicht muss auch mal zu einem Ende kommen. Akzeptiert.

 
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Jana am August 16, 2014, 18:41:11
Lieber Phönix,
danke.:)

Hallo Aspasia,
gekonnt schwebte irgendwie in meinem Kopf. Und so was ist wie immer dann die Basis meiner Gedichte. Schwer zu erklären.:)

Liebe Grüße euch allen und ein schönes Restwochenende,
Jana


Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: cyparis am August 17, 2014, 09:37:09
Liebe Jana,


wenn Dir die Zeile nicht zu lang wird:
Wie wäre es mit geheimnisvoll?
Magisch geht leider nicht.

Ja, das Mondgedicht hat was!


Lieben Gruß
von
Cyparis
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Aspasia am August 17, 2014, 10:20:11
"verträumt" könnte passen.
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: cyparis am August 17, 2014, 10:37:22
Kann der Mond veträumt sein?
Eher doch derjenige, der den Mond betrachtet.
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Jana am August 18, 2014, 23:07:33
Liebe Cyparis,

danke für Deine liebe Anmerkung. Geheimnisvoll klingt schön, ich überlege mal! :)

Ja, Aspasia, Cyparis hat recht, finde ich. Aber trotzdem ein ganz liebes danke!

Liebe Grüße euch
Jana
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: gummibaum am August 19, 2014, 11:04:20
Hallo Jana,

sehr schönes Gedicht!

ist da nicht ein "sanft" im letzten Vers zu viel?

LG g
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Jana am August 20, 2014, 19:41:21
Hallo gummibaum,

danke für Dein Lob!
Ein "sanft" zu viel? Nein, ich glaube nicht..:)

Liebe Grüße,
Jana
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: gummibaum am August 21, 2014, 00:42:07
S1V4 hat 6 Silben, S2V4 hat 7 Silben. Daher kannst du "sanft" weglassen, es sei denn, es ist dir sehr wichtig. LG g
Titel: Re:An den Mond
Beitrag von: Phoenix-GEZ-frei am August 22, 2014, 21:05:36

Lyrik, von Jana!

An den Mond

Du bist so fern, und blickst mich doch
vertraut und lächelnd an.
Du ziehst mich nächtlich, immer noch,
gekonnt in deinen Bann.

Du führst durch Welten voll Magie
und schenkst mir Ruh und Licht,
das mich, und anders war es nie,
beruhigend sanft umflicht.


°




So steh ich hier so unter deinem.
Du zauberst mir mit Worten
ich mich nicht erwähren will
still, lächelst mich an als sei`s
uns ein ewiges Versprechen.




TausendschöneGrüße
Liebe Jana – Danke
Und allerliebsten Gruß
Vom Aschenvogel.