die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Eulenspiegeleien => Thema gestartet von: cyparis am Juli 24, 2010, 09:30:12

Titel: Schick nach Bangkok keine Blumen
Beitrag von: cyparis am Juli 24, 2010, 09:30:12
            
   
Hach, Mandelaug, träumst Du von Ratten?
Na Du, das tu ich doch auch!
Von denen, die Deine Vagina begatten?
(Das ist auf Bangkoks Bühnen so Brauch.)

Ich war so erregt und wild auf dich,
Du zwölf (oder zehn?), das war mir egal.
Brich statt der Ratte mich fingerlich!
Und bist Du auch fünfzehn Jahr jünger als ich:
Ich bin aller Mandelaugen handfeste Qual.

In die Gosse laß ich Dich - Ratten kicken
mit der güldenen Sandale.
Du hattest sie ja schon "geknackt".
Zwanzig Baht heißen dich knicken,
heiß er Stein, heiß er Gorale:
Kommen darfs du ihm nur nackt.

*


Irgenwann erscheinen, hoff ich!, Numen,
die das Land vom Frein befreien.
Schick nach Bangkok keine Blumen.
Hört man Hürchens stummes Schreien?



23.07.2010
Titel: Re:Schick nach Bangkok keine Blumen
Beitrag von: Lachträne am Juli 27, 2010, 13:00:02
Hallo du ewige MandelaugSpöterin,

inhaltlich ist es eine bittere, messerscharfe Satire. Und: Es sitzt!  ;D
Formal stimmt die Metrik nicht, aber ich weiß, ich weiß, es war sicher auch nicht deine Intention.
Dadurch wird ja die Primitivität des LyrI noch perfekt unterstrichen.

Was ist Numen und Gorale? 

Die niedrige Primitivität des LyrI wird durch die o.a. Form sehr gut unterstrichen...

liebe Grüße
kleine Lachträne


Titel: Re:Schick nach Bangkok keine Blumen
Beitrag von: cyparis am Juli 27, 2010, 21:12:46
Liebe Lachträne,

ich sah vor einigen Tagen einen sehr guten französischen Film,

"Schenk in Bangkog keine Blumen"

in dem man hinter die Kulissen schauen konnte.
Die armen Mädchen können nur überleben, wenn sie sich prostituieren. Ob für Männer oder Frauen.
Sie werden regelrecht "abgerichtet".

Da dachte ich gleich an unser steinernes Herz.

Danke für den Kommentar!

cyparis